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Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers

Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers

Titel: Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry
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Amarids Haus erst kurz vor Morgengrauen, und immer noch sah es so aus, als würde das Fest kein Ende nehmen. Sie begleiteten Alayna und Sartol zu ihrem Gasthaus, das nicht weit vom Adlerhorst entfernt lag, und warteten, während die beiden ihre Sachen abholten. Von dort gingen die fünf zurück zu Maimuns Haus, wo Jaryd, Baden und Trahn rasch ihr Gepäck abholten. Dann wollten sie sich auf den Weg zur Großen Halle machen, aber im Hof des Adlerhorstes begegneten sie Kayle.
    »Falkenmagier«, rief sie Jaryd mit schläfriger Stimme zu und bedachte ihn mit dem nun schon vertrauten schiefen Grinsen. Sie ging zu ihm und küsste ihn leicht auf die Wange. Sie roch nach Wein. »Ich hatte mich schon gefragt, wohin du verschwunden warst.« Sie sah die anderen Magier an. »Ihr wollt die Stadt verlassen?«
    Jaryd warf Alayna einen raschen Blick zu und war irgendwie dankbar dafür, dass sie die Kellnerin misstrauisch beäugte. Dann wandte er sich wieder Kayle zu. »Ja«, sagte er leise, »wir gehen.« Er lächelte. »Pass auf dich auf, ja?«
    »Das werde ich. Wohin wollt ihr?«, fragte sie in demselben trägen Tonfall.
    Jaryd zögerte.
    »Wir sind auf dem Weg zu Therons Hain«, sagte Baden. »Arick steh euch bei«, erwiderte sie. Das Lächeln war ihr vergangen, und die rosige Färbung ihrer Wangen war verschwunden. »Meint er das ernst?«, fragte sie Jaryd erschrocken.
    Jaryd nickte. Am Vortag hätte Kayles Reaktion dazu geführt, dass all seine Ängste zurückkehrten. Aber er hatte an diesem Abend einen Schwur abgelegt, nein, es waren sogar zwei gewesen: einen, den er laut ausgesprochen hatte, und einen lautlosen. Er konnte es sich nicht leisten, Angst zu haben.
    »Arick steh euch bei«, wiederholte Kayle, die immer noch versuchte zu verdauen, was Baden ihr gesagt hatte. Sie sah Jaryd lange schweigend an. Irgendwo in der Ferne begann ein Vogel zu singen.
    »Jaryd, wir sollten gehen«, sagte Baden leise. Jaryd nickte abermals, aber er schaute Kayle immer noch an. Schließlich lächelte er. »Leb wohl, Kayle. Wir werden uns wiedersehen. Darauf gebe ich dir mein Wort.« Er drückte ihr einen Kuss auf die Wange, wie sie es einen Augenblick zuvor getan hatte. Und ohne ein weiteres Wort machten die Magier sich auf den Weg und ließen Kayle allein in dem schmutzigen Hof zurück. Jaryd schaute einmal zurück, bevor sie in eine breitere Gasse einbogen, und sah Kayle immer noch dort stehen, klein und einsam, und sie schaute ihnen immer noch hinterher. Er hielt inne, aber nur kurz, und dann begann seine Reise zu Therons Hain.

9
    D ie Gruppe verließ die Stadt überraschend unauffällig. Radomil und Sonel waren gekommen, um sie zu verabschieden, und mehrere der blau gewandeten Diener der Großen Halle halfen, die Pferde zu satteln und die Satteltaschen zu befestigen. Aber das war alles. Als Jaryd und seine vier Begleiter eintrafen, hatten Jessamyn und Peredur sich schon verabschiedet. Orris saß bereits im Sattel und schaute so mürrisch und ungeduldig drein wie immer. Baden, Alayna und Sartol gingen rasch zu ihren Pferden und begannen, ihre Sättel richtig festzuschnallen, und Jaryd versuchte, Freundschaft mit dem Tier zu schließen, das Trahn für ihn ausgesucht hatte.
    Es war ein braun-weißes Pferd mit einem schwarzen Fleck auf der Nase, und obwohl Jaryd der Ansicht war, dass es schrecklich groß war, musste er dennoch zugeben, dass es ein wenig kleiner war als die Pferde, die Trahn für den Rest ihrer Gruppe besorgt hatte.
    »Es ist ein Wallach«, sagte Trahn und legte Jaryd tröstend die Hand auf die Schulter. »Er ist vielleicht nicht so schnell wie die Hengste, die ich für die anderen gekauft habe, aber er ist flink genug für unsere Zwecke und wird viel weniger dazu neigen, dich abzuwerfen oder zu bocken.« Das trug wenig dazu bei, Jaryds Angst zu lindern, aber das Tier stand vollkommen reglos, als Jaryd mehrmals ungeschickt versuchte, sich in den Sattel zu schwingen. Und als es ihm endlich gelungen war, begann er zu glauben, dass er es vielleicht doch schaffen konnte, mit diesem wunderbar zahmen und unendlich geduldigen Pferd zurechtzukommen.
    Dann machte sich die Gruppe auf den Weg, ritt eine breite Straße entlang zur alten Stadtmitte und schließlich über eine der Holzbrücken über den Larian in den Falkenfinderwald. Die ersten Meilen blieb Trahn neben Jaryd und versuchte, ihm die Grundlagen des Reitens beizubringen. »Es ist eigentlich ganz leicht«, erklärte Trahn in einem nicht allzu überzeugenden Versuch, beruhigend

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