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Coffee, Love & Sugar - Roman

Coffee, Love & Sugar - Roman

Titel: Coffee, Love & Sugar - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beltz & Gelberg
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lachte dann. »Der alte Franky weiß nicht, worauf er sich eingelassen hat, als er um etwas Zeit mit dem Teufelsbraten gebeten hat. Der König der New Yorker Werbewelt wird bald eine kleine Lektion in Demut erteilt bekommen.«
    Ich glaube, Sid-Dad machte mir ein Kompliment, aber ich bin mir nicht sicher.
    Ich stürmte zurück nach Alcatraz, um Ingwerbrötchen die Neuigkeiten mitzuteilen. Ich sprang auf mein Bett und war zum ersten Mal wieder aufgeregt, seit ich den Job im Java-Hutt-Café bekommen hatte, was zwar nur ungefähr acht Wochen her war, mir aber wie eine Ewigkeit vorkam. »Wir gehen nach New York, Ingwerbrötchen! Gehen nach New Yorkie York und wir werden Frank treffen und Rhonda und Daniel kennen lernen und wir werden U-Bahn fahren und in den Grunge eintauchen und jeden Tag Schwarz tragen und wir werden Shrimp nicht vermissen, ÜBERHAUPT NICHT!«
    Ingwerbrötchen lächelte zurück. Manchmal erinnert sie mich an Mrs Butterworth von den Sirupflaschen, und ich bin mir sicher, dass sie gleich ihre Arme öffnet und mir eine Umarmung oder etwas Sirup anbietet.
    Ich hüpfte noch immer herum, als es an der Tür klopfte. Ich ließ mich aufs Bett fallen und rief: »HEREIN!« Ich legte einen finsteren Blick auf, damit Nancy von meiner plötzlichen Aufregung nicht zu sehr verschreckt wurde.
    »Du musst nicht schreien«, sagte Nancy. »Die Kleinen schlafen.«
    Von wegen. Auf dem Weg zurück zu meinem Zimmer habe ich Ash und Josh mit einer Taschenlampe unter seinem Bett Krieg spielen sehen. Aber ich beschloss, nett zu sein und sie nicht auf diese Tatsache hinzuweisen. Manchmal ist es besser, Nancy in ihrer Traumwelt leben zu lassen, in der wir eine große, glückliche, beschauliche Familie sind.
    »Oh, Entschuldigung«, flüsterte ich.
    »Warum bist du außer Atem?«, fragte Nancy. Sie hatte eindeutig etwas Farbe im Gesicht, vielleicht weil Sid Leila freigegeben und zum Abendessen Steaks und Gemüse gegrillt und Nancy tatsächlich etwas gegessen hatte.
    »Weiß nicht«, sagte ich und versuchte, das Lächeln zu unterdrücken, das jeden Moment von meinen Lippen springen würde.
    Nancy setzte sich neben mich auf das Piss-Prinzessinnenbett. Dann brachte sie einen Schocker: Sie nahm Ingwerbrötchen und setzte sie auf ihren Schoß. Ingwerbrötchen war tapfer. Sie hielt still.
    »Ich denke, es ist ziemlich offensichtlich, dass weder du noch ich mit der derzeitigen Situation in diesem Haus zufrieden sind«, begann Nancy.
    Eine Sache mag ich an Nancy – dass sie nicht ewig um den Brei herumredet. Nichts von diesem Wir-müssen-reden-Gequatsche.
    Ich wollte besonders nett sein, da Nancy gerade Ingwerbrötchen, die sie bisweilen als ihre Feindin betrachtete, in der Hand hielt. Daher sagte ich: »Ich könnte mir etwas mehr Mühe geben.«
    Nancy lachte tatsächlich! Dann beugte sie sich ein wenig vor und spielte mit meinen Haaren.
    »Ich weiß, dass du das könntest, Süße. Ich schätze, ich könnte es auch.« Nancy hielt inne und sagte dann: »Führen wir gerade wirklich eine Unterhaltung, ohne zu schreien oder zu fluchen?«
    »Beschrei es nicht!«, sagte ich.
    »Stimmt«, meinte Nancy. »Du wolltest immer deinen biologischen Vater kennen lernen. Ich habe da zwar einige Befürchtungen, aber wenn du bereit bist, stimme ich zu. Seine Frau ist letztes Jahr verschieden, und er hat mit Sid und mir gesprochen und hätte gerne, dass du ihn besuchst, damit er dich kennen lernen kann. Was meinst du dazu?«
    »Klar«, murmelte ich. Ingwerbrötchen rief ich telepathisch zu: »YEAH!«
    Echt-Dad war Witwer. Eine Tragödie, die durch die Ankunft einer Cyd Charisse, Teufelsbraten-Tochter der Extraklasse, gemildert werden sollte.
    Nancy sagte: »Vielleicht fällt es dir in New York leichter, nicht an diesen Jungen zu denken, den Surf-Stalker.«
    »Es heißt Surf-Slacker, Mama, nicht Stalker«, sagte ich.
    »Eben«, sagte Nancy. » Dieser Junge .« Sie wartete. Vermutlich dachte sie, ich würde ihr verraten, ob ich und dieser Junge es während meiner Einkerkerung in Alcatraz geschafft hatten, miteinander zu reden. Sie wartete.
    »Und, willst du denn hin?«, fragte Nancy. »Ich kann mitkommen, wenn du magst.«
    Mein Abenteuer in New York mit Echt-Dad Frank – und wollte ich, dass Nancy neben uns herdackelte? Verdammt, nein!
    »Nein, danke«, sagte ich.
    Selbst Gefangene wissen sich höflich zu benehmen.

Kapitel 19
    Ich war so aufgeregt, Echt-Dad Frank wiederzusehen, dass ich regelrecht in Schweiß ausbrach, als das Flugzeug in New York landete.

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