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Coins - Die Spur des Zorns

Coins - Die Spur des Zorns

Titel: Coins - Die Spur des Zorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Götz Justus
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guten Draht zum Kommandeur. Wenn ihr mir gestattet, dem zu sagen, worum es geht, ist die Genehmigung vermutlich nur Formsache. Der hat selber drei Töchter.“
    Hellenkämper. „Ich sehe da kein Problem. Mein Vetter sicherlich auch nicht, zumal es ja zur Beschleunigung der Aktion beiträgt. Und wann könnte vor Ort die Aktion starten?“
    Steiner krauste die Stirn, ging in Gedanken die Teilschritte durch. „Die meiste Zeit geht mit der Fahrt drauf. Hubschraubertransport bekomme ich nicht oder zumindest nicht schnell genug genehmigt. Der Bund spart an allen Ecken und Enden. Von Eckernförde bis Sassnitz sind’s rund 360 Kilometer. Vorbereitung anderthalb Stunden ab Beendigung unseres Gesprächs, sechs Stunden Landmarsch, eine Stunde Vorbereitung vor Ort …“ Er sah auf die Uhr. „… zwischen Mitternacht und ein Uhr früh.“
    Er musterte Hellenkämper, wollte dessen Reaktion sehen. Der blickte ihn ausdruckslos an, wusste offensichtlich nicht, ob dies eine gute oder enttäuschende Information war. „Früher geht’s nicht, Peter. Das ist schon eine sehr optimistische Schätzung, da darf nichts schief gehen. Ein Stau unterwegs, schon läuft die Zeit aus dem Ruder …“
    „Ist doch klar, Wolf! Ich dachte nur an die Mädchen und die Dringlichkeit, die mein Vetter zum Ausdruck brachte. Der kann sicherlich nur bei Nacht die Befreiungsaktion starten. Wenn ihr kommende Nacht zur Aufklärung braucht, hieße das, er käme erst in der darauffolgenden Nacht zum Zuge.“
    „Machen wir’s doch umgekehrt! Wann kann er frühestens in Sassnitz sein?“
    „Er wartet auf meinen Anruf. Wenn eure Aufklärungsaktion gesichert ist, will er sich unverzüglich auf den Weg machen. Weißt du zufällig die Entfernung von Düsseldorf bis Sassnitz?“
    Steiner hob die Schultern. „Schätze, so um die 700 Kilometer werden‘s sein. Rechne mal sieben, acht Stunden bis zum Hafen. Die letzten 60 Kilometer sind Landstraße! Dein Vetter träfe ungefähr zeitgleich mit uns ein. Aber was will er dort tun? Das bringt nichts, im Dunklen schon gar nicht! Ich kann überhaupt keine Prognose abgeben, wie viel Zeit meine Leute benötigen, um zu gesicherten Erkenntnissen zu kommen. Falls es solche überhaupt gibt. Es ist aber auch grundsätzlich besser, sich bei Tageslicht einen genauen Überblick über die örtlichen Gegebenheiten zu verschaffen. Peter, es hilft nicht, die Dinge zu überstürzen! Wir klären diese Nacht auf, er soll morgen im Laufe des Tages in Sassnitz aufkreuzen. Das Briefing kann dann im Hellen stattfinden und die Befreiungsaktion in der darauffolgenden Nacht. Sagst du ihm das?“
    Hellenkämper nickte. „Du hast mich überzeugt.“
    „Gut, dann mach ich mich jetzt auf die Socken. Wir sollten keine Zeit verlieren! War ich eingeladen?“
    „Na klar!“
    „Wirst du ebenfalls in Sassnitz sein?“
    „Weiß ich nicht. Wenn mein Vetter das für sinnvoll hält, natürlich.“
    „Dann sehen wir uns vielleicht in Sassnitz. Sonst lass von dir hören! Wird Zeit, dass wir mal wieder so richtig einen zur Brust nehmen!“ Er schlug Hellenkämper freundschaftlich auf die Schulter, dann bahnte er sich kraftvoll den Weg zum Ausgang. Hellenkämper winkte ihm zu, als sich der Kapitänleutnant in der Tür nochmals zum Abschiedsgruß umwandte. Dann schlug die Tür hinter ihm zu. Hellenkämper nestelte das Handy aus der Brusttasche, tippte den gespeicherten Kontakt an. Sein Blick glitt durch die Menge, während er auf die Verbindung wartete. „Grüß Dich, Harald! Ich hab‘ gute Nachricht …“
     
    „Nehmen Sie Platz, Hauptkommissar!“
    Schöller musterte den Leitenden Oberstaatsanwalt misstrauisch. Wurde Dr. Wagner förmlich, war Gefahr in Verzug. Er sollte sich nicht getäuscht haben.
    „Sie bereiten mir Sorgen, Schöller.“ Wagner beäugte den Hauptkommissar über die randlose Brille hinweg, was ihm das Koboldhafte einer Nebelkrähe verlieh. Schöller ahnte, was nun kommen würde. „Und nicht nur mir bereiten Sie Sorgen, sondern auch im Ministerium macht man sich Gedanken, ob Sie aktuell dienstlich nicht überfordert sind.“ Er legte eine
    Pause ein, fixierte den Blick auf einen imaginären Punkt unmittelbar rechts hinter Schöllers Gesicht. Der bemerkte es gänzlich unbeeindruckt. ‚Er sieht mich nicht an! Der Scheißkerl weiß genau, dass seine Attacke jeglicher Grundlage entbehrt.‘ Wagner schien Schöllers Gedanken zu ahnen. „Der Grund scheint Sie nicht sonderlich zu interessieren.“
    „Sie werden ihn mir sicherlich

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