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Coins - Die Spur des Zorns

Coins - Die Spur des Zorns

Titel: Coins - Die Spur des Zorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Götz Justus
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Zwei Kinder und eine Erwachsene …“
    „Zwei Kinder? Etwa die entführten Mädchen?“
    „So ist es. Die Töchter von Professor Pohl!“
    „Sie sind sich da sicher?“
    „Hundertprozentig. Wir haben sie gehört.“
    „Gehört?“
    „Ja. Ein Lauschangriff. Unter Wasser, Sie verstehen?“
    „Kapiere. Dass Frauen an Bord sind oder dies waren, wusste ich. Aber die Mädchen? … Professor, haben Ihre Töchter schon die Regel?“
    „Die Regel? Woher soll ich das wissen? Das war Sache meiner Frau, ich hab‘ nie darüber gesprochen …“ Pohl schwieg plötzlich. Selbst in der Finsternis war ihm anzumerken, dass ihm das Thema nicht behagte.
    „Ich hab‘ im Müll der Henrietta auffällig viele Tampontüten entdeckt. Darum meine Annahme, dass mehrere Frauen an Bord seien, dies zumindest gewesen sind. Es hat meines Wissens an Bord einen großen Empfang gegeben, und von Sassnitz aus mehrere Turns nach Skandinavien. Das würde die Anzahl erklären, aber das ist schon länger her. Ich ahnte da ja nichts von der Anwesenheit Ihrer Töchter. Darum meine Frage. Wäre ein brauchbarer Hinweis gewesen …“
    Auch Fortman schien mit der Thematik ein Problem zu haben. „Da Sie sich sicher sind, dass die Mädchen sich an Bord befinden, spielt das ja keine Rolle mehr. Machen wir weiter! Sie sagten, die Außenwache sei überwältigt worden, keinesfalls an Bord gelangt. Demzufolge haben wir es – abgesehen von dieser Frau – mit vier Personen zu tun, die es zu überwältigen gilt …“
    „Stopp!“
    „Ja bitte?“
    „Diesbezüglich besteht eine Unsicherheit. Wir haben eine männliche Person an Bord beobachtet, über die beide Lauschangriffe keinerlei Aufschluss lieferten. Es war nicht herauszufinden, wo der Typ sich an Bord aufhielt, vielleicht noch aufhält. Kann allerdings sein, dass es sich um den Maschinisten handelte.“ Schöller war hörbar in seinem Element.
    „Verstanden. Dann sind es möglicherweise sogar fünf Personen, mit denen wir uns auseinander zu setzen hätten. Auch das sollte beherrschbar sein, zumal wir das Überraschungsmoment auf unserer Seite haben. Kommen wir zu unserer Aktion! Ich gehe davon aus, dass der Maschinist angesichts der Umstände im Maschinenraum gebunden ist. Den Außenruderstand können wir bei diesem Wetter außer Betracht lassen. Das heißt, wir konzentrieren uns zunächst auf den Kapitän und die Crew-Mitglieder im Ruderhaus. Einer von denen steht am Ruder, einer beobachtet das Radar. Bleibt einer, der durchs Schiff streichen könnte. Vielleicht auch noch der Unbekannte. Doch warum sollten die das tun? Die wähnen euch bestens verschnürt, vielleicht noch besinnungslos im Unterdeck. Ihr kämt aneinander geschnürt doch nie den Aufgang hoch! Viel wahrscheinlicher ist, dass bei diesem Sauwetter der Dritte den Kapitän beim Ausguck unterstützt, der Maschinist Dienst im Maschinenraum tut. Wir hätten es in Phase 1 also mit drei Männern zu tun, die auf engem Raum beieinander stehen, dort auf ihre jeweiligen Aufgaben konzentriert sind. Aus meiner Sicht eine lösbare Aufgabe, zumal das Überraschungsmoment, wie schon gesagt, auf unserer Seite liegt. Frage: Ist einer von Ihnen in der Lage, die Henrietta bei diesem Wetter zu steuern?“
    „Ich bin Kapitänleutnant der Reserve, war unter anderem zwei Jahre 1. Wachoffizier auf einem Schnellboot. Die Henrietta sollte kein Problem darstellen, auch nicht bei diesem Wetter. Aber warum fragen Sie? Wir hätten doch den Kapitän in unserer Gewalt, sollte Ihr Szenario klappen!“ Hellenkämpers Frage schien einleuchtend.
    „Es ist anzunehmen, dass die Drei bewaffnet sind und Gegenwehr leisten. Ich würde in diesem Fall ohne Vorwarnung schießen. Die Wirkung einer 45er auf so kurze Distanz ist verheerend, müssen Sie wissen. Es kann ferner nicht ausgeschlossen werden, dass der Kapitän nicht kooperativ ist. Darum meine Frage.“
    „Verstehe.“
    „Sie würden das Schiff erforderlichenfalls übernehmen können?“
    „Ja sicher.“
    „Sehr gut! Dieses Problem wäre also gelöst. Machen wir weiter! Es ist Ziel der Aktion, das Schiff unter unsere Kontrolle zu bringen. Wir werden uns, wie gesagt, zu diesem Zweck zunächst in das Wheelhouse schleichen. Haben wir dort das Kommando übernommen, beginnt Phase 2 unseres Unternehmens. Zwei Mann bleiben am Ruderstand, die beiden anderen durchstreifen das Schiff. Ich schlage vor, mit dem Maschinenraum zu beginnen, um dort zunächst den Maschinisten auszuschalten ...“
    „Moment, Mister

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