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Coins - Die Spur des Zorns

Coins - Die Spur des Zorns

Titel: Coins - Die Spur des Zorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Götz Justus
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hast als einziger studiert! Du bist für die Planung zuständig, hast freie Hand. Meine einzige Forderung: Hab‘ immer eine Lösung im Köcher!‘ Oh ja, auch jetzt hätte er eine Lösung im Köcher! Aber da müsste der indische Depp mitspielen! „Die Übergabe war, ist und bleibt Ziel unserer Aktion. Ich strample mich nicht einen Monat ab, um mit leeren Händen dazustehen! Ist der Inder auf der Brücke?“
    „Ist er. Aber der kotzt sich die Seele aus dem Leib.“
    „Zuhören kann er ja wohl. Gib ihm das Telefon!“
    „Okay. Einen Moment!“
    Metin wartete ungeduldig, musterte Hellenkämper. Hörte der zu? Kaum zu glauben, dass er Lettisch verstand, aber sicherlich Englisch. Der Inder sprach Englisch!
    „Ja, Sir?“
    Selbst diese beiden dürren Worte verrieten, dass es am anderen Ende der Verbindung jemandem alles andere als gut ging. 
    „Jamal Khan?“
    „Ja, Sir.“
    „Moment!“
    Metin schaute skeptisch zu Hellenkämper hinüber. Der schien sich ganz auf die Herausforderung des Kurshaltens zu konzentrieren, doch trauen konnte man ihm nicht. Metin wandte sich ab, durchquerte mit geübten Schritten das schwankende Wheelhouse, ließ sich neben den verängstigten Mädchen in das knautschige Leder der Eckbank sinken.
    „Sind Sie noch dran?“
    „Ja, Sir.“
    Metin runzelte die Stirn. Konnte der Affe nichts anderes als ‚Ja, Sir‘ sagen? Er hatte den eitlen Schönling bei der ersten und bisher einzigen Begegnung in Samir Charifs Villa schon nicht gemocht. Ihm war wurscht, dass er der Bevollmächtigte des Auftraggebers war. Wenn Metin jemanden nicht mochte, dann ließ er ihn dies merken. Allerdings löste Jamal Khan nach erfolgter Übergabe die Zahlung aus. Nur der Inder kannte den Code. Er konnte nicht zulassen, dass dieses Weichei in letzter Sekunde fahnenflüchtig wurde!
    „Ich hörte, Sie wollen die Aktion abblasen?“
    „Wir werden verfolgt, Sir!“
    „Das ist mir bekannt. Es steht allerdings noch gar nicht fest, ob das Schiff euch tatsächlich verfolgt. Jedenfalls bleibt es vorläufig beim Zielgebiet nordöstlich von Neskø. Sollten sich auf der Fahrt dorthin ernstzunehmende Probleme abzeichnen, werden wir uns trennen: Die Baltic Vis nimmt Kurs Richtung Osten, die Henrietta Richtung Norden. Die Übergabe erfolgt in diesem Fall auf Christiansø oder irgendeiner der dortigen Inseln. Ich werde das gleich in die Wege leiten, wir werden also vorbereitet sein. Das bedeutet allerdings, dass in diesem Fall die Übergabe erst kommende Nacht stattfinden kann. Die Henrietta würde zum Schein erst die schwedische Küste anlaufen, nach Sonnenuntergang umkehren und Kurs auf die Inselgruppe nehmen. Wir brauchen die Dunkelheit, ganz besonders bei einer Übergabe an Land! Wie dem auch sei, die Übergabe findet auf jeden Fall statt, entweder in circa einer Stunde auf See oder in der kommenden Nacht an Land! Es gibt keine Alternative! Haben Sie das kapiert?“
    „Wie soll das funktionieren? Sollte es die Küstenwache sein, wird sie uns folgen!“
    „Die müssten sich entscheiden, wem sie folgen wollen: weiterhin der Baltic Vis oder der Henrietta? Aus welchem Grund der Henrietta? Uns haben die doch gar nicht auf dem Screen! Die haben in Sassnitz noch gar nicht geschnallt, warum die Henrietta plötzlich ausgelaufen ist. Außerdem ist das nicht verboten. Und die Baltic Vis hat nichts Verfängliches an Bord. Schlimmstenfalls gehen die an Bord, überprüfen euren Dampfer und verschwinden anschließend unverrichteter Dinge …“
    „Und wenn die Wind von der Übergabe bekommen haben?“
    „Wie denn? Das könnte ja nur von eurer Seite der Fall sein! Für meine Seite lege ich die Hand ins Feuer. Ich hoffe, Sie tun das für Ihre Seite ebenfalls.“
    „Natürlich.“
    „Also – wo liegt das Problem?“
    „Sollten sie – aus welchem Grund auch immer – der Henrietta folgen, gefährdet das die Erfüllung des Auftrags. Sie wissen, was das bedeutet!“
    „Nun machen Sie sich mal nicht in die Hose! Der Seegang wird bald nachlassen. Heute Abend kann die Henrietta ihre Überlegenheit ausspielen. Dreißig Knoten! Kein Schiff der Küstenwache kann da mithalten! Das Absetzen der Mädchen dauert allenfalls fünf Minuten. Danach läuft die Henrietta seelenruhig wieder den Hafen von Sassnitz an. Bis dahin wird nichts, aber auch gar nichts an Bord mehr auf die beiden Gören hin-weisen.“
    „Aber …“
    „Verdammt noch mal! Es gibt kein ‚Aber‘! Es wird so gemacht, wie ich es sagte! Das Gespräch ist beendet, ich muss mich

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