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Coins - Die Spur des Zorns

Coins - Die Spur des Zorns

Titel: Coins - Die Spur des Zorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Götz Justus
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Bodyguard des Inders, sondern zugleich ein eiskalter Killer war, wahrscheinlich ein vom Netzwerk engagierter Auftragskiller. Das müssen Sie im Hinterkopf haben, wenn Sie gleich die Fotos sehen!“
    Inzwischen hatte er die Datei aktiviert. Er beugte sich mit dem Smartphone zu Pohl hinüber. „Sehen Sie hier! Das ist mein Konterfei … und das sind Sie …“
    „Was hat das zu bedeuten – mein Foto auf dem Handy des Kasachen?“ Pohl war erkennbar beunruhigt, andererseits jedoch erleichtert, war es doch kein belastendes Foto. Nicht auszudenken, wenn sie ihn nicht nur auf frischer Tat ertappt, sondern dabei auch noch fotografiert hätten!
    „Ich erklär Ihnen das gleich. Lassen Sie uns zunächst die Datei durchgehen! Ich hab‘ da nämlich eine Frage, hoffe, dass Sie die beantworten können. Schauen wir uns das nächste Foto an! … Voilà! Das ist der Maschinist; der hat’s, wie Sie wissen, bereits hinter sich …“
    „Ist das etwa eine Killer-Liste? Der Kasache sollte die darin aufgeführten Personen umbringen? Auch Sie und mich?“ Pohls Bestürzung war nicht gespielt.
    Schöller nickte. „Bingo! Sie haben’s erfasst. Auf der Liste stehen unliebsame Zeugen und Fahnder. Ich gehe davon aus, dass man Sie zu den zuletzt Genannten zählt, immerhin haben Sie ja keine Gelegenheit ausgelassen, den Kameraden auf die Zehen zu treten. Das musste ja früher oder später schiefgehen! Aber das Thema hatten wir ja zur Genüge. Etwas ganz anderes beunruhigt mich: Bei den Abbildungen handelt es sich samt und sonders um Ausweisfotos, Personalausweis, Pass, Jagd- oder Führerschein, egal aus welcher Quelle. Das kriminelle Netzwerk hat ganz offensichtlich Zugriff darauf! In unseren Behörden tummeln sich bereits Agenten dieser Schweinehunde! Das ist es, was mir Angst macht!“
    „Sie meinen, das könnte auch für Ihr Präsidium gelten?“
    „Natürlich! Auch das Landes-Innenministerium. Theoretisch können die überall stecken. Und auf lange Sicht werden die auch überall stecken, wenn sie nicht rechtzeitig daran gehindert werden. Nur, wem sag‘ ich das? Jetzt vor der Wahl? Da packt doch keiner solch ein heißes Eisen an!“ Schöller schüttelte verdrossen den Kopf. „Stattdessen werfen sie einem Knüppel zwischen die Beine, denn man stört die Beschaulichkeit! Ich könnte kotzen! Kommen Sie, machen wir weiter!“
    Er konzentrierte sich wieder auf die Bilderdatei, hielt erneut das Display Pohl hin. „Den hier kennen Sie bestens: Boris Kustow. Der hat’s, Dank Schottky, hinter sich. … Aber den hier kennen Sie vermutlich nicht: Das ist ein gewisser Jonas Friedmann, stellvertretender Geschäftsführer des Babylon. Ist doch interessant, wie sich der Kreis schließt, oder?“
    „Also hatten Sie Recht mit Ihrer Vermutung, das Babylon sei Teil des Netzwerks! Das Foto von diesem Friedmann in dieser Datei ist doch ein eindeutiger Hinweis! An dem kommt doch keiner vorbei!“
    „Das sollte man meinen …“
    „Und? Was sagt der Staatsanwalt?“
    „Sie meinen den Leitenden? Dr. Wagner? Der weiß noch nichts von seinem Glück.“
    „Heißt das, Sie haben diese Information zurückgehalten?“
    „Genau das heißt das.“
    „Aber warum?“
    „Denken Sie nach! Wer hat mich daran gehindert, weiterhin das Babylon zu observieren?“
    „Dr. Wagner?“
    „Richtig. Aber nicht der allein. Da gab es noch den Staatssekretär Baumann und hinter diesen beiden den großen Strippenzieher, Dr. Heisterkamp! Solange der unantastbar ist, muss ich davon ausgehen, dass alle Erkenntnisse, die ich weiterleite, letztendlich an das Netzwerk durchgereicht werden. Und nicht nur das! Von diesem Moment an werden Legenden gestrickt, die nur zwei Zielen dienen: Sich selbst rein zu waschen und mich an der weiteren Fahndungsarbeit zu hindern. Was das zuletzt Genannte anbelangt, ist dies längst im Gange. Ich erklär Ihnen das gleich. Aber gehen wir der Reihe nach vor! Schauen wir uns die Datei zu Ende an! Okay?“
    Pohl nickte. Seine Miene verriet die angestrengte Gedankenarbeit, ausgelöst von Schöllers letzter Bemerkung. Wenn sie Schöller daran hinderten, seine Arbeit fortzusetzen, dann fürchteten sie deren Ergebnis! Eine andere Erklärung gab es nicht. Schöller war der Erfahrenste, der Gewiefteste, den das KK12 zu bieten hatte! Einen solchen Mann ließ man arbeiten, den behinderte man nicht!
    „Schauen Sie sich den mal an, Professor! Sie werden staunen!“
    „Das ist ja Schottky! Wie kommt denn der auf die Liste?“
    Schöller zuckte mit den

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