Coins - Die Spur des Zorns
Werksstraße kommt, erst dann wieder in Richtung des Treffpunkts fahren kann. Hast du’s nun kapiert?“
Kustow nickte kaum merklich, dann zerfurchte breites Grinsen sein Gesicht. „Klar hab‘ ich das kapiert! Kommt der in vier Minuten, war er schon mal dort! Dann war er die verdammte Drecksau, die Ilja vom Dach gestoßen hat! Ich werde dem Kerl die Eier ‘rausreißen und zu fressen geben …“
„Mann, halt die Klappe! Oder willst du ganz Duisburg einladen?“ Pohl schielte hinüber zur Küchentür, schien einigermaßen erleichtert, dass Kreuzer noch nicht wieder im Schankraum erschienen war.
„Schon gut, Mann! Hast ja Recht.“ Kustow tat schuldbewusst. „Willst‘en Bier?“
„Nee, jetzt wird gearbeitet! Du hast keine Zeit, Russe! Vergiss das nicht! Sollte der Typ auf meinen Vorschlag eingehen, ruf‘ ich dich an. Ich gehe davon aus, du weißt, wo sich die Ruine befindet, von der dein Bruder in den Tod stürzte. Aus den Medienberichten ging das nicht eindeutig hervor.“
„Na klar. Wir mussten ja alle zum Ortstermin.“ Plötzlich stutzte er. Sein Blick wurde lauernd. „Woher weißt du das denn, wenn es nicht in der Zeitung stand?“
Verfluchter Mist! Herrgott noch ‘mal, war er ein Idiot! Pohl spürte, wie ihn der Blutdruck verließ. Wie konnte ihm nur dieser Fehler unterlaufen! Konnte er dem Russen keine plausible Erklärung geben, wäre alles vergebens! Schlimmer noch – er hätte möglicherweise Alena und Alexa in Gefahr gebracht! Pohl verfluchte sich, suchte gleichzeitig nach einem Ausweg. Aussichtslos – die Situation war mit einem Schlag restlos verfahren. Ihm blieb nur der Bluff. Würde Kustow, nun erkennbar misstrauisch geworden, darauf hereinfallen? Er musste es versuchen, er hatte keine Wahl.
Pohl musterte den Russen geringschätzig, schüttelte den Kopf. „Du hast vorhin gefragt, woher ich die Adresse der Ermordeten kenne. Ich habe dir die Frage nicht beantwortet. Und jetzt fragst du mich, woher ich diese Industrieruine kenne. Und wieder wirst du keine Antwort erhalten. Ich habe meine Quellen, aber ich kann dir nicht vertrauen, Russe! So einfach ist das. Von dem Tag an, an dem du mich von deiner Vertrauenswürdigkeit überzeugt hast, werde ich vor dir keine Geheimnisse mehr haben. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg! Du wirst dir verdammte Mühe geben müssen.“
Kustow schüttelte unwillig den Kopf. „Das ist doch Scheiße, Mann. Du vertraust mir nicht, aber du willst den Drecksack mir zuliebe in eine Falle locken. Und warum tust du das? Weil du angeblich große Geschäfte mit mir machen willst? Große Geschäfte ausgerechnet mit dem Typen, dem du nicht vertraust? Fällt dir nicht selber auf, dass das von vorn bis hinten nicht zusammenpasst?“
„Das mag aus deiner Sicht so scheinen, weil dir Informationen fehlen. Und das wird vorläufig so bleiben. Du ganz allein hast doch die Wahl, auf meinen Vorschlag einzugehen. Tust du’s nicht, such ich mir ‘nen anderen Partner. Was du tust, ist mir scheißegal. Um dich kümmert sich doch schon der Münzenkiller. Da muss nicht auch noch ich hinter dir her hecheln!“
„Mann, ist ja gut! Ich meinte ja nur. Ich find das beschissen, wenn man mir nicht traut. Und wie geht’s dann weiter? Nach deinem Anruf?“
Ich werde dir den genauen Treffpunkt innerhalb des Gebäudes und den Zeitpunkt mitteilen. Er muss ja zunächst überhaupt zustimmen. Sollte er das tun, kommst du dort hin, bevor der Typ eintrifft.“
„Der wird doch misstrauisch, wenn er mich sieht. Der kennt mich doch nicht.“
„Wird er nicht. Ich sage ihm, du seiest ausgestiegen, wärest sein Informant.“
Kustow dachte einen Moment nach, dann schienen seine Zweifel ausgeräumt. „Gut. Das kann klappen. Was dann?“
„Wir warten, bis der Typ erscheint. Ich werde dich ihm vorstellen und euch unter einem Vorwand verlassen. Ich hol‘ was aus dem Auto oder so. Irgendeine Erklärung werde ich schon finden. Sobald ich weg bin, gehört er dir.“
„Und wenn er bewaffnet ist? Mann, das ist der Münzenmörder, wenn du recht hast! Der kommt doch nicht mit ‘nem Dauerlutscher dort hin!“
„Er wird unbewaffnet sein.“
Kustow schüttelte ungläubig den Kopf. „Was macht dich da so sicher?“
„Er kämpft um seine Mädchen! Er wird alles tun, was ich von ihm verlange! Keine Polizei, keine Waffe, nur mit Jeans und T-Shirt bekleidet. Der tut, was ich will! Außerdem hast du doch selbst eine Waffe.“
Kustow sah Pohl skeptisch an. „Wann soll die Sache
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