Cold Belt - Band 1 - Feuerblut (German Edition)
jung, um Oma zu werden!“ Maria war außer sich und lief verzweifelt auf und ab, bis ihr Mann hinzukam, der von dem Gezeter seiner Frau geweckt worden war.
„ Was ist denn hier los?“, fragte Jason noch schlaftrunken.
„ Deine Tochter hat einen Freund und hat mit ihm geschlafen!“, rief Maria durch das ganze Haus, so dass es selbst die Nachbarn noch gehört hätten.
„ Was?!“ Jason starrte zuerst schockiert zu seiner Frau, dann ungläubig zu seiner Tochter, die wütend ihre Arme verschränkte.
„ Schön, dass du nicht nur in meinem Zimmer herumwühlst, sondern auch noch so von mir denkst. Ich habe mit niemandem geschlafen!“
Wütend rauschte sie an ihren Eltern vorbei, schlug die Tür mit einem lauten Knall zu und verschloss diese.
„ Nur damit wir uns verstehen, heute Abend gehst du nicht weg!“ So weit käme es noch, dass sich ihre Tochter schwängern lassen würde und das noch vor ihrem achtzehnten Lebensjahr. Sie und Großmutter, bevor sie fünfzig wurde? Niemals.
Lilly drehte die Musik in ihrem Zimmer so laut auf, dass sie ihre Mutter nicht mehr hören konnte.
„ Verdammt ... Verdammt!“, fluchte Lilly, die nervös in ihrem Zimmer auf und ab lief. Das zerstörte natürlich ihre Pläne.
Caleb war in seinem Haus, wollte die nächsten Stunden alleine sein, wurde allerdings von Thialga aufgesucht.
„ Na? Beehrst du uns auch mal wieder?“, meinte sie spöttisch und verschränkte dabei ihre Arme.
„ Was willst du hier?“ Caleb drehte sich nicht zu ihr, als er seine Notenblätter sortierte. Innerlich hoffte er aber, dass seine Abwesenheit nicht wirklich bemerkt worden war.
„ Carsey will mit dir reden. Er wartet im Besprechungsraum auf dich und er klang dabei nicht freundlich.“ Mit einem überheblichen Grinsen ging sie und ließ Caleb mit einem unguten Gefühl in der Magengegend zurück.
Caleb klopfte an die Tür des Besprechungsraums. In Gedanken hatte er sich bereits ein paar Ausreden zurechtgelegt, da er es sich nicht mit Carsey verscherzen und sein Verhalten irgendwie erklären wollte.
„ Komm‘ nur rein“, rief Carsey, der mit seiner Frau Ethienne auf der Couch saß. Beide wirkten bedrückt und nachdenklich, als Caleb eintrat und sich vor sie stellte.
„ Thialga meinte, du willst mit mir sprechen?“, fragte Caleb zögernd.
„ Richtig. Zum Einen geht es um deine nächtlichen Ausflüge.“ Carsey rieb sich seine Schläfen.
„ Wenn ich nicht tot wäre, hätte ich jetzt sicherlich Kopfweh wegen dir. Bislang ging es gut, doch was ist, wenn du dabei beobachtet wirst, dass du über das Cold Belt springst? Du gehst ein enormes Risiko ein. Nicht nur für dich selbst. Du bringst auch den Clan in Gefahr. Wir haben zwar ein gutes Verhältnis mit dem Bürgermeister, jedoch kann ich dir nicht versprechen, dass er dein Verhalten tolerieren wird.“
„ Ich tue doch nichts da draußen. Ich habe nur etwas Spaß und versuche, mein Leben als Vampir erträglicher zu machen! Das Cold Belt ist wie ein Gefängnis. Es macht mich wahnsinnig, jeden Tag dieselben Gesichter zu sehen. Nichts tun zu können. Ich will nicht länger eingesperrt sein!“ Nervös lief Caleb auf und ab. Am liebsten wäre er davon gelaufen.
„ Caleb …“, begann Ethienne, legte dabei ihre Hand auf die ihres Mannes, damit er sich nicht einmischte, „… versteh‘ bitte: Du bringst auch uns damit in Gefahr. Du besuchst sie, nicht wahr?“ Sie lächelte Caleb freundlich an, der sein Hin- und Herlaufen unterbrach, um Ethienne eindringlich anzusehen.
„ Sie will aber nicht gebissen werden?“, fragte sie ihn weiter.
„ Selbst wenn. So etwas könnte ich ihr doch nie antun. Es ist eine verzwickte Situation. Zudem kennen wir uns noch gar nicht so lange. Es ist kompliziert.“ Er setzte sich auf den Sessel, der Carsey und Ethienne gegenüberstand und fuhr sich durch sein Haar, spielte danach an dem Lederband, das an seinem Handgelenk baumelte.
„ Eigentlich habe ich dich aber wegen etwas anderem rufen lassen.“ Carsey wirkte ernst, so dass Caleb ihn ansah und sich wunderte. Denn selbst, als er ihn auf seine nächtlichen Ausflüge angesprochen hatte, hatte er noch einigermaßen gelassen gewirkt.
„ Ich habe mit Bürgermeister Altmann gesprochen. Es gab keine Störung im Warm Shelter. Auch solche Aussetzer sind ihm nicht bekannt. Deswegen hat er eine Anfrage an das Weiße Haus geschickt. Die haben sich weltweit nach derartigen Ereignissen umgehört. Jedoch ist nichts bekannt. Ich frage mich, warum es
Weitere Kostenlose Bücher