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Cold Space - Hot Love

Cold Space - Hot Love

Titel: Cold Space - Hot Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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Burger fallen. Mehr noch, der gerade noch so köstliche Snack lag ihm nun wie ein zentnerschwerer Mühlstein im Magen. Auf dem Display erschien das Gesicht eines Totgeglaubten: Der Observer der fünften Teilflotte: TK-125. Eric hatte unter ihm gedient, einige Eskorten für den hochrangigen Mann persönlich geflogen. Ansonsten hatte er als einfacher Commander nicht viel mit ihm zu tun gehabt. Daher verstand Eric auch nicht die Anschuldigungen, die gegen ihn vorgebracht worden waren. Er hatte keinerlei Verbindungen zu TK-125 gehabt und doch... Er presste eine Hand gegen die Schläfe. Es schien, als ob er einen plötzlichen Anfall von Migräne erlitt.

    »Samuel«, murmelte er gedankenverloren, als er wieder auf das Display starrte. Er versuchte sich auf die Worte zu konzentrieren, die der Observer, nein, Samuel... Woher kam das denn? Wie konnte er sich so sicher sein, dass ausgerechnet dies der Vorname des Mannes war. Niemand wusste, wie die Observer mit wahrem Namen hießen. Das war Teil ihres Mythos und Schutz.

    Ganz davon abgesehen, dass der Observer noch lebte. Er musterte den jungen Mann eingehender: Er trug eine unscheinbare schwarze Jacke, ähnlich der Kluft, die die Observer der Raumflotte eben trugen. Sogar die silbernen Abzeichen am Kragen waren auf dem Display zu erkennen.

    »... deshalb rufe ich alle Menschen guten Willens auf sich an der Rettungsaktion für die Kolonie zu beteiligen.«

    Eine Sternenkarte wurde eingeblendet, Sektor 92 wurde markiert, dann ein Sonnensystem am Rande des Sektors: Proxy7. Im Anschluss folgten Bilder wie man sie sonst nur aus Katastrophenfilmen kannte: Zerstörte Häuser, Ruinen aus Stahl und Beton. Erbarmungsloser Regen, der auf den roten Boden der Kolonie herabprasselte. Kinder in Hosen und Pullovern, die man eigentlich nur noch als Fetzen bezeichnen konnte. Da fielen Eric die präzisen Einschüsse und Schäden an den Wohngebäuden auf, die die Aufzeichnung zeigten. Er als Raumpilot erkannte es sofort wieder, nur die thermonuklearen Sprengköpfe der Sigma-Tau-Klasse waren zu solchen Schäden fähig. Aber dies war doch eine Kolonie der Menschen. Hatte das Oberkommando etwa den Befehl gegeben eine eigene Kolonie anzugreifen. Wieso?

    »Wir standen in Verhandlungen mit den Abgeordneten der Kolonie in Sektor 92. Doch unsere Verhandlungen wurden durch die Ankunft eines Flottenverbandes gestört.«

    Und was hieß das jetzt? Nicht nur, dass der Observer überlebt hatte, er stand jetzt auch noch auf der Seite der Strifes? Wie waren denn sonst diese Worte zu verstehen. Irgendetwas lief hier doch gewaltig schief.

    Wieder ein Szenenwechsel: Offenkundig ein Feldlazarett und das Personal bestand größtenteils aus Strifes. Eindeutig zu erkennen an der Körpergröße und dem schlanken Knochenbau, dem gehörten Kopf, nicht zu vergessen diese bunten Anzüge, die sie trugen. Ja, so sahen Strifes aus. Genau wie damals... Nein, damals was? Wie konnte er überhaupt wissen, wie ein Strife aussah und was diese Wesen für eine Kleidung trugen? Noch nie hatte man schließlich solche Bilder in der Öffentlichkeit gesehen.

    Neben den Strifes arbeiteten Menschen in weißen Kitteln, vermutlich Ärzte und Pfleger. Es sah aus wie ein Rettungseinsatz.

    »Vergesst die Propaganda des Oberkommandos und...« Das Bild verschwand.

    Aha, anscheinend war die Obrigkeit jetzt wieder Herr über das Kommunikationsnetz und hatte jede weitere Übertragung unterbunden. Besser er machte sich jetzt schleunigst auf den Weg zu seiner Wohnung. Sonst machte er sich noch verdächtig, wenn er hier länger herumlungerte.

    Wenigstens die Sportkanäle liefen wieder wie eh und je. Eric holte sich eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank, der ohnehin nicht viel mehr als Bier, etwas Fertignahrung und zwei Flaschen Pillen zur Vitaminunterstützung enthielt. Vielleicht sollte er morgen einkaufen gehen. Zeit genug hätte er dafür.

    Während er die Football-Übertragung verfolgte, und sich geistesabwesend am Etikett der Bierflasche zu schaffen machte, dachte er, wie eintönig sein Leben jetzt war. Es war beinahe so, als vermisse er das tägliche Adrenalin, das ein Leben als Jägerpilot mit sich brachte. Nicht, dass er den Drill und die Härte des Militärs vermisste und dennoch, es war die bestimmende Größe in seinem Leben als erwachsener Mann gewesen. Bis vor kurzem eben. Wenn er doch wenigstens seine alten Freunde und die entfernten Verwandten kontaktieren konnte. Doch jeder Versuch würde die Aufmerksamkeit des Oberkommandos

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