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Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Titel: Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Schlachtschiffs. Colin allein würde sie nicht davon abhalten können, die Nergal wieder in ihre Gewalt zu bringen, wenn sie das vorhätten. Doch ebenso wie der seit Jahrtausenden tote Druaga konnte er dafür sorgen, dass sie dann nichts anderes hätten als nur eine alte, ausgebrannte Hulk.
    Und das, dachte Colin, war sehr gerissen von Horus, ob er nun ganz aufrichtig war oder nicht.
    Colin seufzte, kniff sich in den Nasenrücken und wünschte sich sehnlichst, mit Dahak Kontakt aufnehmen zu können, doch das wagte er nicht. Er wusste jetzt, wo er sich befand – fünf Kilometer tief unter dem kanadischen Teil der Rocky Mountains, in der Nähe des Churchill Peak –, doch der letzte Zwischenfall hatte die rachsüchtige Suche nach der Nergal erneut angestachelt, und wenn die Südstaatler Colins ComLink aufspüren sollten, dann würden deren Geschosse hier einschlagen, noch bevor selbst Dahak eine Chance hatte, irgendetwas zu unternehmen, um sie aufzuhalten.
    Gleiches galt für jeglichen Versuch, persönlich an Bord der Dahak zu gehen. Er konnte schon von Glück reden, dass er nicht auf dem Weg zur Erde entdeckt worden war, allen Tarnsystemen des Kutters zum Trotz; jetzt, wo der alte, so lange Zeit nur schwelende Konflikt zwischen den Meuterern und den seinerzeit ausgesetzten Imperialen wieder neu aufgeflammt war, gab es keinerlei Chance dafür, dass irgendetwas, das eindeutig im Imperium konstruiert worden war, aus der Erdatmosphäre würde heraustreten können, ohne entdeckt und zerstört zu werden.
    Es war zum Verrücktwerden. Er hatte eine Gruppe Verbündeter gefunden, die ebenso sehr darauf warteten, Anu zu erledigen; und doch war die Gruppe geradezu jämmerlich schwach im Vergleich zu ihren Gegnern, und Colin hatte keinerlei Möglichkeit, Dahak auch nur wissen zu lassen, dass es diese Gruppe überhaupt gab! Und was noch schlimmer war: Anshars Energiegewehr hatte den Suppressor völlig unbrauchbar gemacht, und die Wartungsanlagen an Bord der Nergal reichten kaum aus, um ein Diagnoseprogramm über die Überreste laufen zu lassen – an eine Reparatur war gar nicht zu denken!
    Colin war beeindruckt davon, wie viel die Nordstaatler im Laufe der Jahrhunderte erreicht hatten, doch nur wenig dessen, was er in den Datenbanken der Nergal gefunden hatte, war für ihn brauchbar gewesen, davon abgesehen, dass er eine Bestätigung dafür gefunden hatte, dass Horus bei der Wahrheit geblieben war, als er berichtet hatte, was geschehen war, nachdem er und seine Gefährten an Bord der Nergal gegangen waren.
    Es war längst an der Zeit, die Datenbanken dieses alten Kampfschiffes zu löschen: Die Konstrukteure der Nergal hatten die Kernspeicher des Schiffes so angelegt, dass stets vollständige, präzise Berichte an das Mutterschiff weitergegeben wurden. Niemand konnte die zusammengetragenen Daten auch nur im Geringsten abändern, solange der Hauptrechner nicht einen vollständigen Datensatz an die Datenbank der Dahak übertragen hatte.
    Fünfzigtausend Jahre lang hatte das treue, schwachsinnige Genie sorgsam alles verzeichnet, was sich an Bord ereignet hatte, und auch wenn Molekularspeicher erstaunliche Datenmengen aufzunehmen vermochten, gab es an Bord der Nergal derart viel davon, dass es frustrierend lange gedauert hatte, sie zu durchsuchen. Doch dieser überfüllte Datenspeicher lieferte Colin wenigstens einen Bericht, der präzise, unveränderlich und jederzeit – wenn auch nicht gerade zügig – reproduzierbar war.
    Natürlich gab es dort viel zu viele Informationen, als dass der Verstand eines Menschen sie jemals allesamt hätte erfassen können; doch Colin konnte immer noch die wichtigsten Ereignisse durchgehen, und es fiel ihm schwer, weiterhin seine unerschütterliche, gleichmütige Miene beizubehalten, während er das tat. Man konnte sagen, Horus habe deutlich untertrieben, als er von den Schlachten berichtet hatte, die er und seine Gefährten sich mit Anu und dessen Anhängern geliefert hatten. Unmittelbare Zusammenstöße hatten sich nur selten ereignet; aber schon am Anfang hatte es nur zweihundertunddrei erwachsene Nordstaatler gegeben, und mit dem Alter, und durch die Verluste, die sie erlitten hatten, waren ihre Reihen immer weiter gelichtet worden. Jetzt waren weniger als siebzig davon übrig.
    Horus und Colin waren zurückgeblieben, hatten sich mit Hilfe ihrer Neuralzugänge untereinander und mit den Computern beraten, während der Rest des Rates sich wieder seinen alltäglichen Pflichten gewidmet hatte. Nur

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