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Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Titel: Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Kopf.
    »Danke, Dahak. Behalte das bitte weiter im Auge!«
    »Das werde ich, Sire.«
    »Also«, wandte sich Colin nun Isis und Cohanna zu, »was können Sie uns denn darüber erzählen, wie diese Gestalten genau aufgebaut sind, meine Damen?«
    »Ich würde gerne Kapitän Cohanna den Anfang machen lassen, wenn ich darf«, sagte Isis. »Sie hat die meisten Autopsien beaufsichtigt.«
    »Soll mir recht sein. Cohanna?«
    »Also«, setzte die Chirurgin der Dahak an, »Ratsmitglied Tudor hat mehr lebendige Exemplare zu Gesicht bekommen als ich, aber wir haben schon eine ganze Menge anhand der Leichen herausgefunden.
    Um es zusammenzufassen: die Achuultani sind eindeutig Warmblüter, obwohl sie äußerlich eher Ähnlichkeit mit Echsen besitzen, allerdings basiert ihre Biochemie auf einem erschreckend hohen Metallgehalt, wenn man sie mit der Biochemie des Menschen vergleicht. Schon ein Bruchteil der aufgefundenen Werte würde jeden von uns töten. Ihre Knochen bestehen praktisch aus einer kristallinen Legierung, ihre Aminosäuren sind einfach unglaublich, und sie verwenden als Sauerstoff-Überträger eine Art protein-analoges Metallsalz. Ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob ich schon sämtliche vorhandenen Elemente wirklich richtig habe identifizieren können, aber das biologische System funktioniert eindeutig. Es ist sogar geringfügig effizienter als Hämoglobin, und es erklärt auch, warum ihr Blut so leuchtend orange gefärbt ist. Die Struktur ihrer Chromosomen ist einfach faszinierend, aber ich werde noch mehrere Monate brauchen, bis ich darüber mehr als eben nur das werde sagen können.
    Also …«, sie holte tief Luft, »… nichts von alledem ist sonderlich überraschend, wenn man bedenkt, dass wir es mit einer uns bisher unbekannten, völlig fremdartigen Spezies zu tun haben, aber einige Dinge erscheinen mir doch mehr als nur sonderbar.
    Erstens gehen wir davon aus, dass es bei ihnen mindestens zwei Geschlechter gibt, aber wir haben es bisher immer nur mit Vertretern eines Geschlechtes zu tun gehabt, bei dem gewisse Befunde die Klassifizierung ›männlich‹ nahe legen. Nun ist es natürlich möglich, dass es in ihrer Kultur nicht üblich ist, ›Weibchen‹ dem Kampf auszusetzen, aber diese Angriffstruppen verbringen ganze Jahrzehnte subjektiver Zeit im All. Es erscheint doch sehr unwahrscheinlich, mir zumindest, dass eine Spezies biologischen Bedürfnissen gegenüber derart immun sein soll und über einen derart langen Zeitraum, dass sie die ganze Zeit über zölibatär leben kann. Man sollte doch annehmen – es sei denn, ihre Psychologie ist für uns in jeder Hinsicht völlig unverständlich –, dass, wenn sie für so lange Zeit von jeglicher Zeugung und jeglichen Nachkommen abgeschnitten sind, es bei ihnen zu den gleichen Symptomen der Apathie führen sollte, wie das auch in menschlichen Gesellschaften der Fall ist.
    Zweitens scheint es einen erschreckenden Mangel an genetischer Variation zu geben. Ich muss die Grundstruktur von deren Genmaterial erst noch aufschlüsseln, aber wir haben Gewebestudien an den Leichen vorgenommen, die wir aus den Wrackteilen haben bergen können. Gemessen an allen Spezies, die den Biowissenschaften bekannt sind, auf Terra oder auch im ganzen Imperium, lassen diese Studien auf eine statistisch unwahrscheinliche – äußerst unwahrscheinliche – Homogenität schließen. Hätten wir die einzelnen Proben nicht so genau beschriftet, dann wäre ich geneigt gewesen zu behaupten, sämtliche unserer wirklich zahlreichen Proben würden von kaum mehr als nur ein paar Dutzend Individuen stammen – und die müssten dann auch noch sehr eng miteinander verwandt sein. Ich habe keinerlei Erklärung, wie etwas Derartiges möglich sein soll.
    Drittens, und das ist vielleicht das Verwirrendste von allem, ist da die relative Primitivität ihres Körperbaus im Allgemeinen. Nach allem, was wir wissen, führt diese Spezies seit sieben Millionen Jahren immer wieder Angriffe in unserem Arm der Galaxis durch, und doch zeigen sie keinerlei der Charakteristika, deren Entwicklung man bei einer derart alten High-Tech-Zivilisation erwarten würde. Sie sind groß, körperlich extrem stark und sehr gut an eine relativ primitive Umgebung angepasst. Bei einer Spezies, die bereits seit derart langer Zeit über fortschrittliche Technologie verfügt, sollte man erwarten können, dass ihre Körpergröße sich allgemein reduziert hätte, und es wäre ebenso wahrscheinlich, dass sie längst nicht mehr so

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