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Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Titel: Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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sich die Parkanlagen befanden.
    Colin blickte zu den anderen Picknick-Tischen hinüber, die ebenso im Schatten lagen. An einem saßen Cohanna und Ninhursag, sie lieferten sich eine erbitterte Partie imperialen Kampfschachs – es war eher eine Schlacht, und die blutrünstige Art und Weise, wie sie keinerlei Rücksicht auf Verluste nahmen, hätte jeden Führungsoffizier erbleichen lassen. Caitrin O'Rourke und Geran hatten sich auf ein Wetttrinken eingelassen – bei dem Caitrins australische Abstammung ihr einen klaren Vorteil zu verschaffen schien. General von Grau und General Tsukuba schlossen eine Wette über das Endergebnis des Volleyballturniers ab, und Hector schien einfach nur ins Leere zu blicken – in Wirklichkeit diskutierte er gerade mit Dahak über Hannibals Italien-Taktik, unterstützt von Visualisierungsdaten seines Neuralzugangs. Sarah Meir saß bei ihm, hörte ihnen zu und streckte gelegentlich die Hand aus, um Hectors Hund Tinkerbell, eine Kreuzung aus Labrador und Rottweiler, hinter den Ohren zu kraulen, wann immer diese den Kopf hob, statt reglos zu den Füßen ihres Herrchens zu dösen.
    Dann gab Colin Jiltanith das Bier wieder zurück, und sein Lächeln wurde noch herzlicher, als er bemerkte, wie sehr sie ihn anstrahlte. Ja, sie hatte Recht gehabt – genauso, wie sie Recht gehabt hatte, darauf zu bestehen, dass sie zum Abschluss der Feierlichkeiten eine kleine ›Überraschung‹ ankündigten. Und er dankte Gott dafür, dass er Dahak gegenüber standhaft geblieben war! Er wusste nicht genau, was sie von Jiltanith-Colfranmac gehalten hätte, aber er wusste sogar ganz genau, wie er Colinfrancismacintyre-Gil fand!
     
     
    »Deaktivierung des Überlicht-Antriebs in zehn Minuten«, unterbrach Dahak das angespannte Schweigen in Kommando-Eins, das nur von Sternenlicht beleuchtet war, und mit verkniffenen Lippen lächelte Colin Jiltaniths Holo an und wünschte sich, sie wäre nicht so weit entfernt, in Kommando-Zwo.
    Er holte tief Luft und konzentrierte sich auf die Berichte und die Befehle, die seinen Neuralzugang durchströmten. Nicht einmal die Terrageborenen unter der stets gut gedrillten Besatzung der Dahak mussten inzwischen noch über ihre Befehle nachdenken. Was vielleicht auch gut so war. Sie hatten keine Funksprüche aufgefangen, keinen Ruf, keine Warnung, doch irgendjemand (oder irgendetwas) hatte sie ausgiebigst gescannt, als sie noch einen ganzen Tag von Birhat entfernt waren.
    Colin hätte sich unvergleichlich wohler gefühlt, wenn er gewusst hätte, wer diese Scanner bediente … und wie der- oder dasjenige zu reagieren plante. Eines hatte Colin vor Kano gelernt: Die Waffen des Vierten Imperialats waren einfach besser als die der Dahak . Vlad und Dahak hatten alles in ihrer Macht Stehende getan, um die Verteidigungssysteme zu optimieren, aber wenn es dort eine aktive Raumflottenzentrale gäbe, der gerade der Sinn nach Kampf stünde, dann war es sehr gut möglich, dass sie innerhalb der nächsten Stunden ihr Leben verlören.
    »Unterlichtgeschwindigkeit in drei Minuten.«
    »Taktik: bereithalten«, befahl Colin.
    »Bereit, Kommandant.«
    Die letzten Minuten rasten dahin, obwohl sie sich zugleich endlos quälend in die Länge zu ziehen schienen. Dann spürte Colin in seinen Implantaten, wie die ersten Schritte zur Deaktivierung des Überlicht-Antriebs eingeleitet wurden, und plötzlich bewegten sich die Sterne nicht mehr.
    »Energiekern deaktiviert«, meldete Dahak, und dann, fast sofort darauf: »Ortung auf zehn Lichtminuten. Ortung auf dreißig Lichtminuten. Ortung auf fünf Lichtstunden.«
    »System darstellen!«, schnappte Colin, und die Sonne Bia, Birhats G0-Primärstern, immer noch zwölf Lichtstunden entfernt, war plötzlich von einer schematischen Darstellung aller Planeten umringt.
    »Großer Gott!«
    Was Jiltanith da gerade geflüstert hatte, fasste Colins eigene Empfindungen sehr gekonnt zusammen. Selbst auf diese Entfernung wirkte das System geradezu überfüllt, und mehr und mehr Lichtcodes kamen mit mechanischer Präzision in Sicht, als Sarah die Dahak mit halber Lichtgeschwindigkeit systemeinwärts steuerte. Die Scanner der Dahak blickten dem Schiff voraus, fügten eine Ortung nach der nächsten hinzu, bis das ganze Display von einer unglaublich dichten Symbolfront wie verkrustet war.
    »Irgendwelche Reaktionen auf unser Erscheinen, Dahak?«
    »Wir wissen nur, dass wir geortet wurden, Sir. Ich habe weder Aufforderungen gleich welcher Art noch Antworten auf meine Funksprüche

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