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Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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können, und da draußen gibt es jede Menge Anhänger des Wahren Glaubens. Und nicht nur in den verschiedenen radikal-islamischen Blöcken. Im Augenblick sehe ich da noch keine klaren Anzeichen für eine Organisation – von dieser ›Kirche des Armageddon‹ mal abgesehen. Aber es ist verdammt schwer, mit jemandem zu diskutieren, der fest davon überzeugt ist, Gott sei auf seiner Seite. Diese Gruppe stellt allerdings immer noch keine echte Bedrohung dar, solange die nicht zu irgendetwas Größerem, deutlich Unschönerem fusionieren … und da die Magna Charta Religionsfreiheit garantiert, können wir nicht viel dagegen tun, solange die nicht etwas unternehmen, was unverkennbar Hochverrat gleichkommt oder anders das Gesetz bricht.«
    Sie schwieg einen Augenblick, in dem sie über das nach dachte, was sie bisher gesagt hatte, und zuckte dann mit den Achseln.
    »So ungefähr sieht es im Augenblick aus. Viel Radau, aber bisher keine deutlichen Anzeichen einer echten Gefahr. Wir halten die Augen offen, aber in den meisten Fällen wird es einfach nur eine Zeit lang dauern, bis sich die Spannungen abbauen.«
    »Okay.« Colin lehnte sich zurück und blickte sich um. »Haben wir sonst noch etwas, was wir dringend besprechen müssten?« Allgemeines Kopfschütteln war die Antwort, und er stand auf. »Wenn das so ist, sollten wir mal nachschauen, was die Kinder wieder angestellt haben!«
     
     
    Mehr als achthundert Lichtjahre von Birhat entfernt drehte ein Mann seinen Sessel zum Fenster und schaute blicklos, aber doch konzentriert hinaus. Sein Blick galt nicht dem atemberaubenden Panorama, sondern etwas, das weit jenseits dieses Anblicks lag.
    Unter leisem Knarren schaukelte er den altmodischen Drehstuhl vor und zurück und legte die Fingerspitzen beider Hände aneinander, tippte sich mit den Zeigefingern immer wieder gegen das Kinn, während er über die Veränderungen nachdachte, die seine Welt durchgemacht hatte … und all die anderen Veränderungen, die er in deren Kielwasser noch in die Tat umzusetzen vorschlug. Es hatte fast zehn Jahre gedauert, den Posten zu bekommen, den er dafür bekleiden musste. Er hatte es jedoch erreicht, so weit aufzusteigen – allerdings nicht, das gab er unumwunden zu, ohne die Hilfe des Imperators persönlich in Anspruch genommen zu haben. Nun allerdings konnte das Spiel bald beginnen.
    An sich war am Konzept eines Imperiums ja nichts Falsches, gab er zu, noch nicht einmal am Konzept eines Imperators für die gesamte Menschheit. Irgendjemand musste die Menschheit ja schließlich dazu bringen, endlich zusammenzuarbeiten, allen traditionellen Unterschieden zum Trotz, und er, der Mann, der hier in diesem Drehstuhl saß und die Aussicht zu bewundern schien, gab sich keinerlei Illusionen hin, was seine eigene Spezies betraf. Selbst wenn sie noch so sehr voller guter Absichten waren (angenommen, so etwas wie ›gute Absichten‹ gab es überhaupt – er fühlte sich nicht genötigt, solche der Menschheit überhaupt zuzugestehen), hatten doch nur die wenigsten dieser wimmelnden Milliarden von Erdbewohnern auch nur den Hauch einer Ahnung davon, wie man einen demokratischen Weltstaat von Grund auf errichtete. Und selbst wenn sie einen solchen demokratischen Weltstaat aus eigener Kraft bereits in die Tat umgesetzt hätten, standen Demokratien auf der Erde doch allgemein in dem wenig schmeichelhaften Ruf, Probleme, die keine unmittelbar erkennbare Tragweite besaßen, stets nur sehr kurzsichtig anzugehen: Und die Aufgabe, die Achuultani endgültig vernichtend zu schlagen, würde Jahrhunderte in Anspruch nehmen. Nein, mit einer Demokratie würde das niemals funktionieren! Natürlich war der Mann im Drehstuhl dieser Regierungsform ohnehin niemals sonderlich zugeneigt gewesen, sonst hätte Kirinal ihn ja kaum angeheuert, oder nicht?
    Nicht, dass seine eigene Meinung zu demokratischen Regierungen von irgendeiner Bedeutung gewesen wäre, denn eines war ganz deutlich: Colin I. hatte die Absicht, von seinem Vorrecht der Direktregierung Gebrauch zu machen und so die zentrale Autorität darzustellen, die die Menschheit im Moment dringend benötigte. Und, so sinnierte der Mann im Drehsessel, Seine Majestät leistete da ausgezeichnete Arbeit! Höchstwahrscheinlich war er der beliebteste Regent oder Staatschef in der Geschichte der Menschheit. Und dann durfte auf keinen Fall diese eine Kleinigkeit außer Acht gelassen werden, nämlich, dass die Streitkräfte des Fünften Imperiums ihrem Imperator und ihrer

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