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Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Transport wartet schon auf uns!«
     
     
    »Verdammt noch mal, 'Hanna!« Vor seinem schlichten, zweckmäßigen Schreibtisch, von dem aus er ein ganzes Imperium regierte, ging Colin unruhig auf und ab und zupfte sich dabei an der Nasenspitze – eine Geste, die seine Untergebenen nur zu gut kannten. »Ich habe dir immer und immer wieder gesagt, du kannst nicht einfach jedem Gedanken hinterherjagen, bloß weil er dir gerade durch den Kopf schießt!«
    »Aber Colin …«, setzte Cohanna an.
    »Komm mir jetzt nicht mit ›Aber Colin‹! Habe ich dir gesagt, du sollst das nächste Gen-Experiment mit mir absprechen, bevor du damit anfängst, oder habe ich dir das nicht gesagt?«
    »Na, natürlich hast du das gemacht. Und ich habe es mit dir abgesprochen«, fügte Freifrau Cohanna, Imperiale Ministerin für Biowissenschaften, sanft hinzu.
    »Du hast was ?« Ungläubig wirbelte Colin zu ihr herum.
    »Ich habe es mit dir abgesprochen. Ich habe genau hier in diesem Büro gesessen, zusammen mit Brashieel, und habe dir erzählt, was ich als Nächstes tun werde.«
    »Du …« Colin wandte sich an den saurierartig aussehenden, reitpferdgroßen Zentauroiden mit der lang gezogenen Schnauze, der mit untergeschlagenen Beinen auf einem Teppich saß, und der Nichtmensch erwiderte seinen Blick mit seinen großen, sanftmütig wirkenden, von doppelten Lidern geschützten Augen. »Brashieel, kannst du dich daran erinnern, dass sie irgendetwas in dieser Art getan hat?«
    »Ja«, erwiderte Brashieel ruhig mit Hilfe des kleinen schwarzen Kästchens, das an einem Gurt seiner Panzerung befestigt war. Sein Stimmapparat war für die Sprache der Menschen nicht sonderlich gut ausgestattet, doch er hatte es gelernt, mit Hilfe der Bass-Stimme, die aus seinem über einen Neuralzugang gespeisten Sprachmodulator drang, nicht nur Worte, sondern sogar Emotionen zu übermitteln.
    Colin atmete tief ein, dann setzte er sich auf die Kante seines Schreibtisches und verschränkte die Arme vor der Brust. Brashieel machte nur selten Fehler, und Cohannas triumphierender Gesichtsausdruck gab Colin das unangenehme Gefühl, dass sie es bestimmt erwähnt hatte. Oder zumindest irgendetwas dazu gesagt.
    »Also gut«, seufzte er. »Was genau hat sie denn gesagt, als sie es mir erzählt hat?«
    Brashieel schloss die inneren Augenlider, um sich besser konzentrieren zu können, und Colin wartete geduldig ab. Allein schon die Tatsache, dass dieses fremdartige Wesen sich hier aufhielt, reichte aus, um einige Angehörige der Menschheit in Schreikrämpfe ausbrechen zu lassen – was Colin durchaus nachzuempfinden vermochte, auch wenn er die Einstellung dieser Angehörigen seiner eigenen Spezies zu diesem Thema ablehnte. Denn Brashieel war nun einmal ein Achuultani. Und was noch schlimmer war: Er war der einzige Überlebende jener Flotte, die nur noch wenige Stunden davon entfernt gewesen war, den gesamten Planeten Erde zu zerstören. Allerdings war er auch das ›fremdartige Wesen‹, das sich als geborener Anführer für die Kriegsgefangenen herausgestellt hatte, die Colin gemacht hatte, nachdem der eigentliche Angriff der Achuultani abgewehrt war. Und die meisten dieser Gefangenen – nicht alle, aber die meisten – waren sogar noch begieriger darauf, den Rest der Achuultani vernichtend zu schlagen, als das bei der Menschheit der Fall war.
    Achtundsiebzig Millionen Jahre hatte das Volk vom Nest der Aku'Ultan die Galaxis durchstöbert, hatte jede vernunftbegabte Spezies ausgerottet, die sie gefunden hatte. Von all ihren Opfern hatte nur die Menschheit überlebt – nicht nur einmal, sondern drei Mal, was ihnen bei den Achuultani den Namen ›dämonische Nestmörder‹ eingebracht hatte. Doch Brashieel und seine Gefährten wussten etwas, das dem Rest ihrer Spezies noch unbekannt war. Sie wussten nämlich, dass ihre gesamte Spezies von einem selbstbewussten Computer versklavt worden war, der diese endlose Serie von Morden an Spezies, die den Achuultani nicht im Geringsten schaden wollten, nur dazu nutzte, weiterhin den ›Kriegszustand‹ aufrechtzuerhalten, der ausgerufen sein musste, um diese Tyrannei zu rechtfertigen.
    Nicht alle Menschen waren bereit, den Aussagen der Achuultani Glauben zu schenken, und deswegen hatte Colin den Planeten Narhan denjenigen unter den Achuultani zur Verfügung gestellt, die imperiale Bürgerrechte erbeten hatten. Narhan war aus einem ganz einfachen Grund der furchtbaren Wirkung des außer Kontrolle geratenen Biokampfstoffes entgangen: Niemand

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