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Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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zu haben, als er sah, dass sein Atem kleine Wölkchen vor seinen Lippen entstehen ließ. Er gehörte nicht dem Militär an; deswegen hatte er nicht den vollständigen Erweiterungssatz erhalten, der etwa Horus die zehnfache Stärke eines normalen Menschen verlieh. Aber die Erweiterungen, die er erhalten hatte, reichten aus, um Temperaturen, die unter dem Gefrierpunkt lagen, deutlich leichter überstehen zu können. Und das war recht praktisch, denn die Erde hatte sich noch nicht ganz von der Mini-Eiszeit erholt, die eine Folgeerscheinung der Bombardierung während der Belagerung gewesen war.
    Während Horus und Jefferson zu ihrem Ziel hinüberspazierten, plauderten sie zwanglos miteinander, genossen diesen Augenblick echter Privatsphäre, und doch verwirrte es Jefferson immer noch ein wenig, dass sie nicht von Leibwächtern begleitet wurden. Er war auf einem Planeten aufgewachsen, auf dem Terrorismus die bevorzugte ›Protestform‹ der Habenichts-Nationen darstellte, und der Bericht, den er in seiner Aktentasche mit sich führte, war ein Beweis dafür, dass sein Heimatplanet vor Unmut geradezu überschäumte, während er auf technologischem Gebiet einen Quantensprung vollführte, der ihn neun oder zehn Jahrtausende vorantrieb. Und doch war gegen den Gouverneur der Erde gerichtete Gewalt praktisch unvorstellbar. Horus hatte die Völker der Erde nicht nur durch das Blutbad dieser Belagerung angeführt, er war auch noch der Vater ihrer geliebten Imperatorin, und nur ein ausgewählt dummer Verrückter würde versuchen, ausgerechnet ihn anzugreifen, um auf diese Weise irgendein obskures politisches Ziel zum Ausdruck bringen zu wollen.
    Nicht, dass es, so sinnierte Jefferson, in der Geschichte nicht vor dummen Verrückten nur so gewimmelt hätte!
    Sie betraten die Mat-Trans-Anlagen, und Jefferson spürte, wie er sich innerlich verspannte. Die Anlagen sahen nun wirklich nicht besonders beeindruckend aus – vor ihnen lag nur eine mit einem Geländer abgesicherte Plattform von zwanzig Metern Breite. Daran zu denken allerdings, was diese Anlage hier konnte , reichte aus, um dieses hell erleuchtete Podest in etwas zu verwandeln, was den primitiven Baumbewohner, der immer noch irgendwo tief im Innersten des Vizegouverneurs verborgen war, schaudern ließ.
    Er verlangsamte seinen Schritt, und Horus grinste ihn an. »Jetzt nimm es nicht so schwer! Und glaub bloß nicht, du wärst der Einzige, dem das hier Angst einjagt!«
    Jefferson brachte ein Nicken zustande, als sie auf die Plattform traten, und die Bioscanner, deren Einbau in jede Mat-Trans-Station Colin MacIntyre angeordnet hatte, überprüften sie ausgiebig. Das Mat-Trans-System war zum Scharfrichter des Vierten Imperialats geworden: Es war zum Überträger geworden, durch den der außer Kontrolle geratene biologische Kampfstoff Welten hatte infizieren können, die Hunderte von Lichtjahren voneinander entfernt lagen, und Colin hatte nicht die Absicht, zuzulassen, dass dieser spezielle Ausschnitt der Geschichte sich jemals wiederholte.
    Doch die Scanner ließen sie passieren, und Jefferson umklammerte mit einer schweißnassen Hand seine Aktentasche und versuchte nach Kräften unbekümmert zu wirken, als die schweren Kondensatoren aufheulten. Der Energieverbrauch des Mat-Trans-Systems war ungeheuerlich, selbst nach den Maßstäben des Imperiums, und es dauerte fast zwanzig Minuten, um die Spitzenlast zu erreichen. Dann blitzte ein Licht auf … und Horus und Lawrence Jefferson traten von einer anderen Plattform herunter – auf dem Planeten Birhat, achthundert Lichtjahre von der Erde entfernt.
    Das, was das Ganze so verdammt erschreckend macht, dachte Jefferson, als er den Mat-Trans-Empfänger dankbar hinter sich ließ, ist, dass man gar nichts spürt. Überhaupt nichts. Das ist einfach widernatürlich … und wow, was für ein Gedanke bei einem, dessen Körper selbst mit Sensoren und Neuralboostern vollgestopft ist!
    »Hallo, Grandpa!« Jefferson blickte auf, als General MacMahan Horus die Hand entgegenstreckte und sich dann zu Jefferson umwandte, um auch ihn zu begrüßen. »Colin hat mich gebeten, euch in Empfang zu nehmen. Er hat im Palast noch irgendwas zu erledigen.«
    »Was denn?«, fragte Horus nach.
    »Das weiß ich nicht genau, aber er klang ein bisschen gepresst. Ich glaube …«, Hector grinste spitzbübisch, »… dass es irgendetwas mit Cohanna zu tun hat.«
    »Oh, beim Schöpfer! Was hat sie denn jetzt schon wieder angestellt?«
    »Keine Ahnung. Kommt jetzt, der

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