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Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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gekommen, aber beklagen wollte Ninhursag sich deswegen nicht. Sie rief die Holoaufzeichnung des Terroristenverstecks auf und studierte diese sorgfältig. Steinberg hatte die Marines begleitet und jeden Augenblick des Sturmangriffs und der nachfolgenden Aktivitäten detailliert in ihren Bericht aufgenommen. Ninhursag stieß einen leisen Pfiff aus, als sie sah, wie groß das Waffenarsenal dieser Terroristen gewesen war. Es waren auch viele imperiale Waffen dabei, und sie nahm sich vor, sich umgehend nach deren Seriennummern zu erkundigen. In dieser Hinsicht hatten sie bei Jeffersons gelegentlichen Glückstreffern nie viel Erfolg gehabt, aber dieses Mal gab es dort bedeutend mehr Hardware, und alles, was sie brauchten, um weitermachen zu können, war lediglich eine einzige heiße Spur!
    Die Holo-Aufzeichnung schwenkte zur Seite und gab jetzt den Blick auf den Hauptplanungsraum der Terroristen frei. Sie schienen auch mit Karten bestens ausgestattet, und Ninhursag legte die Stirn in Falten, als sie die Präzision sah, mit der manche von ihnen markiert waren. Die haben sogar ein Trophäenzimmer, stellte sie fest und verzog das Gesicht zu einer Grimasse, als sie die einzelnen Ausstellungsstücke betrachtete, die an der Wand befestigt waren. Was für Idioten! Die sammelten da Souvenirs ihrer bisherigen Angriffe, als müssten die sich und anderen beweisen, was für tolle Hechte sie doch waren! Naja, vielleicht konnte das ja dabei helfen, genau herauszufinden, für welche Angriffe diese Meute verantwortlich zeichnete, und …
    Ninhursag MacMahan schlug plötzlich auf die Pausetaste und erhob sich langsam, das Gesicht totenblass. Dann ging sie langsam in das Hologramm hinein und betrachtete eine dieser Trophäen ganz genau. Sie leckte sich über die Lippen, versuchte sich selbst immer und immer wieder einzureden, dass sie sich einfach täuschen musste. Leider stimmte das nicht. Sie flüsterte fast lautlos und völlig verängstigt ein Gebet, während sie vor sich ihren schlimmsten Albtraum sah: den Zweitstufen-Initiator von Tsien Tao-lings Superbombe.
     
     
    Im Ratssaal herrschte Totenstille. Colin und Jiltanith saßen zwischen Gerald Hatcher und Tsien Tao-ling, und ihre Gesichter waren ebenso bleich wie Ninhursags.
    »Mein Herr Jesus!«, brachte Jiltanith schließlich fast unhörbar hervor. »Welch Kunde du uns bringst! Schlimmer ist sie, als je ich fürchtete, 'Hursag, und doch hat ein gnäd'ger Gott dich die Gefahr erblicken lassen!«
    »Amen! Mehr kann ich dazu nicht sagen.« Mit gerunzelter Stirn blickte Colin auf die Tischplatte. »Lässt das nun auf eine Verbindung zwischen dem ›Schwert‹ und Mister X schließen?«
    »Nicht unbedingt«, gab Ninhursag zurück. »Keiner der Überlebenden kann uns sagen, woher diese ›Trophäe‹ gekommen ist. Aber es sind alles Souvenirs von Angriffen, die ihre Zelle durchgeführt hat. Ich wünschte, wir wüssten , woher die Kerle das haben. Dann hätten wir wenigstens einen ersten Anhaltspunkt, wo man nach dem Kerl suchen könnte, der das Ding jetzt hat. Es ist natürlich möglich, dass das ›Schwert‹ gegen Mister X und seine Leute losgeschlagen hat, bevor diese mit der Bombe fertig waren. Nur hilft uns das nicht weiter. Wer auch immer hinter dem Bau der Bombe steckt, muss mehr als eine Kopie der Pläne haben. Ein Konstruktionsteam zu verlieren, würde sie vielleicht verlangsamen; aber aufhalten würde es diese Leute nicht!«
    »Großer Gott!« Colin zupfte sich an der Nase, und Ninhursag sah, dass die Sorgen der letzten Monate tiefe Falten in sein Gesicht gegraben hatten. »Gerald? Tao-ling?«
    »'Hursag hat Recht«, bestätigte Tsien. Hatcher wedelte zustimmend mit der Hand, und Colin seufzte.
    »Okay, 'Hursag. Was machen wir als Nächstes?«
    »Wir gehen von einem Worst-Case-Szenario aus. Erstens: Das Ding ist bereits gebaut. Zweitens: Die Leute, die es jetzt wahrscheinlich haben, haben bereits achtzigtausend Menschen getötet, nur um an die Zwillinge heranzukommen. Drittens – und das erschreckt mich mehr als alles andere: Das ›Schwert‹ könnte die Bombe bereits in seine Gewalt gebracht haben.« Bei dieser Vorstellung lief all ihren Zuhörern sichtlich ein Schauer über den Rücken.
    »Ich glaube, wir dürfen mit ziemlicher Sicherheit annehmen, dass die Erde nicht das Ziel sein wird. Ich kann das natürlich nicht ganz ausschließen, aber es fällt mir schwer, mir vorzustellen, dass jemand wirklich den weitaus größten Teil der gesamten menschlichen Spezies würde

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