Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
der Heiligen Heerscharen angerichtet hatten, statt sich nur wegen ein bisschen Regen zu beklagen! Genau das hatte er seinen Männern zumindest schon oft genug gepredigt!
    Mathan wandte sich um und ging schnellen Schrittes auf und ab. Er konnte immer nur wenige Schritte in die eine oder andere Richtung tun, wenn er weiterhin unter dem Vordach bleiben wollte, doch der Regen hatte die Bergluft deutlich abgekühlt, und sich zu bewegen wärmte ihn wieder ein wenig auf.
    Vielleicht wäre er zufriedener gewesen, wenn seine aktuelle Aufgabe irgendeinen Sinn gehabt hätte. Nachdem die Ketzer westlich des Erastor-Ausläufers festgehalten wurden, waren doch sämtliche Vorposten östlich der Hauptstellung kaum mehr als nur eine Formalität! Sie saßen bloß hier draußen und wurden klatschnass, weil die Vorschriften für das Verhalten im Feld besagten, dass sämtliche Angriffsrouten, wie unwahrscheinlich sie auch immer wären, stets zu sichern seien. Wie die meisten Soldaten waren auch die hier eingesetzten nicht gerade begeistert davon, dass sie darunter zu leiden hatten, wenn irgendein Schreibtischhengst im Hauptquartier immer alles schön ordentlich haben wollte.
    Wasser spritzte auf, als ein Branahlk an den Unterstand herangetrottet kam, und Feldwebel Kithar salutierte.
    »Wir haben die vordersten Rotten der Kolonne ausgemacht, Herr. Sollten die Vorposten in etwa zwanzig Minuten erreichen.«
    »Danke, Feldwebel. Das ist eine gute Nachricht!« Mathan erwiderte Kithars Gruß, dann deutete er auf ein immens rauchendes Feuer, das prasselnd unter einem weiteren behelfsmäßig errichteten Vordach brannte. »Wärm dich ein wenig auf, bevor du wieder zurückreitest!«
    »Ich danke Euch, Herr!«
    Der Feldwebel huschte zu dem Feuer hinüber, und mit einem erleichterten Seufzen verschränkte Mathan die Hände hinter dem Rücken. Oberhauptmann Ortak hatte geschworen, dass der Tempel ihnen Verstärkung schicken würde. Nur nach Yorstadt fiel es vielen seiner Männer – einschließlich, gab Mathan zu, ihm selbst – schwer zu glauben, dass der Entsatz wirklich noch rechtzeitig kommen würde. Jetzt war es eben doch geschehen, und Mathan hauchte lautlos ein Dankgebet.
     
     
    Hauptmann Folmak trottete neben der vordersten Rotte seiner Brigade, und sein Magen war ein einziger harter, grummelnder Knoten. Er konnte jetzt die ersten Dragoner erkennen, und sie sahen genauso Mitleid erregend aus, wie Erlaucht Sean das vorausgesagt hatte. Sie winkten, und er hörte sogar ein paar Jubelrufe, doch sie kamen auch nicht unter den Vordächern und Unterständen heraus, die sie in dem vergeblichen Versuch, trocken zu bleiben, behelfsmäßig errichtet hatten.
    »Ihr wisst, was ihr zu tun habt, Jungs!«, raunte er seinen Gewehrschützen zu, die mit grimmiger Miene geradeaus starrten. »Erschießt sie nicht, wenn ihr es irgendwie vermeiden könnt, aber geht verdammt noch mal auf Nummer sicher, damit wirklich keiner entkommt!«
     
     
    »Das ist doch mal eine Augenweide, was?«, fragte Shaldan Morahkson. »Ich hab euch doch gesagt , dass Fürstmarschall Surak uns Verstärkung schicken wird!«
    »Klar, hast du das getan«, höhnte einer seiner Kameraden. »Während du dir gleichzeitig in die Hosen gemacht hast und dich über den Regen und deinen wund gerittenen Hintern beklagt hast und uns allen erklären wolltest, wie scheiße dieser ganze Krieg gelaufen ist, da hast du uns alles über deinen guten Freund, den Fürstmarschall, erzählt!«
    Die anderen lachten, und Shaldan machte eine äußerst rüde Handbewegung, als die vordersten Rotten des Entsatzheeres mit klatschnassen Stiefeln vorbeimarschierten. Nach ihrem langen Marsch wirkten die neu eintreffenden Gardisten fast ebenso Mitleid erregend und in jeder Hinsicht schäbig wie Shaldan und seine Kameraden, und er wandte den anderen den Rücken zu, um die Neuankömmlinge mit Winken und Jubelrufen willkommen zu heißen, doch dann stockte er.
    »Das ist ja komisch.«
    »Was denn?«, fragte derselbe, der ihn eben noch verspottet hatte. »Hat dein alter Kumpel, der Fürstmarschall, irgendwie Scheiße gebaut?«
    »Das sind alles Musketiere«, erklärte Shaldan. »Schaut mal!« Er deutete die Kolonne entlang, so weit man sie in dem strömenden Regen erkennen konnte. »Das müssen tausend oder fünfzehnhundert sein, und die haben nicht eine einzige Pike dabei!«
    »Was?« Jetzt spähte auch der andere Dragoner in die Richtung, in die immer noch Shaldans Finger wies.
    »Und noch was: Solche Bajonette habe ich

Weitere Kostenlose Bücher