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Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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können. Mach dir keine Sorgen, Sean! Der weiß, was er tut!«
     
     
    »So weit, so gut«, murmelte Folmak, dann hob er die Stimme. »Genau dafür sind wir hierhergekommen, Jungs! Folgt mir, und ab jetzt könnt ihr hier soviel Radau machen, wie ihr nur wollt! Diese Dreckskerle hier sollen denken, die Dämonen von Klippenend sind über sie gekommen, um sie alle zu fressen! Erste Brigade, steht ihr hinter mir ?«
    »Jawohl!« Das tosende Brüllen fegte ihn fast aus dem Sattel.
     
     
    Oberhauptmann Ortak stieg von seinem Reittier ab, reichte einem Burschen die Zügel und versuchte in keiner Weise hastig zu wirken, als er auf das Zollhäuschen der Brücke zuging, das ihm vor dem strömenden Regen Schutz bieten würde. Der Unterhauptmann, Befehlshaber der Einheit, die den Verkehr über diese Brücke überwachte, sprang auf und salutierte, doch Ortak bedeutete ihm mit einer Handbewegung, wieder Platz zu nehmen.
    »Bleib sitzen, bleib sitzen!«
    »Danke, Herr, aber ich ziehe es vor zu stehen.« Der Kommandant dieser Brücke war ein noch sehr junger Offizier, doch er wusste bereits, dass es sich nicht schickte, in Gegenwart eines Oberhauptmanns zu sitzen, was auch immer besagter Oberhauptmann sagen mochte.
    »Wie du willst, Hauptmann.« Ortak blieb im Türrahmen stehen und spähte in den düsteren Abend hinaus. Er konnte gerade die ersten Rotten von Terrahks Kolonne erkennen, ganz am anderen Ende der Brücke, und er fragte sich, warum sie bei diesem Regen dort stehen geblieben waren. Richteten sie die Rotten aus, um im Paradeschritt über die Brücke zu defilieren?
    Er runzelte die Stirn. Der Regen und das Rauschen des Wassers übertönte fast alles andere, doch dennoch konnte er den Jubelschrei hören. Was in aller Welt …? Freuten die sich so sehr , hier zu sein?
    Und dann, plötzlich, stürmte das Entsatzheer über die Brücke, und Oberhauptmann Ortak schaute fassungslos und entsetzt zu, wie es das halbe Dutzend Männer, das am anderen Ende der Brücke Wache hielt, einfach überrannte. Bajonette blitzten im Regen auf, mit den Kolben ihrer Musketen schlugen die Soldaten erbarmungslos zu. Der Oberhauptmann wurde kreidebleich, denn jetzt konnte er die Rufe genau verstehen.
    »Für Malagor und Erlaucht Sean!«, heulten sie, und unter dem Getöse ihrer heulenden Kriegsdudelsäcke fielen der Garde fünfundzwanzigtausend Mann in den ungeschützten Rücken.
     
     
    »Das war's!«, rief Tamman Oberhauptmann Ithun zu. »Jetzt schlagen sie gegen die Brücken los! Lasst die Kolonnen formieren!«
    »Sehr wohl, Erlaucht Tamman!«
    Ithun rannte davon, und Tamman ließ seinen biotechnisch erweiterten Blick über die Gräben schweifen, die ihrer Stellung gegenüberlagen. Dort war keinerlei Bewegung zu erkennen, doch das würde sich schon sehr bald ändern. Wenn der Gegner jetzt nur noch genügend Männer von der Brustwehr abzog, um ihm, Tamman, eine Bresche zu bieten, in die er hineinstoßen könnte!
     
     
    Für die Überlebenden von Yorstadt war es ein entsetzlicher wiederkehrender Albtraum. Sie hatten von Yorstadt miterleben müssen, wie ihre Formationen aufgerieben wurden, hatten die Wand aus Feuer und Rauch und Kugeln gesehen, die von Norden her wie eine Lawine unter dem entsetzlichen Geschrei der Malagoraner herangerollt war, und sie hatten gewusst – nicht gedacht, sie hatten gewusst , dass sie Dämonen gegenüberstanden. Doch irgendwie war es ihnen dennoch gelungen zu entkommen. Sie hatten sich zurückfallen lassen, hatten sich verschanzt, hatten ängstlich darauf gewartet, dass die Dämonen-Anhänger über sie herfallen würden. Während die Wochen so verstrichen waren, hatten sie vorsichtig gewagt, zuerst zu hoffen und dann zu glauben, dass es doch nicht mehr passieren würde. Sie hatten die Ketzer aufgehalten, hatten sie abgewehrt, und wenigstens ihr Rücken war frei, falls sie doch noch gezwungen sein würden, den Rückzug anzutreten.
    Doch jetzt war ihr Rücken nicht mehr frei. Sie hatten Tage damit verbracht, das Biwak-Gelände für die Kolonne unter dem Kommando von Oberhauptmann Terrahk freizuräumen, hatten in ihrer Erleichterung miteinander geplaudert, einander Gerüchte oder völlig frei erfundene Geschichten darüber erzählt, was nun passieren würde, nur um dann miterleben zu müssen, wie die Mächte der Hölle sie zurück in den überstanden geglaubten Albtraum rissen. Irgendeine boshafte Zaubermacht hatte ihre Verstärkung in wild gewordene Dämonen verwandelt, die jetzt ihre Stellungen stürmten als eine

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