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Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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große, unüberwindbare, tödliche Masse voller Bajonette und begleitet von diesen entsetzlichen, kreischenden Kriegspfeifen der Malagoraner.
    Alle waren völlig überrascht, Oberhauptmann Ortak war nirgends zu finden, und die Offiziere taumelten zunächst entsetzt und völlig planlos umher, als die ersten unglaublichen Informationen über die Katastrophe eintrafen. Folmaks Brigade war über die Brücke gestürmt und hatte sich mit unermesslicher Waffengewalt den Weg durch den nächstgelegenen Lagerplatz gebahnt. Gardisten blickten gerade von ihre Routinearbeiten auf, um dann achtzehnhundert schreiende Wahnsinnige wie eine einzige gewaltige Sichel quer durch ihre Stellung fahren zu sehen, und Panik war schon immer eine tödlichere Waffe gewesen als jedes Bajonett. Köche und Viehtreiber stoben in alle Richtungen davon, halbnackte Männer stürmten aus ihren Zelten und flüchteten in den Regen hinaus, Offiziere schrien vergebens Befehle, mit denen sie die Truppen zu ordnen versuchten, und Folmaks Gewehrschützen stürmten vorwärts wie eine einzige dunkle, unaufhaltsame Flutwelle.
    Hier und dort ordneten sich tatsächlich eine Hand voll Soldaten um einen Offizier oder Feldwebel, doch es waren viel zu wenige, und sie alle waren zu betäubt, um wirklich effektiv vorgehen zu können. Die winzigen Widerstandsnester verschwanden im heranbrandenden, bajonettbewehrten Maul der Ersten Brigade, und Folmak zog mit seinen Männern einen ganzen Kilometer weit, bevor er diesen ersten Ansturm auch nur verlangsamte. Hinter ihm donnerten immer mehr Männer über den Erastor, schwärmten dann aus, um die Brückenköpfe zu sichern, und hinter denen eilte dann im Laufschritt Seans ganzes Korps heran.
     
     
    »Die greifen uns von hinten an, ich sage es Euch! Mein Gott, das sind Tausende!«
    Oberhauptmann Marhn starrte den keuchenden Offizier, der kaum verständliche Sätze von sich gab, nur ungläubig an. Unmöglich! Das war doch unmöglich ! Tief in seinem Innersten machte sich furchtbares Entsetzen breit, und dabei war er schon seit umgerechnet mehr als dreißig terranischen Jahren Soldat. Er wusste nicht, was mit Oberhauptmann Ortak geschehen war, und er konnte noch nicht einmal erahnen , wie die Ketzer mit einer derartigen Mannstärke hinter Erastor hatten gelangen können. Aber er wusste genau, was geschehen würde, wenn dieser Ansturm nicht abgewehrt würde.
    »Die haben schon die Brücken eingenommen!« Der Offizier plapperte immer noch entsetzt seine Nachricht vor sich hin. »Wir sind eingekesselt, Herr! Die werden …«
    »Die werden sterben , Hauptmann!«, bellte Marhn so scharf, dass der Offizier rein reflexartig den Mund schloss. »Wir haben achtzigtausend Mann in dieser Stellung, also hör auf, wie ein altes Weib zu heulen, und setz diese Männer auch ein , verdammt noch mal!«
    »Aber …«
    Mit einem verächtlichen Schnauben wirbelte Marhn herum, gerade als Hauptmann Urthank, sein eigener Erster Offizier, herbeigestürmt kam und währenddessen noch die Rüstung anlegte.
    »Was …?«, setzte Urthank an, doch mit einer heftigen Handbewegung brachte Marhn ihn zum Schweigen.
    »Irgendwie sind diese Dämonen-Anhänger hinter uns gelangt. Sie haben die Brücken eingenommen, und sie rücken schnell vor.« Urthank erbleichte, und Marhn schüttelte den Kopf. »Geh wieder zurück, schick die Neunte und die Achtzehnte Pikenier-Brigade ins Gefecht! Du wirst den Feind nicht aufhalten können, aber ihr Fortkommen zumindest so lange hinauszögern, um mir etwas Zeit zu verschaffen!«
    »Jawohl, Herr!« Urthank salutierte und verschwand. Unterdessen begann Marhn einigen wartenden Boten Anweisungen zuzubellen.
     
     
    Die Neunte Pikenier-Brigade stapfte wilden Blickes durch den Schlamm auf den Lärm im hinteren Bereich ihrer Stellung zu. Ihre Vorgesetzten hatten nicht die Zeit gehabt, ihnen alles genau zu erklären, aber die Pikeniere von der Neunten waren Veteranen. Sie wussten, was geschehen würde, wenn es nicht gelänge, die Ketzer aufzuhalten.
    Die Pikeniere der Achtzehnten tauchten zu ihrer Linken auf, und Pfeifen schrillten, als ihre Offiziere sie keuchend und auf dem aufgeweichten Boden schlitternd zum Stehen brachten. Ein ganzer Wald aus Piken schnellte in Kampfposition, und achttausend Mann nahmen die gewohnte Formation ein, als die Malagoraner mit heulenden Pfeifen gegen sie anstürmten.
     
     
    Folmak riss so heftig an den Zügeln seines Branahlks, dass das Tier auf die Hinterbeine stieg, als die Phalanx der Garde so

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