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Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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beschäftigt gewesen waren, sie erneut zu effektiven Kampfeinheiten zu machen. Wie Äxte durchschlugen diese Dämonen-Anhänger die Reihen der Garde, nicht wie Messer.
    Mit verkrampften Kiefermuskeln wandte Marhn sich ab, achtete nicht weiter auf die wirren Berichte, sondern versuchte eine Lösung zu finden. Aber es gab nur eine, und vielleicht war es schon zu spät, als dass diese noch funktionieren könnte.
    »Zieht die Männer aus den Schanzen ab!«, befahl er heiser. Irgendjemand keuchte vernehmlich, und der Befehlshaber fuhr mit dem Zeigefinger hektisch über die Karte. »Bildet hier eine neue Schlachtreihe!«, bellte er und pochte immer wieder auf die Linie, die kaum viertausend Schritte hinter den Schanzen lag.
    »Aber, Herr …«, setzte jemand an.
    » Macht schon! «, fauchte Marhn und versuchte so zu tun, als wisse er nicht längst auch, dass, selbst wenn dieses Manöver gelänge, er die Katastrophe nur wenige Stunden würde aufschieben können.
     
     
    »Die ziehen die Männer aus den Gräben ab, Sean!«, rief Sandy über den Kommunikator.
    »Gut … glaub ich!« Selbst mit Sandys Berichten und der Verbindung seiner eigenen Implantate zu ihren Sensoren hatte Sean nur eine sehr grobe Vorstellung, was eigentlich gerade alles geschah. Das war überhaupt nicht mit Yorstadt vergleichbar. Das hier war eine unvorstellbare, wahnsinnige Explosion der Gewalt, und sie breitete sich immer weiter aus, ließ sich nicht mehr stoppen – wie ein Bodenfahrzeug, das auf Eis ins Schleudern geraten war. Seine Männer marschierten weiter auf ihre Ziele zu, und es sah auch nach einem sehr bewusst gesteuertem Manöver aus , doch es war nichts dergleichen. Niemand konnte das jetzt noch steuern; jetzt lag es ganz in der Hand seiner Unteroffiziere und ihrer Männer, und Sean konnte kaum glauben, wie gut sie bisher ihre Aufgabe erfüllt hatten.
    Selbst in all diesem Wahnsinn und all dieser Verwirrung verspürte er immensen Stolz auf seine Armee – seine Armee! –, als seine zahlenmäßig weit unterlegenen Truppen ihren Gegner aufrieben. Sean verlor Soldaten – Hunderte, wahrscheinlich mehr, und er wusste, wie mies und leer er sich fühlen würde, sobald er dazu käme, die Gefallenen zu zählen. Jetzt allerdings hatte er dafür keine Zeit. Ein verzweifelter Gegenangriff versprengter Überlebender aus den Pikenregimentern der Garde hatte seinen Führungstrupp überrascht und ihn schwer angeschlagen, bis ein Reservebataillon sich des Gegners hatte annehmen können, und Sean selbst hatte es nur seinen biotechnischen Erweiterungen zu verdanken, überhaupt noch am Leben zu sein. Seine Rüstung hatte zwei Pikenspitzen abgewehrt, und seine gesteigerten Reflexe hatten es ihm ermöglicht, sein Auge zu retten. Aber ein übler Schwerthieb hatte ihm die Wange von der Schläfe bis zum Kinn aufgeschlitzt, und Tibold hinkte heftig – das hatte er einer klaffenden Wunde im linken Oberschenkel zu verdanken.
    Jetzt bedeutete Sean mit einer Handbewegung seinen ebenso angeschlagenen Adjutanten und Ratgebern stehen zu bleiben, und das Reserve-Bataillon – dessen Befehlshaber sich selbst zu Seans Leibwächter ernannt hatte, ohne dass ihm jemand eine entsprechende Anweisung erteilt hätte – ließ zu einem breiten Sicherungskreis ausschwärmen.
    »Wie viel Bewegung?«, fragte er Sandy auf Englisch, sprach dabei aber laut und ignorierte die sonderbaren Blicke, die seine Männer ihm zuwarfen.
    »Reichlich, zu beiden Seiten seines Gefechtslinien-Schwerpunktes.«
    »Tam?«
    »Hier, Sean. Ich hab's mitgekriegt. Wir setzen jetzt zum Angriff an.«
    »Lass denen Zeit, sich zurückzuziehen! Lass dich nicht von denen auf offenem Feld erwischen!«
    »Ach, pfeif drauf! Halt du nur einfach immer weiter drauf!«
    »›Draufhalten‹, sagt der!« Sean verdrehte die Augen und wandte sich an Tibold. »Der Gegner zieht seine Männer jetzt aus den Gräben ab, um uns aufzuhalten, und Tamman und Ithun rücken vor, um sie von hinten anzugreifen.«
    »Dann müssen wir sie eben noch härter angehen«, erklärte Tibold entschieden.
    »Wenn wir das können!« Sean schüttelte den Kopf, dann schnappte er sich den erstbesten Adjutanten. »Geh du Hauptmann Folmak suchen! Wenn er noch lebt, dann sag ihm, er soll sich nach rechts halten. Du!« Mit dem Zeigefinger wies er auf einen weiteren Boten. »Du suchst die Vierte Brigade! Die muss da drüben sein, auf der rechten Seite. Sag Hauptmann Herth, er soll nach links schwenken und sich mit Folmak vereinigen! Ich möchte, dass die

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