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Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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brauchte mehr Männer, doch Fürstmarschall Surak weigerte sich, diese für ihn abzustellen. Ein ganzes Drittel der noch verbliebenen Garde war immer noch mit den Anführern dieser Ketzer beschäftigt oder sicherte Wege, über die dieser Anführertrupp, sollte er denn einen Ausfall aus dem Artillerie-Depot wagen, würde versuchen können, zum Rest seiner Truppen zu gelangen. Die Männer, die Therah hatte, kämpfen heldenhaft. Trotzdem würden seine Truppen vollständig aufgerieben in diesem Häuserkampf, wenn er, Therah, Surak nicht davon überzeugen konnte, ihm mehr Männer zu schicken.
    »Signalgeber!« Er hob nicht einmal den Kopf, als der Signaloffizier neben ihm wie aus dem Nichts erschien. »Signal an Fürstmarschall Surak: ›Ich brauche mehr Männer. Wir halten die Hauptwege, aber die Dämonen-Anhänger stoßen durch die Seitenstraßen vor. Schwere Verluste. Ohne Verstärkung sehe ich mich für die Konsequenzen nicht verantwortlich.‹« Er zögerte, fragte sich, ob das zu direkt war, dann zuckte mit den Schultern. »Schick das ab!«
    Er schaute gerade wieder aus dem Fenster hinaus, als die Kugel aus einem Chagor der Ketzer einen Arlak genau an der Mündung traf. Das Kanonenrohr machte einen Satz in die Luft wie ein ungeschickter Talmahk, dann stürzte das ganze Geschütz krachend wieder zu Boden und zerschmetterte ein halbes Dutzend Männer. Therah stieß einen Fluch aus. Seine Schützen erledigten die Artilleristen der Ketzer, aber trotz dieser Barrikade wurden sie durch die schnellere Schussrate dieser Dämonen-Anhänger immer weiter aufgerieben.
    »Nachricht an Unterhauptmann Reskah! Er soll seine Batterie zur Sankt-Halmath-Straße hinaufbewegen. Soll sich so aufstellen, dass er die Ketzer von der Flanke aus angreifen kann, sobald die auf die Stellung in der Lampenstraße vorrücken. Dann schick noch einen Boten zu Unterhauptmann Gartha! Er soll seine Piken …«
    Immer weiter bellte Oberhauptmann Therah Befehle, selbst dann noch, als sein Stab schon damit beschäftigt war, die Karten einzusammeln, um sich erneut zurückfallen zu lassen.
    Zusammen mit Sandy kauerte Sean sich hinter einen Schutthaufen, als der letzte Ansturm in den Rauchschwaden seinen Blicken entzogen wurde. Die Mauern des Depots war kaum mehr als ein zusammengesunkener Haufen Steinschutt. Dennoch hatten seine Männer sich hinter diesem Haufen eingegraben, und tote und sterbende Gardisten lagen überall dort, wo ihre Offiziere sie den Gegner hatten angreifen lassen. Die hölzernen Lagerhäuser im Osten waren jetzt nur noch eine Wand tosend lodernder Flammen. Die Lagerhäuser auf der Westseite allerdings waren aus Stein gebaut, und die Arlaks der Garde, die darin aufgestellt waren, spukten nach wie vor Tod und Vernichtung in die gegnerischen Reihen.
    Folmak kroch auf Sean zu, bis er neben ihm war, den Kopf gesenkt, als Musketenkugeln heulten und immer wieder von der behelfsmäßigen Befestigung abprallten. Der Brustpanzer des ehemaligen Müllers wies eine schwere Delle auf, und sein linker Arm ruhte in einer blutigen Schlinge, doch in der rechten Hand hielt er immer noch eine rauchende Pistole. Er ließ sich neben Sean auf den Boden sinken und reichte die Waffe seinem Adjutanten, damit dieser sie nachlud. Gleichzeitig zog Folmak eine zweite Waffe aus seiner Schärpe.
    »Wir haben nur noch etwa neunhundert kampffähige Männer, Erlaucht.« Der dichte Qualm ließ den Malagoraner husten. »Ich komme auf dreihundert Gefallene und sechshundert Verwundete, und die Sanitäter haben kein Verbandsmaterial mehr.« Er wandte den Kopf zur Seite und schaute zu, wie Sandy eine eisenbeschlagene Kiste mit Musketen-Munition mit einer biotechnisch erweiterten Hand einfach aufriss, und brachte ein Lächeln zustande. »Wenigstens haben wir reichlich Munition.«
    »Ist doch schön, wenn wenigstens irgendetwas klappt«, grunzte Sean und richtete sich vorsichtig auf, um einen Schuss auf einen Gardisten abzugeben. Der Mann warf die Arme in die Luft und stürzte vornüber, und Sean ließ sich wieder neben Folmak fallen, als das Feuer der Gegenseite ihm um die Ohren knallte und heulte.
    Dann rollte Sean sich auf den Rücken, um seine Pistole nachzuladen, und seine Gedanken wurden sehr düster. Die Garde griff jetzt nur noch von Westen aus an, aber sie griff eben immer noch an. Wie General Lee vor Cold Harbor und Petersburg bewiesen hatte, konnten eingegrabene Gewehrschützen sich gegen eine vielfache Überzahl an Gegnern halten. Nur kam die Gegenseite bei jedem

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