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Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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dich jetzt wohl daranmachen, hier alles zu organisieren.«
    »Wohin werdet Ihr Euch wenden?«
    »Erst einmal nach Osten. Die Feuer dort machen den feindlichen Truppen ganz schön zu schaffen.«
    »Also gut. Ich werde dafür sorgen, dass ein paar Kanonen in Position kommen und ein paar Schüsse abgeben, bevor Ihr aufbrecht. Wenigstens …«, der Kommandant der Ersten rang sich ein Lächeln ab, »… gibt es da keine Wand mehr, die unsere Schüsse irgendwie würde aufhalten können!«
    Er wandte sich ab und robbte davon, rief nach den Boten, die ihm noch verblieben waren, und eine kleine, schmutzige Hand packte Seans Ellenbogen.
    »Er hat absolut Recht! Du hast völlig den Verstand verloren!«, zischte Sandy. »Du kommst doch nie an deren Perimeter vorbei, und selbst wenn, dann weißt du doch nicht einmal, wo du diesen Vroxhan in dem ganzen Chaos da finden sollst!« Mit der anderen Hand deutete sie auf die Rauchwolken, und die Bewegung war so abgehackt und knapp, dass man ihren Zorn deutlich spürte.
    »Nein, das weiß ich nicht«, gestand Sean leise, »aber ich weiß, wo das Heiligtum ist.«
    »Das …?« Sandy erstarrte, blickte ihm nur in die Augen, und er nickte.
    »Wenn Tam und ich in das Heiligtum vordringen können – und das könnten wir wirklich schaffen, während alle anderen mit der Schlacht im Norden der Stadt beschäftigt sind!, können wir vielleicht den Computer übernehmen. Und gelingt es uns, das innere Abwehrnetzwerk zu deaktivieren, können Brash und Harry mit ihren Kampfjägern hierher kommen und die Garde völlig zu Klump schießen.«
    »Das schaffst du nie!«, flüsterte sie, und trotz all des Rußes in ihrem Gesicht sah Sean, wie bleich sie war. Ihrer Stimme jedoch war bereits anzuhören, dass sie sich besiegt wusste. Sie wusste genauso gut wie er, dass er es versuchen musste.
    »Vielleicht nicht, aber wir können diesen Dreckskerlen auf jeden Fall eine Heidenangst einjagen!«, erklärte er mit einem hinterhältigen Grinsen.
    »Dann komme ich mit«, sagte sie nur.
    »Nein! Wenn ich hier losstürme, dann werden die meisten Gardisten da draußen uns folgen. Es werden nicht genügend zurückbleiben, die das Arsenal einnehmen und Folmak zur Hölle jagen könnten, und ich will, dass du hier bleibst, in Sicherheit!«
    »Du kannst mich mal, Sean!«, schrie sie plötzlich voller Wut. »Verflucht noch mal, glaubst du wirklich, ich will in Sicherheit sein, wenn ich weiß, dass du irgendwo da draußen bist?« Wieder deutete sie auf die dichten Rauchschwaden, und er starrte sie erstaunt an, als die Tränen saubere, weiße Linien über ihr schmutziges Gesicht zeichneten. »Zur Hölle mit dir, Euer Hoheit! Ich bin ebenfalls ein Offizier, nicht irgendein verdammter ›Engel‹! Und ich werde mit dir mitkommen! Wenn Tam und dir irgendetwas zustößt, dann kann vielleicht ich an den Computer ran!«
    »Ich …« Sean wollte gerade schon zu einer scharfen Erwiderung ansetzen, doch dann schloss er die Augen, senkte den Kopf und blickte seine geballten Fäuste an. Sie hat Recht, dachte er wie betäubt. Er wollte sie unbedingt dazu bringen, hierzubleiben – oh Gott, wie sehr er das wollte! –, aber das wollte er, weil er sie liebte, und das änderte nicht das Geringste an der Tatsache, dass sie Recht hatte.
    »Also gut«, flüsterte er schließlich, hob den Blick wieder und kniff die Augen zusammen, um die eigenen Tränen wegzublinzeln. Er streckte die Hand aus und streichelte Sandy über die Wange. »Also gut, du aufsässige kleine Hexe.« Sie fasste nach seinem Handgelenk, schmiegte ihre Wange in seine Handfläche, nur einen winzigen Moment lang, dann ließ sie ihn los und rollte sich auf die Knie.
    »Du sagst Harry und Tibold, was wir vorhaben. Ich mach mich auf zu Tam und helfe ihm, alles vorzubereiten.«

 
    Kapitel Vierzig
     
    Die Feuerfrequenz nahm sichtlich ab, als ein Großteil der angreifenden Infanterie von dem angeschlagenen Artillerie-Depot abgezogen wurde. Dreitausend Mann hielten es immer noch umstellt. Aber ihre Befehle lauteten jetzt, die Ketzer festzunageln, nicht sie aufzureiben. Ihre Musketiere sparten Munition, auch die Munitionskisten für ihre Kanonen waren fast leer. Wagen mit Munitionsnachschub waren auf dem Weg, doch vorerst konzentrierten die Gardisten sich ganz darauf, die Malagoraner hier einfach nur festzunageln.
    Sean hauchte ein Stoßgebet, dass nicht mehr so heftig geschossen würde. Dennoch würde sein Ausbruchsversuch immer noch verteufelt schwierig werden. Zudem waren

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