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Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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schaltete er auf Tibolds Kommunikator-Frequenz um.
    »Tibold, die ziehen ihre Männer hier von uns ab! Wir schätzen zehn- bis zwölftausend Piken.«
    »Von Euch ab?« Der Ex-Gardist klang rau und heiser, er brüllte seit Stunden einen Befehl nach dem anderen, doch mit seinem Verstand war alles in Ordnung. »Dann schicken die die hierher.«
    »Seh ich auch so. Was heißt das für dich?«
    »Gut ist das nicht, Erlaucht Sean«, gab Tibold grimmig zurück. »Meine vordersten Brigaden haben inzwischen gerade noch Bataillons-Stärke. Wir rücken immer noch weiter vor, aber jetzt nur noch eine Handbreit nach der anderen. Wenn die so viele neue Männer ins Spiel bringen …« Er sprach nicht weiter, und Sean sah praktisch sein Achselzucken.
    »Wie lange brauchen die, um zu dir vorzustoßen?«
    »Unter diesen Umständen? Mindestens eine Stunde.«
    »Also gut, Tibold. Ich melde mich wieder.«
    »Sean?« Er blickte auf, als Sandy seinen Namen aussprach, und ihre Blicke durchbohrten ihn fast.
    »Lass mir einen Augenblick Zeit!« Er wandte sich zu Folmak um und deutete zu dem schlichten, festungsartige Gebäude des Hauptarsenals hinüber, in dem sie ihre Verwundeten untergebracht hatten.
    »Wie viele Männer brauchst du, um das Arsenal zu bemannen und zu halten?«
    »Nur das Arsenal?« Sean nickte, und der Malagoraner rieb sich mit seiner unverletzten Hand über das schmutzstarrende Gesicht. »Dreihundert Mann, um alle vier Seiten zu sichern, und dann noch ein paar Scharfschützen für das Obergeschoss.«
    »Nur dreihundert?«, fragte Sean nach, und Folmak brachte ein grimmiges Grinsen zustande.
    »Wir haben das Arsenal doch schon als unsere letzte Zuflucht vorbereitet, Erlaucht Sean, und wir haben im Erdgeschoss ein halbes Dutzend ihrer Arlaks an jeder Wand. Ich habe ein paar hundert Verwundete, die immer noch eine Kanone bedienen können, und noch einhundert weitere, die für die Unverletzten immer noch nachladen können, und wir haben reichlich Gewehre, die niemand mehr braucht. Mit dreihundert Mann kann ich das Ding halten, Erlaucht. Nicht für alle Zeiten, aber mindestens einige Stunden lang.«
    »Mach vierhundert daraus!«
    »Jawohl, Erlaucht.« Folmak nickte, wandte den Blick aber nicht von seinem Befehlshaber ab. »Warum, Erlaucht?«, fragte er dann geradeheraus.
    »Weil ich mit dem Rest deiner Leute einen kleinen Ausflug machen werde, Folmak.« Sean fletschte die Zähne, als er den Gesichtsausdruck des Malagoraners sah. »Nein, ich bin nicht verrückt. Die Garde will uns kriegen, Folmak. Die würden es uns hier nicht leichter machen, wenn sie eine andere Wahl hätten, also haben die, wenn sie jetzt wirklich hier Männer abziehen, um sie Tibold entgegenzuschicken, auch schon an allen anderen Orten jeden abgezogen, den sie entbehren können.«
    »Und?«, setzte Folmak scharf nach.
    »Und jeder, den die jetzt noch übrig haben, wird mit allergrößter Wahrscheinlichkeit zwischen uns und Tibold stehen. Wenn ich hier einen Ausfall nach Süden mache, während die alle nach Norden ziehen, schaff ich es vielleicht, diesem Hohepriester Vroxhan persönlich einen Besuch abzustatten, und ihn … öhm … zu überreden, das Ganze hier abzublasen.«
    »Ihr seid verrückt, Erlaucht! Oberhauptmann Tibold würde mir bei lebendigem Leib die Eingeweide rausreißen und Zeltschnüre daraus machen, wenn ich zuließe, dass Ihr so etwas tut!«
    »Naja, dafür müssten wir aber alle noch am Leben sein, wenn das passieren soll, und das werden weder du noch ich sein , wenn wir die nicht wenigstens mit einem Ablenkungsmanöver davon abhalten, Tibold die Verstärkung entgegenzuschicken! Denk doch mal darüber nach, Folmak! Wenn ich jetzt hinter deren Truppen einen Ausfall wage, genau in die andere Richtung, dann werden zumindest einige von deren Truppen kehrtmachen müssen, um mich wieder irgendwo festzunageln, und wir können da draußen jede Menge Ärger machen, bevor die uns wirklich einholen. Während wir das tun, könnte es Tibold tatsächlich gelingen, da durchzubrechen.«
    »Ihr seid verrückt«, wiederholte Folmak. Er blickte Sean unverwandt in die Augen, ohne zu blinzeln, doch letztendlich war es der ehemalige Müller, der den Blick dann senkte. »Ihr seid verrückt«, seufzte er, »aber Ihr seid auch der Befehlshaber. Ich gebe Euch alles, was vom Zweiten Regiment noch geblieben ist.«
    »Ich danke dir.« Einen Augenblick lang ließ Sean als Zeichen seiner Anerkennung seine Hand auf der Schulter des Malagoraners ruhen. »Dann solltest du

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