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Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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sie stocksteif und kerzengerade in ihrem Sessel. Dieser Hangar traf gerade Startvorbereitungen!
    Kapitän Yu war eine erfahrene Offizierin. Sie erbleichte, als sie begriff, was mit ihrem Schiff geschehen würde, wenn das Antriebsfeld durchbrochen würde, solange das Schiff sich im Hyperraum befand. Doch Yu geriet nicht in Panik. Stattdessen gab sie den Befehl zum sofortigen Abbruch in das Netz des Zentralen Kommandocomputers ein, und der Computer bestätigte ihn auch, doch der Hangar setzte die Startvorbereitungen unvermindert fort!
    Über ihren Neuralzugang griff sie auf ein System zu, das bisher im Standby-Modus betrieben worden war, und versuchte, die Befehlssequenz manuell außer Kraft zu setzen. Die Startvorbereitungen gingen einfach weiter, und das Gesicht der Offizierin war völlig blutleer, als sie sämtliche Alarme aktivierte … und überhaupt nichts passierte!
    Die Zeit lief ihr davon, und sie tat das Einzige, was sie noch tun konnte. Sie ordnete eine vollständige Notabschaltung des Computers an.
    Der Zentrale Kommandocomputer ignorierte sie, und dann war es zu spät.
     
     
    Die Imperiales Terra trat aus dem Hyperraum heraus. Eine Vorwarnung gab es nicht. Dazu hätte das Schiff nicht in der Lage sein sollen. Ein Schiff, das sich im Hyperraum befand, blieb auch im Hyperraum, bis es die vorprogrammierten Koordinaten erreicht hatte, und die Terra hatte die Koordinaten noch nicht erreicht, die Kapitän Yu ihr eingespeist hatte. Allerdings hatte sie die Koordinaten erreicht, die das Schiff eigenständig ausgewählt hatte, als es auf Geheiß der Befehle mit Prioritätsstufe Alpha Sonderrechte geltend machte.
    Die Imperiales Terra kehrte in den Normalraum zurück, mehr als ein Lichtjahr vom nächsten Stern entfernt, und das Kampfschiff Israel jagte röhrend unter dem gesamten Schub der Notenergie aus dem Hangar hinaus. Das Antriebsfeld der Israel hatte die Zentimeter dicken Panzerstahl-Schotts in Stücke gerissen und Luken zerfetzt, die so groß waren wie das Flugdeck eines Flugzeugträgers. Sie wog mehr als einhundertzwanzigtausend Tonnen, und die Alarmsirenen der Imperiales Terra schrillten, als das Kampfschiff der Parasiten -Klasse den Zugangsschacht zertrümmerte.
    Sean MacIntyre keuchte entsetzt auf, von einem Kaltstart unter vollem Schub unerbittlich in den Sessel gepresst. Das Kampfschiff hatte zwanzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit erreicht, als es aus den Trümmern seines Hangars aufstieg, umgeben von unermesslichen Mengen entweichender Atemluft, und die Geschwindigkeit nahm immer noch zu!
    Sean starrte entgeistert die Konsole an, auf der sich jetzt selbsttätig das Holodisplay aktivierte, zu verwirrt und zu verschreckt, um zu begreifen, was hier eigentlich gerade passierte. Er hätte tot sein müssen, aber er war es nicht. Das Display hätte nur die grauen Verwirbelungen des Hyperraums zeigen dürfen, doch stattdessen war es von winzigen Diamanten ferner Sonnen in der samtenen Unendlichkeit des N-Raums übersät, und die Imperiales Terra war nur noch ein zügig kleiner werdender Lichtpunkt weit hinter dem Heck des Schiffes.
     
     
    Der Zentrale Kommandocomputer beobachtete, wie die Israel immer weiter beschleunigte, bis sie sich in sicherer Entfernung befand, und nahm zur Kenntnis, dass er einen Befehlssatz mit Prioritätsstufe Alpha erfolgreich befolgt hatte. Nachdem also dieses Detail berücksichtigt worden war, konnte er sich seinen anderer Befehlen zuwenden.
     
     
    Vor Entsetzen schrie Harriet laut auf, und Sean krümmte sich bestürzt immer weiter zusammen, als der Energiekern der Imperiales Terra detonierte und achtzigtausend Menschen in einem Flammenball verschwanden, der allen Beobachtern die Netzhaut zu versengen drohte.

 
    Kapitel Neun
     
    Zusammengerollt saß Baronin Nergal auf ihrem Sofa, der Kopf von Vize-Flottenadmiral Oliver Weinstein ruhte auf ihrem Schoß, und sie schob ihm sanft eine weitere Weintraube in den Mund.
    »Dir ist ja wohl klar, dass du dir diese Weintrauben erst noch verdienen musst, oder?«, schnurrte sie, während er schluckte.
    »So sehe ich das gar nicht«, erwiderte er und lachte leise.
    »Ach nein? Dann verrat mir doch mal, wie du das so siehst!«
    »Für mich sieht es so aus, als würde ich gar nichts tun müssen. Erst lädt mich meine Vorgesetzte zu einem fürstlichen Abendessen ein, verwöhnt mich nach allen Regeln der Kunst und klopft mich auf diese Weise weich, damit sie anschließend ihre verdorbenen Spielchen mit mir spielen kann. Und dann

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