Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
…«
    »Und dann?«, forderte sie ihn zum Weitersprechen auf und stieß ihm in die Rippen, als er mit einem Grinsen den Satz abbrach.
    »Naja, dann spielt sie ihre verdorbenen Spielchen mit mir.«
    »Sie, Vize-Flottenadmiral …«, aufmerksam betrachtete sie die Weintrauben, die sie noch in der Hand hielt, »… sind ein verachtenswerter Mensch von schwachem Charakter.« Er nickte zustimmend, und sie schüttelte bedauernd den Kopf. »Ich hingegen, eine so tugendhafte und aufrechte Person, bin so schockiert über die Abgründe Ihrer Dekadenz, dass ich ernstlich glaube …«, sie zögerte, bis sie endlich die perfekte Weintraube gefunden hatte, »… dass ich dir diese Weintraube jetzt in dein linkes Nasenloch schieben werde!«
    Admiral Weinstein versuchte sich aufzurichten und den Kopf abzuwenden, doch Admiralin Robbins war eine gerissene Taktikern und schaffte es, ihn auf den Boden zu stoßen und ihn dort durch Kitzeln in ein hilfloses, zuckendes Bündel zu verwandeln. Das ursprünglich ausgewählte Werkzeug ihrer Vergeltung prallte harmlos von seiner Nase ab. Alles andere jedoch verlief überaus zufriedenstellend, bis plötzlich der Alarm des Com-Systems losschrillte.
    Mitten in der Bewegung hielt Adrienne inne und hob entsetzt den Kopf, als der Alarm höchster Prioritätseinstufung erneut erklang, dann sprang sie auf. Weinstein richtete sich auf und wollte gerade etwas sagen, erstarrte aber, als der Ton ein drittes Mal die Stille im Raum durchschnitt. Eben noch hatte man ihm ansehen können, wie verwirrt er war. Dann aber erkannte er den Alarmton als den der höchsten Priorität und rappelte sich hoch.
    Adrienne nahm sich gerade noch die Zeit, einen Morgenmantel über ihr Neglige zu streifen, da rief sie schon mit einem ungeduldig abgesendeten Befehl über ihr Implantat die Meldung auf. Vor ihr materialisierte sich eine Holodarstellung Gerald Hatchers: Er saß im Kommandosessel von Mutters Kommando-Alpha, und sein Gesichtsausdruck wirkte sehr grimmig.
    »Tut mir Leid, dass ich dich stören muss, Adrienne …«, seine Stimme war völlig tonlos, und Adriennes Entsetzen wuchs immer weiter, »… aber es könnte sein, dass wir ein ernst zu nehmendes Problem haben.« Er holte tief Luft und blickte ihr geradewegs in die Augen. »Algys McNeals Lagebericht von Thegran ist seit drei Stunden überfällig.«
    Robbins wurde kreidebleich, und Hatcher sprach weiter, immer noch mit dieser tonlosen Stimme.
    »Das Urahan-System haben wir zweimal überprüft. Sie sind planmäßig in den Hyperraum gegangen, und sie hätten Thegran von fünf Stunden erreichen sollen.«
    Langsam nickte Adrienne, die Augen weit aufgerissen. Viele der Systemgouverneure des Vierten Imperialats hatten voller Verzweiflung Verteidigungsmaßnahmen getroffen, um ihre Planeten vor den Auswirkungen des freigesetzten biologischen Kampfstoffes zu sichern. Die Kommunikation indes war während der Zeit, in der das ganze Imperialat im Sterben lag, so chaotisch gewesen, dass niemand gewusst hatte, was welcher Gouverneur an Befehlen noch auf den Weg gebracht hatte. Die einzige Möglichkeit, es herauszufinden, war, die einzelnen Systeme tatsächlich aufzusuchen, und auch wenn bisher noch niemand etwas entdeckt hatte, was einen Planetoiden hätte aufhalten können, bestand immer noch die Möglichkeit, dass das irgendwann einmal geschehen konnte. Deswegen waren alle Erkundungsschiffe verpflichtet, sich innerhalb von zwei Stunden nach Ankunft in einem bisher nicht erkundeten System über HyperCom zu melden.
    »Es könnte eine HyperCom-Fehlfunktion sein«, schlug sie vor, doch ihr Tonfall verriet, wie wenig sie selbst daran glaubte.
    »Alles ist möglich«, erwiderte Hatcher tonlos. Die Technik des HyperComs war sehr komplex, doch die Grundlagen wurden seit mehr als sechs Jahrtausenden genutzt. Ein solches Gerät mochte einmal in vier oder fünf Jahrhunderten ausfallen, aber gewiss nicht häufiger. Das wussten sie beide, Hatcher wie Robbins, und nun starrten sie einander in Übelkeit erregendem Schweigen an.
    »Großer Gott, Ger!«, flüsterte sie schließlich.
    »Ich weiß.«
    »War ihr HyperFeld instabil, als sie von Urahan aufgebrochen sind?«
    »Ich weiß es doch nicht!« Die Frustration ließ Hatcher aggressiver klingen, als er eigentlich wollte. »Die haben ihre Passagiere abgesetzt und sind dann sofort wieder in den Hyperraum gegangen, und niemand von den Leuten vom Ministerium dort hatte einen Grund, sie irgendwie im Auge zu behalten. Das Einzige, was wir wissen,

Weitere Kostenlose Bücher