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Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Blick hinüber zu dem Sternenmarschall.
    »Dann packen wir's an! Gibt es sonst noch irgendetwas zu besprechen?« Allgemeines Kopfschütteln, und Colin seufzte. »Dann sehen wir uns alle am Donnerstag.« Er stand auf, Jiltaniths Hand immer noch in der seinen, und die anderen erhoben sich schweigend, als die beiden den Raum verließen.
     
     
    Leitende Flottenadmiralin Ninhursag MacMahan war wütend auf sich selbst. Nur wenige hätten ihr das angesehen, nach einem Jahrhundert allerdings, in dem sie immer wieder trainiert hatte, ihre Gefühle vor den Schlägern von Anus Sicherheitstruppen geheim zu halten, drückte ihr Gesicht immer genau das aus, was sie ausgedrückt wissen wollte.
    Ninhursag saß hinter ihrem Schreibtisch und atmete tief ein. Es war an der Zeit, sich wieder den Bedürfnissen der Lebenden zuzuwenden. Gus van Gelder und ihre Assistenten vom FND hatten ihr die ganze Arbeit abgenommen, und dass die Leute um Ninhursag ihre Arbeit ausgezeichnet erledigt hatten, war nur ein schwacher Trost. Schließlich handelte es sich hier um ihre, Ninhursags, Arbeit , und wenn sie die nicht mehr erledigen konnte, war es vielleicht an der Zeit, sich einfach irgendwo zusammenzurollen und zu sterben. Eine Zeit lang hatte sie tatsächlich in Erwägung gezogen, genau das zu tun. Selbst in den Augenblicken, in denen es ihr am schlimmsten gegangen war, hatte aber irgendein äußerst störrischer Teil ihres Verstandes über diese lächerliche Dramatisierung, die in diesem Gedanken lag, nur spotten können.
    Jetzt begrub Ninhursag ganz absichtlich diese Verlockung und spürte regelrecht, wie sie selbst wieder ins Leben zurückkehrte, jetzt, wo sie ihre Trauer beiseite geschoben hatte. Es fiel ihr nicht leicht, und es schmerzte, doch zugleich fühlte sie sich auch gut dabei. Nicht so gut, wie sie sich früher gefühlt hatte, aber doch viel besser als mit diesem abgestumpften, toten Desinteresse, das sie viel zu lange in seinen Klauen gehalten hatte. Und sie griff mit ihrem Neuralzugang auf ihren Computer zu und rief den ersten Bericht des Nachrichtendienstes auf.
     
     
    Colin saß auf dem Teppich, beobachtete das Feuer und kraulte Galahad hinter den Ohren. Der Hund lag neben ihm, vor dem Kamin der Bibliothek, die Augen halb geschlossen, und sein massiger Schädel ruhte auf Colins Oberschenkel, während sie beide schweigend in die prasselnden Flammen starrten. Für jeden Außenstehenden muss dies doch das klassische Bild sein: ein Mann und sein Hund, dachte Colin, und doch war Galahad gewiss nicht sein Haustier. Galahad und seinen Wurfgeschwistern war eine sehr hundeartige, überschwängliche Offenheit gemein, doch jeder von ihnen gehörte nur sich selbst.
    Jetzt stieß Galahad ein zufriedenes Schnauben aus, rollte sich auf den Rücken und winkte mit den Pfoten, die er allesamt ausgestreckt hatte, damit sein Freund ihn auch an der Brust kraulte. Grinsend kam Colin dem Wunsch nach und lachte leise, als der Hund sich mit leisen, schnaufenden Lauten des Genusses auf dem Rücken hin und her räkelte. Das Grinsen fühlte sich gut an. Die vierbeinigen Mitglieder der Imperialen Familie hatten mehr, als jeder vermuten würde, ihren Beitrag dazu geleistet, dass Colin und 'Tanni ihre Trauer durchzustehen vermochten. Auch sie trauerten, denn auch sie hatten die Zwillinge geliebt. Doch in ihrer Art und Weise, sich um die Menschen zu kümmern, lag eine schlichte, gesunde Einfachheit, ohne die komplexen Muster aus Schuldgefühlen und unterschwelligem Unmut, den alle Menschen spürten, wenn sie einen eigenen Verlust zu überwinden hatten.
    »Das gefällt dir, was?«, fragte Colin und arbeitete seine Fingerspitzen bis zu Galahads ›Achselhöhlen‹ vor, und der Hund seufzte.
    »Natürlich«, beantwortete dieser die Frage dann mit Hilfe seines Sprachmodulators. »Es ist zu schade, dass wir keine Hände haben. Ich fände es wunderbar, auf diese Weise anderen das herrliche Gefühl zu geben.«
    »Aber nicht so sehr, wie es von anderen zu bekommen, was?«, forderte Colin ihn heraus, und Galahad stieß ein explosionsartiges Niesen aus und rollte sich wieder auf die Pfoten.
    »Vielleicht nicht«, stimmte er zu, und Colin schnaubte belustigt. Keiner der Hunde log jemals. Das schien ein Menschentalent zu sein, dass sie nicht erlernen konnten (oder wollten). Dennoch waren sie inzwischen ziemlich gut darin geworden, unangenehmen Fragen auszuweichen.
    »Ich glaube, die Menschen haben einen schlechten Einfluss auf euch. Ihr werdet zu sehr

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