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Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Vroxhan auf die Füße, und seine Augen blitzten vor Zorn. Der donnernde Tadel, den er bereits auf der Zunge hatte, erstarb ihm auf den Lippen, als ein kalkweißer Unterpriester sich vor ihm auf die Knie warf und mit zitternden Händen den Saum des Gewandes seiner Heiligkeit zur Huldigung an die Lippen führte.
    »E-eure Heiligkeit!«, stieß der Unterpriester aus, noch ehe seine Finger das Gewand wieder losgelassen hatten. »Eure Heiligkeit, Ihr müsst kommen! Kommt schnell!«
    »Warum?«, fragte Vroxhan mit scharfer Stimme. »Was ist so wichtig, dass du es wagst, den Inneren Kreis zu stören?«
    »Eure Heiligkeit, ich …« Der Unterpriester schluckte, dann beugte er sich bis zum Boden hinab und sagte mit heiserer Stimme: »Die Stimme hat gesprochen, Eure Heiligkeit!«
    Vroxhan taumelte einen Schritt zurück, und mit der Hand strich er über das Zeichen des Sterns auf seinem Gewand. Niemals, soweit die Erinnerung der Sterblichen zurückreichte, hatte die Stimme gesprochen außer an den höchsten Feiertagen! Ein raues, kollektives Keuchen war von sämtliche Angehörigen des Inneren Kreises zu vernehmen, die am Tisch saßen, und als Vroxhan kurz zu den anderen hohen Würdenträgern hinüberschaute, sah er, dass ihnen allen das Blut aus dem Gesicht gewichen war.
    »Was hat die Stimme gesagt?« Seine Angst ließ ihn schnell sprechen und sehr verärgert klingen.
    »Die Stimme sprach die Warnung, Eure Heiligkeit«, flüsterte der Unterpriester.
    »Gott schütze uns!«, rief jemand, und die Prälaten begannen vor Entsetzen wild durcheinander zu reden. Eine eisige Hand schien sich um Vroxhans Herz zu schließen, und er atmete tief ein und umklammerte den Explodierenden Stern vor seiner Brust. Einen kurzen, entsetzlichen Augenblick lang schloss er vor Furcht die Augen, doch er war der Erste Prälat von Pardal, und er schüttelte sich heftig und wirbelte zu seinen verschreckten Mitbrüdern herum.
    »Brüder … Brüder! Das ist nicht schicklich! Beruhigt euch!« Seine tiefe, kräftige Stimme, trainiert durch ein ganzes Leben voller liturgischer Gesänge, peitschte in die allgemeine Verwirrung hinein, traf seine Mitbrüder so voller Wucht, dass sie schwiegen, und Vroxhan beeilte sich fortzufahren.
    »Die Warnung ist über uns gekommen, vielleicht sogar die Prüfung, aber Gott wird uns gewiss beschützen, so wie Er es dereinst den Vätern unserer Väter versprach vor so vielen Äonen! Hat Er uns nicht die Stimme eben genau gegen jene Gefahren geschenkt? Es wird schon in unserer Herde genug Panik geben … lasst diese Panik nicht bereits im Inneren Kreis ausbrechen!«
    Die Bischöfe starrten ihn an, und er sah, dass in viele Gesichter, eben noch schreckensbleich, Vernunft zurückkehrte. Zu seiner großen Überraschung war dies auch bei dem alten Corada der Fall. Nicht hingegen bei Bischof Parta.
    »Warum?«, stöhnte Parta. »Warum kommt das über uns ? Wo haben wir uns versündigt, dass Gott die Dämonen selbst über uns kommen lässt?«
    »Ach, sei still, Parta!«, fauchte Corada, und Vroxhan konnte gerade noch ein hysterisches Kichern unterdrücken, als er sah, wie die Kraft, mit der dieser alte Mann sprach, alle anderen dazu brachte, weit die Augen aufzureißen. »Du kennst doch deine Schriften besser! Die Dämonen kommen, wenn sie kommen! Zu sündigen wird sie nicht früher herbeirufen, es wird nur Gottes Segen von uns nehmen, wenn sie denn kommen!«
    »Aber was, wenn Er Seinen Segen bereits von uns genommen hat ?«, stammelte Parta weiter, und Corada stieß ein verächtliches Schnauben aus.
    »Wenn Er das getan hätte, hätte Seine Stimme uns dann die Warnung gegeben?«, verlangte er zu wissen, und Parta kniff erstaunt die Augen zusammen. »Verstehst du jetzt? Ich weiß, dass es sich niemals zuvor ereignet hat. Aber die Schriften sagen, kein Mensch vermag zu wissen, wann die Prüfung kommt. Setzt dein Vertrauen in Gott dorthin, wo es hingehört, Mann!«
    »Ich …« Parta stockte und schnappte nach Luft, so heftig wie ein Ertrinkender, dann nickte er knapp. »Ja, Corada. Ja. Du hast Recht. Es ist nur, dass …«
    »Es ist nur so, dass es dich so erschreckt hat, dass du fast die Eingeweide verlierst«, grunzte Corada, dann grinste er sein Gegenüber schief an. »Na, glaub mal nicht, dass es mir anders ergangen ist!«
    »Ich danke Euch, Corada«, sagte Vroxhan dankbar und legte im Stillen ein Gelübde ab, den alten Mann nie wieder zu zanken. »Euer Glaube und Euer Mut ist für uns alle ein leuchtendes Vorbild.« Noch einmal

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