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Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Planeten aus eingesetzt zu werden, nicht für Interstellar-Reisen. Sie war erfreulicherweise jedoch auf eine Besatzung von mindestens dreißig Mann ausgelegt. Damit hatte ihre momentan ja nur fünf Köpfe zählende Besatzung genügend Platz, auch hinreichende Privatsphäre zu finden, und die Menschen hatten jeweils Pärchen gebildet, ohne allzu viele Probleme oder allzu großen Ärger. Für Sandy und ihn, das wusste er, würde diese Beziehung auch weiter bestehen, sobald – oder falls! – sie nach Hause kämen. Ob auch Harry und Tamman so dachten, wagte er hingegen zu bezweifeln. Sie schienen beide nicht sonderlich geneigt, schon sesshaft zu werden, obwohl sie die Gegenwart des anderen durchaus zu genießen schienen … sehr sogar.
    Sean grinste und griff mit seinem eigenen Neuralzugang auf die Konsole des Kommandanten zu, um sich über die Systeme zu informieren. Wie üblich funktionierte die Israel einwandfrei. Sie war wirklich ein Wunderwerk der Technik, und Sean als ihr derzeitiger Kommandant hatte ungewöhnlich viel Zeit damit verbringen können, ihre Konstruktion und ihre Fähigkeiten würdigen zu lernen. Endlose Stunden hatten seine Freunde und er damit verbracht, Taktik-Übungen durchzuführen, ebenso sehr, um sich die Zeit zu vertreiben, wie auch aus allen möglichen anderen Gründen, und Sean hatte ein paar Dinge entdeckt, die er diesem Schiff niemals zugetraut hätte.
    Dennoch war es Sandy gewesen, die den wahren Schatz im Computer der Israel entdeckt hatte. Ihr ursprünglicher Kommandant war ein echter Filmfanatiker gewesen – nicht HD oder auch nur prä-imperiales HoloVid, sondern altmodische zweidimensionale Filme, das, was früher auf Celluloid produziert worden war. Hunderte davon befanden sich in den Datenspeichern des Schiffes, und Sandy hatte ein Konvertierungsprogramm geschrieben, mit dem man sie als Holos auf dem Display der Kommandobrücke betrachten konnte. Sie hatten sich durch die gesamte Bibliothek gearbeitet, und manche dieser Filme waren erstaunlich gut. Seans persönlicher Liebling war ›Die Ritter der Kokosnuss‹ von jemandem namens ›Monty Python‹, doch die, bei denen sie am meisten hatten lachen können, das waren die alten Science-Fiction-Filme. Brashan war besonders von einem Film namens ›Alarm im Weltall‹ fasziniert, doch sie alle waren nach dieser Kunstform regelrecht süchtig geworden. Inzwischen waren ihre Gespräche deutlich mit Dialogfetzen durchsetzt, die keiner ihrer Freunde auf der Kadettenanstalt auch nur ansatzweise hätte verstehen können.
    Sean zog sich aus der Konsole zurück und hielt nur noch eine Notfall-Verbindung aufrecht, während er die Hände hinter den Kopf legte, die Beine ausstreckte und die Füße an den Knöcheln kreuzte.
    »Seht nur den edlen Kommandanten, wie er seine ganze Aufmerksamkeit seinen Pflichten widmet!«, kommentierte Sandy.
    Er streckte ihr die Zunge heraus, dann schaute er zu Harriet hinüber.
    »Sieht ganz so aus, als wäre unsere ursprüngliche Positionsbestimmung ein Volltreffer gewesen, Harry. Ich meine, noch zweieinhalb Tage.«
    »Ungefähr«, bestätigte sie, und ein Hauch von Vorfreude schwang in ihrer Stimme mit. »Sonst noch irgendetwas über das, was sich hier im System so findet?«
    »Allerdings«, antwortete der Narhani ruhig. »Es befindet sich immer noch weit außerhalb der Reichweite der Aktiv-Scanner, aber die Passiv-Instrumente fangen immer weitere Details auf. Von besonderem Interesse …«, er warf seinen Freunden die Geste geschürzter Lippen zu, die bei den Narhani das Gegenstück zu einem Lächeln darstellte, »… dürfte sein, dass ich einen dritten Planeten auf dieser Seite des Sterns entdeckt habe.«
    Irgendetwas in seinem Tonfall brachte Sean dazu, sich auf seinen Ellbogen zu stützen. Die anderen starrten Brashan ebenso wortlos an, und der Narhani nickte.
    »Es scheint«, fuhr er fort, »als liege er auf einem mittleren Orbitalradius von etwa siebzehn Lichtminuten – deutlich innerhalb der Zone, in der flüssiges Wasser existieren könnte.«
    »Hey, das ist ja großartig!«, freute sich Sean lautstark. »Damit sehen die Chancen doch gleich viel besser aus! Wenn da früher mal Leute gelebt haben, dann werden wir vielleicht doch noch irgendetwas Nützliches finden!«
    »Das wäre möglich.« Brashans Stimme war auffallend ruhig, selbst für seine Verhältnisse, deswegen schaute Sean ihn sofort misstrauisch an. »Tatsächlich«, fuhr der Narhani dann fort, »bestätigen die Befunde der Spektroskopie

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