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Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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sogar das Vorhandensein einer Sauerstoff-Stickstoff-Atmosphäre.«
    Sean klappte der Unterkiefer herunter. Der Bio-Kampfstoff hatte alles auf sämtlichen Planeten abgetötet, die er erreicht hatte, und sobald sämtliche Lebensformen abgestorben waren, dauerte es nicht mehr lange, dann war ein Planet nicht mehr bewohnbar. Schließlich war zur Aufrechterhaltung der Bedingungen, unter denen Leben überhaupt möglich war, durchaus das Vorhandensein von Lebensformen nötig. Auf Birhat hatte es nur deswegen immer noch Lebensformen gegeben, weil die Zoo-Habitate geborsten waren, bevor die Atmosphäre des Planeten zur Gänze hatte zerfallen können, und Chamhar hatte nur überlebt, weil dort sowieso nie jemand gelebt hatte. Die Erde, die nie vom Vierten Imperialat vereinnahmt worden war, war ein besonderer Fall gewesen.
    Doch wenn es auf diesem Planeten hier vor ihnen eine atembare Atmosphäre gab, dann hatte der tödliche Kampfstoff ihn vielleicht überhaupt nicht erreicht! Und wenn sie einen Bericht über ihre Entdeckung irgendwie wieder nach Hause bringen konnten, dann gab es vielleicht noch einen dritten Planeten, auf dem die Menschheit sich würde ausbreiten können.
    Kaum war Sean mit seinen Gedanken an diesem Punkt angelangt, sank ihm auch schon der Mut. Wenn dieser Planet nicht kontaminiert worden war, lebte darauf höchstwahrscheinlich auch niemand! Und das wiederum bedeutete, es bestünde keinerlei Chance, dort imperiale Hardware vorzufinden, die seine Freunde und er dazu würden nutzen können, ein HyperCom zu konstruieren.
    »Naja«, meinte er deutlich langsamer, »es ist auf jeden Fall interessant. Sonst noch was?«
    »Nein, aber wir sind immer noch fast zweiundsechzig Lichtstunden von diesem Stern entfernt«, erinnerte Brashan ihn. »Vermittels der Instrumente der Israel können wir auf eine Distanz von mehr als zehn Lichtstunden nichts erkennen, das kleiner als ein Planetoid wäre, es sei denn, es würde über eine aktive Emissionssignatur verfügen.«
    »Was wohl bedeutet«, murmelte Sean, »dass wir innerhalb der nächsten achtzig Stunden vielleicht etwas zu sehen bekommen werden. Vorausgesetzt, natürlich, dass es dort überhaupt irgendetwas zu sehen gibt.«
     
     
    In diesem Frühjahr kehrten die Talmahk recht früh zurück.
    Vroxhan, Hohepriester der Mutter Kirche, stand am Fenster und lauschte mit einem Ohr dem Inneren Kreis, während er zuschaute, wie Schwingen, Juwelen gleich, hoch über dem Heiligtum im Licht glitzerten. Ein schimmernder Schwarm schwenkte ab und flog in Richtung der vom Zahn der Zeit arg angenagten Wohnstätten der Alten davon, und wieder wunderte Vroxhan sich, warum derart schöne Wesen Orte aufsuchen sollten, die derart unverkennbar Verdammnis ausatmeten wie dieser. Aber diese herrlichen Wesen nisteten auch in den Türmen des Tempels und wurden dennoch nicht sogleich von Gottes Hand erschlagen, also verdarb die Berührung mit dem Dunklen sie wohl nicht. Natürlich besaßen sie, anders als der Mensch, auch keine Seele. Vielleicht beschützte genau das die geflügelten Schönheiten vor den Dämonen.
    Coradas schrille Stimme hinter ihm hörte sich mit einem Mal anders an als zuvor, und Vroxhan riss sich aus seinen wandernden Gedanken, damit er wenigstens zuhörte, wie der Schatzmeister seinen Bericht zum Abschluss brachte.
    »… und so wurden die Schatztruhen von Mutter Kirche erneut gefüllt, dank Gottes Gnade und zu Seinem Ruhme, auch wenn Malagor auf seinen Zehnten noch warten lässt.«
    Vroxhan lächelte, als er diese letzte, ätzende Bemerkung hörte. Malagor war Coradas bevorzugtes Hassobjekt, das widerspenstige Fürstentum, dessen Volk den Dekreten der Kirche immer am wenigsten zugänglich gewesen war. Zweifellos schrieb Corada das dem Einfluss aus dem Tal der Verdammten zu; doch Vroxhan vermutete, die Wahrheit dürfte sehr viel einfacher sein als ›dämonische Einflüsse‹. Malagor hatte niemals vergessen, dass es mit dem Fürstentum Aris Jahrhunderte lang um die Vorherrschaft gerungen hatte, und Malagors Minen und die von Wassermühlen getriebenen Schmelzereien hatten es zum Herrscher über das Eisen der gesamten Welt gemacht, zu einem Fürstentum voller sturer Handwerker, Gesellen und Meister, die sich nur allzu oft über die Lehrsätze der Kirche ärgerten. Dieser Ärger war auch der ausschlaggebende Faktor für die Schisma-Kriege gewesen. Der Tempel aber hatte diese Kriege dazu genutzt, derartige Narretei ein für alle Mal zu beenden. Heutzutage war Fürst Uroba von

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