Collection Baccara 0278
überhaupt angeboten hatte, sie zu begleiten.
Er hatte sich dazu entschieden, und es war nicht seine Art, eine einmal getroffene Entscheidung nochmals zu überdenken.
Auch wenn er sich mit dieser Entscheidung das Leben unnötig schwer machte. Aber er würde es schaffen, auch bei größter Nähe auf Distanz zu bleiben. Der Verstand würde aus diesem Wettstreit als Sieger hervorgehen.
Nur dann konnte er Paige nach der VoiceBox-Einführungsparty die Hand geben und sich mit den Worten verabschieden: „Hat Spaß gemacht, mit dir zu arbeiten, Paige.“ Und das wäre doch etwas, oder?
Ja. Es wäre eine große Dummheit.
Nein, es war nicht dumm, sich zu beweisen, dass er zu einer platonischen Beziehung mit einer Frau fähig war, die ihn sexuell reizte. Was die Sache erschwerte, war, dass sie sich zu ihm genauso hingezogen fühlte.
Ich schaffe es. Sein Mantra.
Bevor er die Fahrertür öffnen konnte, trat Paige schon aus dem Schatten des Vorbaus in die Sonne, und Matt vergaß alle seine guten Vorsätze. Bewundernd sah er sie an. Von Kopf bis Fuß war sie hellgelb gekleidet und strahlte mit der kalifornischen Sonne um die Wette.
„Guten Morgen, Sonnenschein.“ Er stieg aus und widerstand derVersuchung, Paige in seine Arme zu ziehen.
„Hallo, Matt. Bereit für die gute Tat an diesem Tag?“
Er legte den Arm um ihre Schulter. Eine ganz natürliche Geste. Zwanglos … unmöglich. „Wenn du unseren Ausflug so nennen willst. Ich kenne Louret Vineyards nicht, deshalb freue mich auf die Tour durch das Gut und auf die Weinprobe.“
Sie entzog sich anmutig seinem Griff und ließ sich die Beifahrertür öffnen. „Ich fürchte, das wird heute nicht möglich sein.“
„Nein?“
„DerVerkostungsraum ist dienstags geschlossen. Es wird also ein rein gesellschaftlicher Besuch.“ Sie setzte sich in den Wagen und schenkte Matt ihr bezauberndes Lächeln. „Das stört dich doch nicht, oder?“
Nicht wenn sie ihn den ganzen Tag so anlächelte. „Kein Problem. Ich freue mich darauf, den Teil der Familie kennenzulernen.“
„Freu dich nicht zu früh.“
Matt startete den Wagen. „Sie wissen, dass du kommst?“
„Ich habe gestern Abend mit Jillian gesprochen. Heute ist ihr freier Tag, doch sie ist mit ihrer Stieftochter Rachel auf The Vines. Sie freut sich auf unseren Besuch.“
„ TheVines. Das ist der Name des Hauses, nicht wahr?“
„Ja. Es liegt nicht weit von der Kellerei entfernt. Wenn es dir recht ist, bleiben wir dort. In der Kellerei würden wir Cole über den Weg laufen. Er leitet das Weingut. Und Eli ist bestimmt auch dort – er ist der Winzer.“
„Und die beiden willst du nicht sehen?“
Ein Seufzer kam über ihre Lippen. „Mit Jillian verstehe ich mich ganz gut. Sie verfolgt dasselbe Ziel wie ich, nämlich dieses entsetzliche Kapitel in unserem Leben endlich abzuschließen und Frieden in die Familie zu bringen.“
„Und was ist mit Mercedes, ihrer älteren Schwester?“
„Schwer zu sagen. Vielleicht treffen wir Mercedes. Und Caroline Sheppard, ihre Mutter. Aber ich kann nicht versprechen, dass sie uns besonders herzlich empfangen werden.“
„Aber sie wissen, dass wir kommen.“
„Jillian wollte unseren Besuch ankündigen.“
„Niemand kann dich für die Taten deinesVaters verantwortlich machen.“ Er blickte auf die schier endlosen Weinberge des Ashton Estate . Land, das einmal den Lattimers gehört hatte, bevor Spencer den Besitz an sich gerissen hatte. Kein Wunder, dass Carolines Kinder sauer waren. Aber konnten sie ihren Halbgeschwistern einenVorwurf machen?
„Verantwortlich machen nicht“, stimmte Paige zu. „Aber zwischen uns herrscht eine gewisse Rivalität. Außerdem sind sie – besonders Eli und Cole – wütend, dass meinVater sie nicht im Testament bedacht hat. Und natürlich wurde die Zukunft von Ashton Estate zum Thema, als bekannt wurde, dass die Ehe ihrer Eltern ungültig war, weil mein Vater von seiner ersten Frau nie geschieden wurde.“
„Und jetzt wollen sie die Besitzverhältnisse geklärt haben?“
„Im Moment konzentrieren sie sich noch auf das Testament. Aber wenn es nicht gekippt werden kann, wer weiß, was dann noch alles passiert.“ Sie schüttelte den Kopf und lächelte betrübt. „Wie ich schon sagte, in unserer Familie herrscht das absolute Chaos. Vergiss nicht, dass wir uns auch noch mitten in der Aufklärung eines Mordfalles befinden.“
„Gibt es etwas Neues? Etwas wirklich Neues, meine ich, nicht das, was die Zeitungen fast täglich
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