Collection Baccara 0278
diesen Ort gefunden?“, fragte Rowan.
„Fürstin Catherine und ich haben hier oft mit den Kindern Picknicks veranstaltet. Manchmal war sogar Julian dabei, wenn er die Zeit dafür fand.“
„Wussten Sie, dass Julian Catherine unter diesem Baum den Heiratsantrag gemacht hat?“
„Nein. Aber sie hat mir erzählt, dass er sie das erste Mal hier geküsst hat.“
„Wahrscheinlich wäre es noch zu mehr als nur dem Kuss gekommen, wenn Eric nicht auf einmal aus dem Baum gefallen wäre.“
„Eric hat sie heimlich beobachtet?“
„Ich war mit meinen Brüdern hier. Wir haben uns alle im Baum versteckt.“
„Das hat Julian bestimmt nicht gefallen, oder?“
„Er war richtig wütend.“
Lara lächelte wieder.
Rowan war fasziniert von ihren sinnlichen Lippen. Noch nie hatte er sich so sehr zu einer Frau hingezogen gefühlt. Er fragte sich, was sie wohl täte, wenn er sie einfach in die Arme nahm und küsste. Würde sie den Kuss erwidern oder ihn wegstoßen?
Er sah ihr tief in die Augen.
Einen Moment lang schwiegen sie beide. Nur das Rascheln der Blätter war zu hören. Sie waren ganz allein.
Plötzlich wurde ihm klar, wie weit weg sie vom Palast und dessen Regeln und Pflichten waren. An diesem Ort kam es ihm so vor, als ob er kein Fürst und sie kein Kindermädchen war.
Sie waren einfach nur eine Frau und ein Mann. Es gab keine Grenzen zwischen ihnen.
„Es ist schwer, ihren Tod zu akzeptieren, nicht?“, fragte sie sanft.
Die Frage holte ihn wieder in die Wirklichkeit zurück.
„Ich habe auf dem Weg hierher an sie gedacht“, fuhr Lara fort. „Und ich musste an die schöne Zeit denken, die ich hier mit ihnen verbracht habe.“
„Deshalb haben Sie geweint.“
Lara nickte und berührte seinen Arm, ein Zeichen der Freundschaft zwischen ihnen.
Während sie am Bach saßen und die Nachmittagssonne genossen, war Rowan froh darüber, dass sie endlich eine freundschaftliche Beziehung aufgebaut hatten. Es gab da nur ein Problem: Er wollte nicht nur Laras Freundschaft – er wollte mehr.
4. KAPITEL
In den folgenden Wochen verbrachte Lara mehr Zeit mit Rowan, seiner Nichte und seinen Neffen. Sie war überrascht, dass er sich nicht als der unnahbare Fürst erwies. Noch mehr freute sie allerdings, dass die Kinder ihren Onkel ins Herz schlossen.
Aber es bereitete Lara auch Probleme, dass Rowan immer mehr mit den Kindern unternahm. Denn je mehr sie seine guten Seiten kennenlernte, desto stärker fühlte sie sich zu ihm hingezogen.
Der Mann, den sie als fürstlichen Idioten bezeichnet hatte, besaß mehr positive Eigenschaften, als sie angenommen hatte. Er brachte die Kinder zum Lachen, half ihnen bei den Hausaufgaben und versuchte, so oft wie möglich für sie da zu sein.
Auch die Kinder schienen ihn immer mehr zu mögen, was auch an der Idee zu erkennen war, die sie an diesem Tag hatten.
„Eine Geburtstagsparty?“, fragte Lara die Kinder verwundert.
„Ja, wir wollen eine Überraschungsparty für Onkel Rowan machen“, sagte Alexandria.
Damon tanzte klatschend um sie herum. „Party! Party!“
Lara zögerte und sah zu Christian, der als Einziger noch nichts dazu gesagt hatte. „Ich bin mir nicht sicher, ob das eine gute Idee ist“, sagte sie. „Vielleicht hat er schon etwas vor.“
„Christian hat das schon mit Henri abgeklärt“, gab Alexandria strahlend bekannt.
Der Junge nickte zustimmend. „Er hat heute Abend zwischen sechs und acht Uhr frei.“
Lara hatte zwar immer noch Zweifel, wollte den Kindern die Überraschung aber nicht vermiesen. „Na, dann sollten wir gleich mit denVorbereitungen beginnen.“
„Er kommt! Er kommt!“ Damon rannte zurück in Rowans Büro, das mit bunten Luftschlangen und Ballons dekoriert war.
„Kommt er wirklich?“ Christian hatte die Geduld mit seinem Bruder verloren, da Damon schon dreimal Rowans Ankunft angekündigt hatte.
„Diesmal kommt er. Ich schwöre es“, zischte Damon.
Lara blickte noch ein letztes Mal durch den Raum, um zu prüfen, ob alles an Ort und Stelle war, und schaltete dann das Licht aus.
Alexandria hatte sich hinter der Tür versteckt und hielt Konfetti in den Händen. Lara hatte versucht, ihr diese Idee auszureden, aber das Mädchen ließ sich nicht davon abbringen.
Lara hoffte, dass Rowan nicht verärgert über die Überraschung war. Vielleicht hatte er ja auch eine private Feier mit einer Geliebten oder Ähnliches geplant.
Jetzt war es jedenfalls zu spät, um einen Rückzieher zu machen.
Sie hörte Schritte im Flur.
Rowan
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