Collection Baccara 0278
Sie nicht gern darüber reden.“
„Es ist aber alles schon lange her.“
„Noch nicht so lange. Und Sie können stolz auf sich sein, dass trotz allem eine fürsorgliche und warmherzige Frau aus Ihnen geworden ist.“
Lara spürte, wie ihr langsam warm wurde und Rowan sie immer interessierter ansah. Sie wunderte sich, dass er sich nicht von ihr abwandte, nachdem sie ihm ihr Geheimnis erzählt hatte. „Als meine Mutter starb, wurde ich in eine Pflegefamilie gesteckt. Ein paar Monate später tauchten Stephanie und David Mitchell auf. Stephanie war die Cousine dritten Grades meiner Mutter. Aus irgendeinem Grund wollten sie, dass ich bei ihnen lebte. So kam ich nach Irland. David stellte mir Julian und Catherine vor. Sein Schwager war Catherines Onkel.“
„Das hat Catherine mir nie erzählt.“
„Es handelte sich auch nur um eine sehr entfernteVerwandtschaft.“
„Wie sind Sie dann nach Tesoro del Mar gekommen?“
„Catherine hat mich eingeladen.“
„Das war alles?“
„Catherine und Julian waren wie Eltern für mich. Ich hatte ein sehr enges Verhältnis zu ihnen aufgebaut. Schließlich beschloss ich, auf der Insel zu bleiben und ein neues Leben zu beginnen.“
„Und Sie haben es nicht bereut?“
Lara schüttelte den Kopf. Eine Sache bereute sie allerdings doch – dass sie sich in einen Mann verliebt hatte, den sie niemals haben könnte.
Als Rowan sechs Tage später die Treppe zu seinem Apartment im vierten Stockwerk hinauflief, war er entmutigt. Er musste nicht nur seine fürstlichen Pflichten erfüllen, sondern nun auch noch zu unzähligenTreffen gehen. Wie sollte er bei all den Terminen bloß Zeit für die Kinder finden? Seine seltenen freien Abende nutzte er für Verabredungen mit Frauen. Nachdem er an diesem Abend bereits die vierte Frau getroffen hatte, war er mehr als enttäuscht.
Nach dem Abendessen letzte Woche mit der amerikanischen Erbin folgte eine Ballettaufführung in Begleitung einer Fotografin, die angeblich Verbindungen zum Fürstenhaus hatte. Einige Tage später traf er sich mit einer verwitweten Gräfin auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung. Heute Abend hatte er schließlich mit der liebenswerten, wenn auch langweiligen Stacy Philips zu Abend gegessen.
All diese Frauen waren attraktiv und erfüllten zweifellos die Ansprüche an eine Fürstin. Doch keine von ihnen hatte einen bleibenden Eindruck bei ihm hinterlassen.
Rowan konnte sich nicht vorstellen, mit einer der Frauen einen gemütlichen Filmabend zu verbringen oder nachts in der Küche Kuchenreste mit ihr zu stibitzen. Er brauchte eine Frau, mit der er über alles reden konnte, und die ihre eigene Meinung vertrat.
Kurz gesagt, er brauchte Lara.
Er fühlte sich mittlerweile nicht nur körperlich zu ihr hingezogen. Je mehr Zeit er mit ihr verbrachte, desto stärker wurden seine Gefühle für sie. Lara war intelligent und herzlich und hatte Humor. Sie zauberte ein Lächeln auf sein Gesicht, auch wenn es ihm noch so schlecht ging. Und sie brachte sein Blut in Wallung. Er sehnte sich danach, ihre Lippen zu küssen, ihren Duft ganz tief einzuatmen und ihren nackten Körper zu spüren.
Rowan gähnte, als er am Kinderzimmer vorbeilief. Alles, was er jetzt noch wollte, war ins Bett zu fallen und tief zu schlafen. Es war schon spät, deshalb musste er mit ein paar Stunden Schlaf auskommen. Daran war er ja bereits gewöhnt.
Er blieb an der Tür zum Kinderzimmer stehen und lauschte. Sang da etwa jemand ein Lied?
Es handelte sich um das Schlaflied, von dem Alexandria ihm erzählt hatte. Früher hatte Catherine es den Kindern vorgesungen, wenn sie nicht schlafen konnten. Nun führte Lara dieses Ritual fort.
Rowan öffnete die Tür einen Spaltbreit und war gefangen von der sanften Stimme, die beruhigend die magischen Strophen sang.
Das Zimmer wurde nur vom Halbmond beleuchtet, doch Rowan konnte Lara gut erkennen. Sie saß auf der Bettkante, streichelte Damons Kopf und sang mit engelsgleicher Stimme.
Nach einer Weile stand Lara auf und ging auf Zehenspitzen zur Tür.
Rowan zog sie wie ferngesteuert zu sich.
Sie schnappte hörbar nach Luft, als er die Hände um ihre Hüften legte. Vergeblich versuchte sie, sich zu befreien, doch Rowan war nun nicht bereit, sie gehen zu lassen, nachdem sie endlich in seinen Armen war.
Er konnte ihre warme Haut unter dem dünnen Stoff ihres Nachthemdes spüren. Wie leicht wäre es, das Nachthemd aufzuknöpfen und es auf den Boden fallen zu lassen. Er wollte ihre nackte Haut berühren und sie
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