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Collection Baccara 0278

Collection Baccara 0278

Titel: Collection Baccara 0278 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Harlen , Roxanne St. Claire , Michelle Dunaway
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bewahren?“
    Auf diese Frage war Colin nicht vorbereitet. „Was meinst du damit?“
    Wie immer, wenn er ein heikles Thema anschnitt, musste Reginald hüsteln. „Du und Rachel, ihr seid jahrelang befreundet gewesen. Sie hat fast schon bei uns gewohnt. Bist du sicher, dass du den Fall nicht nur übernehmen möchtest, um bei ihr Eindruck zu schinden?“
    Einen Augenblick lang starrte Colin seinen Vater verständnislos an, bis er schließlich begriff. „Aber nein, es ist nicht, wie du denkst!“, sagte er schnell. „Wir sind einfach nur befreundet. Sie war ständig bei uns, weil Bruce da war. Und den hat sie angehimmelt. Ich war für sie nie etwas anderes als ein großer Bruder. Mehr war da nie und wird auch nicht sein.“
    Fragend zog Reginald die Augenbrauen hoch. „Bist du dir sicher? Du konntest uns nichts vormachen. Deine Mom und ich haben genau gesehen, wie verliebt du in sie warst. Sie hat sogar schon zusammen mit Rachels Mutter Hochzeitspläne geschmiedet.
    Beinahe hätte Colin sich an dem Wasser verschluckt, das er gerade trank. „Das ist doch absurd!“
    Doch sein Vater winkte gelassen ab. „Keine Sorge, das war nur im Spaß.“ Dann stelle er seinen Scotch ab und wurde plötzlich sehr ernst. „Trotzdem würden deine Mutter und ich uns wünschen, dass du endlich einmal zur Ruhe kommst und ein nettes Mädchen findest, das zu dir passt. Und was Rachel betrifft, hoffe ich, dass du in ihrem Fall objektiv sein kannst.“
    Energisch stellte Colin sein Wasserglas an der Minibar ab. „Ich habe dir doch schon gesagt, dass zwischen uns nichts war und nichts sein wird. Wir sind einfach nur gute Freunde.“
    „Wenn du das sagst …“, antwortete Reginald zweifelnd.
    Ihre Diskussion wurde jäh unterbrochen als Kristin mit den Kindern zur Tür hereinkam und die siebenjährigen Zwillinge mit großem Jubel ihren Großvater begrüßten. „Hallo, Grandpa! Kannst du uns heute auseinanderhalten?“
    „Hm, mal sehen“, meinte er grübelnd. „Die mit der roten Schleife ist Libby, und die mit der blauen ist Maggie, stimmt’s?“
    Er hatte richtig getippt, und unter freudigem Gejohle gingen alle ins Esszimmer und setzten sich an den Tisch.
    „Kommst du denn auch am Montag, Onkel Colin?“, fragte Libby.
    „Wohin?“
    „Wir machen zum St. Patrick’s Day ein Fest in der Schule, und ich muss Muffins mitbringen.“
    „Ihr geht bestimmt mit euren Eltern hin, da braucht ihr mich doch nicht.“
    „Dad hat Patienten und kann nicht kommen, und Mom hat sich als freiwillige Helferin gemeldet. Sie hat keine Zeit für uns. Außerdem habe ich allen meinen Freundinnen erzählt, dass mein Onkel ein Flugzeug hat.“
    „Noch nicht!“
    Libby runzelte die Stirn. „Aber du hast uns doch einmal mitgenommen, war das nicht dein Flugzeug?“
    „Das war nur geliehen“, erklärte er. „Zu eurem Fest komme ich jedenfalls gerne.“
    „Toll!“, freute sich Libby.
    Nach dem Abendessen verabschiedeten sich Kristin und die Kinder, und Colin wandte sich an seine Mutter: „Weißt du eigentlich, wo der Jahresbericht meiner Abschlussklasse von der Highschool ist? Ich habe ihn neulich gesucht und nicht gefunden.“
    „Es wird in deinem alten Kinderzimmer im Regal stehen. Wozu brauchst du ihn?“
    „Ach, nur so“, antwortete er. Anschließend ging er nach oben in sein ehemaliges Zimmer. Er knipste das Licht an und betrachtete das Bücherregal. Sein Blick strich über mehrere Bände über Flugzeuge, einen Pokal von einem Golfturnier, und schließlich erblickte er ganz hinten den Jahresbericht. Er nahm ihn heraus und blätterte ein wenig darin, als er sah, wie im ersten Stock des Nachbarhauses das Licht anging. Es war in Rachels Zimmer.
    Colin machte die Lampe aus und trat zum Fenster. Durch die luftigen Vorhänge hindurch konnte er Rachels Umrisse erkennen. Er dachte daran zurück, wie sie sich früher nachts mit ihren Taschenlampen Lichtsignale gegeben hatten. Stundenlang konnten sie sich auf diese Weise unterhalten, bis schließlich die Eltern entdeckten, dass sie nicht schliefen. Damals war alles ganz locker und ungezwungen gewesen, doch jetzt hatte er auf einmal das Gefühl, etwas Verbotenes zu tun. Er kam sich vor wie einVoyeur.
    Plötzlich blinkte ein Licht auf. Er erstarrte. Hatte sie ihn etwa gesehen? Es blinkte zweimal kurz und einmal lang, ihr Geheimcode für Bist du da?.
    Er überlegte, wie er ihr antworten konnte, denn es war keine Taschenlampe mehr da. Wahrscheinlich hatte seine Mutter sie weggeräumt. Aber er konnte die

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