Collection Baccara 0283
noch Komplikationen wie bei dir dazu.“
Maggie ahnte, worauf die Freundin anspielte. „Quadir ist keine Komplikation.“
„Oh, tatsächlich?“, gab Victoria spöttisch zurück. „Wie würdest du ihn denn dann bezeichnen?“
„Als meinen Boss.“
„Bei dessen kleiner Inszenierung du weiterhin brav mitspielst, obwohl du schwanger bist.“
Sie hat ja recht, dachte Maggie betrübt.
„Sei bitte vorsichtig. Pass gut auf dich auf.“
Maggie wusste ihre Besorgnis zu schätzen. Noch vor wenigen Wochen hätte sie Victorias Rat einfach in den Wind geschlagen. Wozu aufpassen? Ihr ging es doch gut. Aber jetzt … Achselzuckend räumte Maggie ein: „Er könnte sich vielleicht wirklich als Komplikation herausstellen.“
Victoria sah sie forschend an. „Aha. Und wieso?“
„Ich weiß nicht recht. Irgendwie fühle ich mich in seiner Nähe immer so komisch.“
„Ein Gefühl wie Schmetterlinge im Bauch und das übermenschliche Bedürfnis, dich ihm an den Hals zu werfen und anzuflehen, dich zu nehmen?“
„Könnte sein“, erwiderte Maggie so gleichmütig wie möglich.
„Ach herrje, das klingt übel. Du magst ihn also.“
„Er ist nun mal ein toller Typ. Ich fühle mich wohl in seiner Gesellschaft, das ist alles. Außerdem habe ich hier ja nicht besonders viele Freunde.“
„Na toll. Er macht dich an, und du versuchst, die Sache herunterzuspielen. Kein gutes Zeichen. Du bist verliebt, und zwar bis über beide Ohren.“
Instinktiv wollte Maggie protestieren, aber dann wurde ihr bewusst, dass in den Worten ihrer Freundin zumindest ein Fünkchen Wahrheit mitschwang. Und das jagte ihr eine Heidenangst ein. „Ich darf mich nicht in ihn verlieben. Das wäre eine Katastrophe. Er ist ein Prinz, ein Scheich. Und ich bin schwanger. Schlimmer noch, Automechanikerin. Männer wie er heiraten keine Frauen wie mich. Sie stehen auf Promis und Schönheitsköniginnen.“
„Steig aus, solange es noch geht“, riet Victoria.
„Aber ich kann hier nicht weg. Ich brauche das Geld. Die Krankheit meines Vaters hat uns finanziell völlig ruiniert. Ich habe nicht einen Cent auf der Bank. Gerade jetzt kann ich auf das Honorar für die Restaurierung des Wagens nicht verzichten. Es muss für die Zeit meiner Schwangerschaft und auch für danach reichen. Schließlich werde ich nicht gleich wieder arbeiten können.“
„Wenn du möchtest, leihe ich dir etwas“, bot Victoria sofort an.
„Vielen Dank, aber das ist nicht nötig.“ Maggie lächelte. „Du brauchst dein Geld selbst. Nein, ich muss einfach nur wieder meinen Verstand einschalten. Noch ist es nicht zu spät.“
In dieser Nacht fand Maggie keinen Schlaf. Zu viele Dinge gingen ihr im Kopf herum. Und immer landete sie irgendwann bei Quadir. Glücklicherweise hatte Victoria sie noch rechtzeitig gewarnt. Ab jetzt würde sie darauf achten, sich gefühlsmäßig zu schützen. Keine ausgedehnten gemeinsamen Mittagspausen mehr, keine Shopping-Trips. Sie würde sich ausschließlich um den Wagen kümmern, nicht um dessen Besitzer.
Gegen Mitternacht gab sie es auf, sich vorzumachen, sie würde gleich einschlafen. Seufzend stand sie auf und schlüpfte in Jeans und T-Shirt. Dann trat sie auf den Balkon hinaus.
Die Nacht war sternenklar, und die milde Luft ließ bereits die bald einsetzende Sommerhitze erahnen. Maggie konnte unzählige Sterne am Himmel erkennen und roch das Meer.
Gemächlich spazierte sie zu einem ihrer Lieblingsplätze – einer Sitzecke direkt über dem Wasser. Maggie lehnte sich gegen das Geländer und starrte gedankenverloren auf die dunkle, undurchdringlich wirkende Wasseroberfläche. „Wir kriegen das schon wieder hin“, wandte sie sich leise an das winzige Wesen, das in ihr heranwuchs. „Mach dir keine Sorgen, mir fällt schon etwas ein.“
„Brauchst du dabei vielleicht Hilfe?“
Erschrocken fuhr sie herum. „Quadir.“
„Ich konnte nicht schlafen“, sagte er. „In solchen Momenten suche ich immer hier Zuflucht.“
Anders als sonst fühlte sich Maggie in seiner Gegenwart plötzlich seltsam befangen. Seit ihr bewusst war, welche Gefühle sie für ihn entwickelte, war die Ungezwungenheit verschwunden. Schade.
Er trat dicht an sie heran. „Alles in Ordnung mit dir?“
Sie nickte stumm.
„Was bedrückt dich, Maggie?“
„Nichts, mir geht es gut.“
Ein leiser Windstoß wehte ihr eine Haarsträhne ins Gesicht. Quadir streckte die Hand aus, um ihr die Strähne hinters Ohr zu streichen. In dem Moment, als seine Finger ihre Haut berührten,
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