Collection Baccara 0283
Jungen geboren.“
„Oh.“ Sie rief sich in Erinnerung, dass Quadir ja nicht der Vater ihres Kindes war.
Sie stöberten weiter, und Maggies Herz fing an zu rasen, als sie vor einem Regal mit Waren standen, deren Sinn und Zweck ihr völlig schleierhaft waren. „Gibt’s dazu eine Gebrauchsanweisung?“, krächzte sie.
„Bestimmt.“
Maggie deutete auf einen kleinen Behälter mit einem Stecker. „Ein Feuchttuch-Wärmer? Die Feuchttücher müssen erwärmt werden?“ Das hatte sie nicht gewusst. Was, wenn der Strom ausfiel und die Tücher kalt blieben?
Panik stieg in ihr auf. „Ich kann das nicht.“ Sie presste sich die Hand auf den Bauch, der sich plötzlich wieder schmerzhaft zusammenzog. „Tut mir leid, dafür bin ich nicht geeignet. Bestimmt mache ich alles falsch. Was, wenn sich herausstellt, dass ich Kinder überhaupt nicht leiden kann?“
Quadir legte ihr die Hand auf die Schulter. „Ich bin sicher, du machst das großartig.“
„Das sagst du nur, um zu verhindern, dass ich hier mitten im Laden einen hysterischen Anfall bekomme. Was weißt du schon? Du kennst mich doch kaum.“
„Du bist intelligent und fürsorglich. Und du wirst dein Kind lieben. Das ist alles, was zählt.“
„Angewärmte Feuchttücher“, meinte sie unglücklich. „Was gibt es noch, wovon ich keine Ahnung habe?“
„Du wirst es schon lernen, keine Sorge.“
„Und wenn nicht? Was, wenn mein Baby das einzige mit einem kalten Popo ist?“
Um seine Mundwinkel zuckte es verdächtig. Maggie knuffte ihn leicht in die Seite. „Mach dich bloß nicht über mich lustig.“
Lächelnd zog er sie an sich und küsste sie. „Du bist eine einmalige Frau.“
„Einmalig dämlich, meinst du wohl. Zumindest, was meine Fähigkeiten als zukünftige Mutter angeht.“
„Im Notfall gibt es dafür doch Bücher.“ Er deutete auf ein Regal mit einschlägiger Ratgeberliteratur. Mit geübtem Blick wählte er einen Titel aus – „Sie hatten noch nie ein Baby, aber das ist völlig okay“ – und kaufte es Maggie kurzerhand.
Ein weiteres Indiz für eventuelle Beobachter, dass er der Vater sein muss, schoss es ihr an der Kasse durch den Kopf. Da kann man nur auf Fatimas Diskretion hoffen, sonst gibt es morgen wieder interessante Schlagzeilen.
Als Maggie wieder neben ihm im Wagen saß, bedachte sie Quadir mit einem warmherzigen Lächeln. „Ich danke dir, du bist furchtbar nett und für einen Mann erstaunlich unkompliziert.“
„Das Kompliment gebe ich gern zurück.“ Amüsiert fügte er hinzu: „Dein Outing habe ich übrigens sehr genossen.“
Ihre Blicke trafen sich. Maggie wollte etwas sagen, um die plötzliche Spannung zu durchbrechen, aber ihr wollte partout nichts einfallen, was bei ihr relativ selten vorkam. Von seinen dunklen Augen und der ungeheuren Präsenz, die von diesem Mann ausging, fühlte sie sich wie hypnotisiert. Auf einmal fiel ihr das Atmen schwer, und sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Was war bloß mit ihr los?
Doch darüber weiter nachzudenken, blieb ihr keine Zeit. Quadir entführte sie nämlich tatsächlich noch in ein wahres Paradies: einen Laden für Oldtimer-Zubehör, wo Maggie nach Herzenslust einkaufen durfte.
„Du bist ein Genie, Victoria!“, rief Maggie auf dem Rückweg zu ihren Zimmern begeistert aus. „Ich hatte wirklich keinen Schimmer, was man einer Prinzessin zur Brautfeier schenkt. Die Idee mit den Dessous war super.“
„Da sie keine Hochzeitsliste führt, wusste ich auch nicht so recht, was eine zukünftige Prinzessin gebrauchen könnte. Ganz sicher keine Kochtöpfe. Sexy Dessous sind immer richtig“, sagte Victoria augenzwinkernd.
Maggie hielt kurz inne und ließ den Blick durch die prunkvoll ausgestattete Halle schweifen. „Vor knapp einem Monat war ich noch eine kleine Maus in Aspen. Auslandsreisen waren ein Fremdwort für mich, ich bin ja kaum mal aus Colorado herausgekommen. Und jetzt lebe ich hier in diesem märchenhaften Scheichtum und besuche so ganz nebenbei die Brautfeier einer zukünftigen Prinzessin. Manchmal glaube ich zu träumen und muss mich zwicken, um aufzuwachen.“
„Mir geht es ganz genauso.“ Victoria schritt neben Maggie die breite, geschwungene Marmortreppe in den zweiten Stock hinauf. „Es gibt zwar Zeiten, da finde ich dieses Luxusleben schon ganz normal. Und dann wieder frage ich mich, wie ein Mädchen wie ich bloß hier gelandet ist. Die Frage konnte ich mir bis jetzt nicht zufriedenstellend beantworten. Glücklicherweise kommen bei mir nicht
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