Collection Baccara Band 0250

habe.“ Dann nahm er sich selbst eine Flasche und setzte sich zu Kyra und Noelle.
    Kyra genoss diesen herrlichen Abend mit allen Sinnen.
    Es herrschte eine glückliche Stimmung.
    Mia und Seth waren so verliebt, dass sie kaum Augen für jemand anderen hatten. Selbst als Seth sich mit seinem Bruder unterhielt und ihn wegen seiner extravaganten Getränkewahl neckte, hatte er den Arm um Mias Schulter gelegt und streichelte sie zärtlich.
    Mias Wangen glühten vor Freude, und ihr zufriedenes Lächeln ließ erkennen, wie glücklich sie war, in Zukunft neben dem Mann ihrer Träume aufzuwachen.
    Auch Brock und Noelle strahlten harmonische Zweisamkeit aus.
    Ein wenig neidisch betrachtete Kyra die beiden Paare. Wie gerne würde auch sie dieses vollkommene Glück erleben.
    Am liebsten mit Jesse.
    Im flackernden Licht der Fackeln schaute sie ihn an, und ihr wurde klar, dass es nie mehr so sein würde, wie es einmal war. Jetzt, wo sie ansatzweise zu spüren bekommen hatte, wie schön es war, mit ihm zusammen zu sein, konnte sie nicht wieder zu der alten Freundschaft zurückkehren. Es wäre ihr nicht genug. Sie wollte den Fortschritt seines Bauunternehmens mitverfolgen, mit ihm Baseballspiele ansehen …
    Sie wollte ihr Leben mit ihm teilen.
    Aber wollte er es auch?
    Ihre Sehnsucht nach etwas, das so unerreichbar schien, versetzte ihr einen Stich im Herzen. In diesem Moment stand Jesse auf und bat um die Aufmerksamkeit der Gäste.
    Nach einem feierlichen Räuspern begann er mit seiner Rede. „Zunächst einmal möchte ich mich dafür entschuldigen, dass es heute Abend statt Champagner nur Bier gibt. Aber glaube mir, Seth, das wird unsere gute Stimmung nicht trüben.“
    Brock und Noelle klatschten und johlten.
    Lächelnd beobachtete Kyra, wie Jesse mit seinem Charme und seiner Redegewandtheit wie immer sämtliche Sympathien auf sich zog. Leider hatte ihn Kyra nur selten so in seinem Element erleben dürfen, denn während der Arbeit auf der Crooked Ranch gab es wenig Gelegenheit dafür.
    Scherzhaft warf Jesse eine zerknitterte Serviette nach seinem Onkel. „Ich möchte euch nicht weiter mit meinem Gerede langweilen, darum lasst uns jetzt einfach auf Seth und Mia anstoßen!“
    Kyra hob ihre Flasche. Sie beneidete das glückliche Paar um ihre Liebe zueinander, aber sie gönnte es ihnen von ganzem Herzen.
    „Ich wünsche euch, dass ihr in eurem gemeinsamen Leben viele glückliche Stunden erleben dürft und dass ihr auch in schweren Zeiten zueinander halten werdet, und ich wünsche euch, dass eure Liebe zueinander niemals endet.“ Er schaute in die Runde der Zuhörer, dann blieb sein Blick auf Kyra haften. Was er mit seinen Worten auszudrücken versuchte, galt auch für sie.
    Kyra spürte einen Kloß im Hals.
    „Ich wünsche euch, dass ihr einander achtet und dass ihr die Fehler des anderen mit Geduld und Gelassenheit ertragt. Und am meisten wünsche ich euch, dass ihr euch jeden Tag aufs Neue bewusst macht, welch großes Geschenk eure Liebe zueinander ist. Seid dankbar für jeden Tag, den ihr in eurem gemeinsamen Glück verbringen dürft, und genießt dieses Glück so gut es geht.“
    Kyra blinzelte eine Träne weg. Mia hingegen hatte ihren Gefühlen freien Lauf gelassen: Dicke Tränen rollten über ihre Wangen, während alle unter großem Hallo mit ihren Flaschen anstießen.
    Für einen Mann, der es immer abgelehnt hatte, eine feste Beziehung einzugehen, hatte er erstaunlich deutlich gemacht, wie glücklich man sich schätzen konnte, jemanden fürs Leben gefunden zu haben. Konnte es sein, dass er tief in seinem Herzen die gleiche Sehnsucht verspürte wie Kyra?
    Niemand konnte sagen, wie es mit ihr und Jesse weitergehen würde und ob es nach diesem Abend überhaupt noch eine Gelegenheit geben würde, es herauszufinden. Sie musste ihm unbedingt sagen, wie sehr ihr seine Rede gefallen hatte.
    Doch Brock war schneller. Er schnappte sich Jesse und verwickelte ihn in ein Gespräch. Er wollte sich ein paar Tipps holen, wie er einen alten Laden, in dem er einen Mofaverleih eröffnen wollte, geschickt umbauen konnte.
    Noelle schlängelte sich an den Männern vorbei zu ihrer Tochter und umarmte sie herzlich, während beide ein paar Tränen nicht unterdrücken konnten. Auch Kyra trat zu den beiden Frauen, da sie Mia ebenfalls gratulieren wollte. Eigentlich wäre sie viel lieber zu Jesse gegangen und hätte ihm ihre Bewunderung über seine bewegende Rede ausgedrückt.
    Deutlicher als je zuvor wurde ihr bewusst, dass es nicht unbedingt