Collection Baccara Band 0250
konnte. All die Jahre habe ich mir eingeredet, die Arbeit auf der Crooked Ranch mache mir Spaß wegen der Natur und wegen der Pferde, aber das stimmt nicht ganz. Ich bin einzig und allein deinetwegen so gerne dort.“ Im Schein der Fackeln leuchteten seine Augen.
Als Kyra das hörte, begann ihr Herz zu rasen. Vielleicht gab es doch noch Hoffnung für sie beide.
Doch Jesse war noch nicht fertig. Während er die Hände auf ihren Rücken legte und sie zu sich heranzog, fuhr er fort: „Die unzähligen Frauengeschichten, die ich die ganzen Jahre über hatte, waren nur dazu da, um irgendwann einmal die Richtige zu finden. Und ich Idiot habe nicht bemerkt, dass ich die Richtige die ganze Zeit direkt vor meiner Nase hatte.“
Plötzlich spürte Kyra, wie ihr Tränen in die Augen traten. Sie war vor Glück so gerührt, sie konnte sich nicht mehr zurückhalten. Sie klammerte sich an den roten Seidenschal, der noch immer über ihren Schultern hing. „Dann wollen wir es also ernsthaft miteinander versuchen?“
Doch Jesse war immer noch nicht fertig. „Kann es sein, dass ich dir immer noch nicht gesagt habe, dass ich dich liebe?“ Dann wickelte er die Enden des Schals um seine Hände und zog Kyra noch fester zu sich heran.
„Nein, ich kann mich nicht erinnern, dass du das zu mir gesagt hättest“, antwortete Kyra. Ein tiefes Glücksgefühl erfüllte sie. Sie und Jesse – das klang wie das Paradies.
„Dann möchte ich das unbedingt nachholen. Ich liebe dich, Kyra. In Wirklichkeit habe ich dich immer schon geliebt, ich wollte es nur nicht wahrhaben. Vielleicht hatte ich auch Angst davor, den ersten Schritt zu tun und damit alles kaputt zu machen.“ Liebevoll küsste er sie auf die Stirn. „Ich bin so froh, dass du das in die Hand genommen hast.“
Die schwarze Lederkorsage würde einen besonderen Platz in ihrem Kleiderschrank bekommen. Schließlich hatte damit ihr Glück begonnen.
Über ihnen leuchteten die Sterne, und der laue Nachtwind legte sich sanft um ihre verschlungenen Körper.
„Ich liebe dich auch, Jesse. Und ich werde dich immer lieben, egal, was passiert.“ Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihm einen Kuss zu geben. Einen Kuss, der tief aus ihrem Herzen kam.
– ENDE –
1. KAPITEL
Onkel Miles hat immer gesagt, dass mein Sinn für Humor mich eines Tages um Kopf und Kragen bringen wird. Vielleicht ist es ja heute so weit, dachte Ethan.
„Ich möchte so bald wie möglich anfangen!“ Die Blondine auf der anderen Seite seines Schreibtischs schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. „Das wird ein absolut toller Artikel!“
Sosehr es Ethan auch amüsierte, dass ausgerechnet Claudia Barone ihm in seinem Büro gegenübersaß und sich als Reporterin ausgab – er wollte herausfinden, was sie tatsächlich zu ihm geführt hatte. Das war der einzige Grund, warum er so tat, als ob er auf die Maskerade hereinfallen würde.
„Ich habe noch nicht zugestimmt“, erinnerte er sie.
Claudia Barone lehnte sich zurück und legte aufreizend die Beine übereinander. „Wie kann ich Sie überzeugen?“
Vielleicht waren diese Beine schuld an allem. Seit Claudia Barone in ihrem tiefroten Kostüm in der Tür gestanden hatte, war Ethan entschlossen herauszufinden, wie hoch dieser zu kurze Minirock rutschen würde, wenn sie sich ihm gegenüber hinsetzte.
Weltklasse-Beine, dachte Ethan. Seit die angebliche Reporterin in seinem Büro saß, hatte sie diese Beine schon viermal übereinandergeschlagen. „Ich glaube nicht, dass Sie das schaffen“, sagte er.
Anstatt auch nur im Mindesten entmutigt zu sein, fing sie wieder mit ihrer dümmlichen Geschichte an und unterstrich sie mit begeisterten Gesten. Ein faszinierender Kontrast, dachte Ethan. Ihre Haltung war makellos, der Rücken kerzengerade, aber die Bewegungen ihrer Hände waren so exzentrisch wie ihr knallrotes Kostüm.
Schon nach zehn Minuten war ihm klar gewesen, dass Claudia Barone voller Widersprüche steckte. Sie sah aus wie die typische kühle Blondine und war gertenschlank – nein, dürr, verbesserte er sich. Blaue Augen, klassische Gesichtszüge, die Nase eine Spur zu spitz für ihr ebenmäßiges Gesicht. Ihr blondes Haar hatte sie lässig im Nacken zusammengesteckt, es glänzte wie poliert. Das Kostüm war trotz seiner Farbe konservativ geschnitten – abgesehen von dem superkurzen Rock natürlich. Aber dieses Knallrot! Exakt die Farbe ihres Lippenstifts.
Es war eine alberne Geschichte, die sie ihm da auftischte. Doch ihre Stimme klang angenehm
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