Collection Baccara Band 0250
Mittagessen teilnahm. Kurz nach zehn am Vormittag. Ethan war wirklich gespannt darauf, Derrick Barone kennenzulernen.
Man musste kein guter Beobachter sein, um mitzubekommen, dass Claudia jedes Mal angespannt reagierte, wenn Derricks Name fiel. Ethan vermutete, dass Derrick das Problemkind der Barones war. In fast jeder Familie gab es eins. An und für sich war das also völlig normal, aber der Bericht hatte Ethans Verdacht bestätigt, den er von Anfang an gehabt hatte: Insider hatten den Pfeffer ins Eis gemischt.
Und die Leute, die mit Abstand die besten Gelegenheiten dazu gehabt hatten, hießen alle Barone. Zugegeben, ein Mitarbeiter war grundsätzlich eher verdächtig als jemand, den die Firma Baronessa zum Millionär gemacht hatte. Aber das Problemkind der Familie Barone hatte einen kostspieligen Geschmack. Angenommen, ein Konkurrent hätte ihm eine wirklich große Summe angeboten. Hätte Derrick Geld, das er sofort und in bar bekommen konnte, abgelehnt, nur weil er irgendwann viel Geld erben würde?
Ethan musste die Blondine loswerden. Wenn er nicht ständig aufpasste wie ein Luchs, würde Claudia Barone die Ermittlungen leiten, nicht er. Und sie würde nicht gegen ihren Bruder ermitteln.
Er dachte daran, wie sie aufgebraust war, als er sie als zahmen Drachen bezeichnet hatte, und lächelte vor sich hin.
„Was ist denn der Anlass?“, wollte sie wissen.
„Was meinen Sie?“ Ethan hielt ihr die Beifahrertür auf.
„Dieses Grinsen. Wir alle haben verschiedene Arten des Lächelns für verschiedene Gelegenheiten, wissen Sie?“
„Das geht Ihnen wohl nicht aus dem Kopf, was?“ Ethan ging um den Wagen herum, stieg ein und warf den Bericht in den Karton auf dem Rücksitz, der seine Akten und Aufzeichnungen enthielt. „Ich würde mir darüber keine großen Gedanken machen. Die meisten Leute bemerken den Unterschied sowieso nicht. Ich persönlich mag Lachfältchen in den Augenwinkeln.“
„Ich kann mich nicht erinnern, Sie nach Ihrer Meinung gefragt zu haben! Mein Gott, es ist kalt hier drin! Können Sie nicht etwas dagegen unternehmen?“
Das sollte ich lieber nicht tun, dachte Ethan, als er sich ihr zuwandte. So hat sie es nicht gemeint. Aber sie war so herausfordernd und so schön, und eine andere Gelegenheit würde es nicht geben.
Er lächelte freundlich. „Ganz wie Sie wünschen, Miss Barone.“ Dann nahm er ihren Kopf in beide Hände und küsste sie.
Ethan hatte mit einer Ohrfeige gerechnet oder mit einem Boxhieb in den Magen. Stattdessen spannte sie vor Wut ihren ganzen Körper an. Das war unwiderstehlich, verführerisch. Sanft fuhr er mit seiner Zunge über ihre Lippen. So weiche Lippen, das hatte er nicht erwartet, und schon vergaß er, warum er das hier eigentlich tat. Er wollte mehr. Mit beiden Händen streichelte er ihr Gesicht.
Sie atmete scharf ein, und dann öffnete sie den Mund, küsste ihn wild, packte sein Hemd und zerrte ihn an sich wie eine Verzweifelte.
Die Lust überwältigte Ethan und schwemmte seine Gedanken fort. Ihre Haut war zart und weich, noch weicher an ihrem schlanken Hals. Er fuhr mit der Zunge über diese Haut. Ihr Pullover war im Weg, aber Ethans Hand fand schnell einen Weg unter den Stoff und erkundete Haut, die noch weicher war als die ihrer Kehle.
Claudia fuhr zusammen und löste sich energisch von ihm. Schockiert und vorwurfsvoll sah sie ihm in die Augen.
Hatte er denn vollkommen den Verstand verloren?
„Das war … ich wollte nicht …“ Ethan atmete schwer. „Ein Fehler. Das war ein Fehler.“
Sie nickte heftig. „Absolut. Richtig. Wir wollen es vergessen. Das ist nie passiert.“
„Was denn? Was ist nie passiert?“ Ethans Hände zitterten nicht mehr. Gut. Er griff nach dem Sicherheitsgurt.
„Hm … genau.“ Ihre Lippen zuckten. Sie waren noch feucht. Während er den Motor startete und rückwärts aus der Parkbucht fuhr, ließ sie ihren Gurt einrasten. „Und wohin jetzt?“
Ethans Körper hatte einen Vorschlag, den sein Verstand sofort unterdrückte. „Tankstelle.“
„Was?“
„Ich brauche Benzin.“ Und er brauchte dringend Abstand von ihr. Schnell.
„Und danach? Wir haben ja die Adressen von Norbluskys Verwandten. Vielleicht kann uns dort jemand sagen, wo er sich jetzt aufhält.“
Ethan nickte. Ausnahmsweise war er dankbar dafür, dass sie den Fortgang der Ermittlungen an sich riss. Sollte sie doch ruhig die nächsten paar Tage planen. Er fühlte sich momentan nicht dazu imstande.
Ethan wusste, dass er sich zusammenreißen und
Weitere Kostenlose Bücher