Collection Baccara Band 0250
Norbluskys Personalakte ziehen? Glaubst du, er würde Norbluskys Telefonnummer an eine Telefonmarketingfirma verkaufen?“
„Ich verspreche, Norbluskys Telefonnummer nicht an eine Telefonmarketingfirma zu verkaufen“, bemerkte Ethan trocken.
Nicholas schüttelte den Kopf. „Also gut, Sie können die Akte einsehen. Claudia, geh mit und behalt ihn im Auge. Und ich möchte erfahren, was Sie herausgefunden haben, Mr. Mallory, wenn Sie Norblusky haben.“
„Ich halte dich auf dem Laufenden“, versicherte Claudia.
„Wenn ich etwas herausfinde, gehe ich damit zur Polizei“, sagte Ethan. „Ich bin sicher, man wird sich dann mit Ihnen in Verbindung setzen.“
Nicholas’ Miene war skeptisch. „Wie Sie meinen.“ Er griff zum Hörer des Haustelefons und wies jemanden an, Norbluskys Personalakte herauszusuchen. „Meine Schwester Claudia kommt gleich mit einem Mann namens Mallory zu Ihnen“, sagte er. „Mr. Mallory darf die Akte einsehen, aber nicht mitnehmen.“ Er legte auf. „Zufrieden?“
Ethan nickte. „Vielen Dank. Sie haben sich vorhin sofort an den Namen Norblusky erinnert. Warum, wenn ich fragen darf?“
„Sie werden es ja sowieso herausfinden. Norblusky war derjenige, der den Laster gefahren hat, mit dem das Eis transportiert worden ist, das wir bei der Präsentation gereicht haben.“
„Nicholas!“ Claudia sprang auf die Füße. „Warum hast du das nicht gleich gesagt?“
„Ich wollte wissen, warum sich Mr. Mallory für ihn interessiert.“ Er stand ebenfalls auf. „Es war angenehm, Sie kennenzulernen.“ Diesmal gab er Ethan die Hand.
Claudia fragte sich, welche Art männlichen Test Ethan bestanden hatte, um sich diesen Händedruck zu verdienen. „Wir sehen uns bald“, sagte sie. „Grüß bitte Gail, und gib Molly einen Kuss von mir.“
„Mach ich. Ich möchte noch kurz mit dir reden, bevor du gehst.“ Er sah Ethan an. „Familienangelegenheiten. Wenn Sie so freundlich wären …“
„Kein Problem.“ Ethans Lächeln war freundlich, beinahe schläfrig. „Ich warte draußen.“ Er ging zur Tür.
„Sie können ja mit Mrs. Peabody reden“, meinte Claudia. „Sie ist sehr nett.“ Die jungen Hunde brauchten ein Zuhause.
„Ich glaube, ich lese lieber den Bericht über die interne Untersuchung“, erwiderte er. „Außerdem kann ich keinen kleinen Hund gebrauchen.“ Er ging hinaus.
Er hatte sie durchschaut. Wie ärgerlich!
Nicholas betrachtete seine Schwester argwöhnisch. „Es gefällt mir gar nicht, wie er dich ansieht.“
„Wirklich?“ Claudia riss sich zusammen, damit sie nicht vor freudiger Überraschung übers ganze Gesicht strahlte. „Mir ist nichts Besonderes aufgefallen.“
„Wenn du hinsiehst, tut er es auch nicht“, erwiderte Nicholas. „Ich glaube, er hat vor, dich auszutricksen.“
„Das ist mir klar.“ Claudia machte eine wegwerfende Geste. „Er kennt mich eben noch nicht.“
Nicholas’ Mund zuckte. „Bist du sicher, dass du weißt, was du tust?“
Claudia lächelte ihn an und bemühte sich, mit den Augen zu lächeln. „Aber sicher! Weiß ich das nicht immer?“
3. KAPITEL
Als Ethan das Baronessa-Gebäude verließ, war er recht zufrieden mit seinem ersten Tag in Begleitung des zahmen Drachens. In Ed Norbluskys Personalakte hatte er alle Informationen gefunden, die er brauchte. Nicholas Barone hatte ihm nicht alles gesagt, was er wusste oder ahnte, da war Ethan sicher. Aber Gina Barone Kingman war sehr hilfsbereit gewesen.
Und dieser Bericht, den er auf Nicholas’ Veranlassung in die Hände bekommen hatte, war faszinierend gewesen.
Wer immer diese interne Untersuchung geleitet hatte, hatte gute, solide Arbeit abgeliefert. Es wurde die Schlussfolgerung gezogen, dass der oder die Schuldigen sich Zugang zu dem Gefrierlaster verschafft hatten, während dieser in einem Verkehrsstau zum Stehen gekommen war. Im Grunde war es absolut nicht ungewöhnlich, dass ein Laster in Boston im Stau stecken blieb, aber Ethan fand den Grund für diesen besonderen Verkehrsstau verdächtig. Ein Lieferwagen hatte ausgerechnet massenweise Habanero-Pfeffer auf der Straße verloren.
Wahrscheinlich war das nur ein seltsamer Zufall. Aber Ethan nahm sich vor, den Fahrer dieses Lieferwagens zu überprüfen.
Er warf Claudia einen Seitenblick zu. Die Erkenntnisse über Norblusky hatten sie begeistert, aber dann hatte ihr Bruder Derrick ihr eine Enttäuschung bereitet. Nach Auskunft seiner Sekretärin war er nicht im Hause gewesen, weil er an einem geschäftlichen
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