Collection Baccara Band 0250
konnte, weil sie an einen kräftigen, gut aussehenden ehemaligen Army Ranger geschnallt war, der über die nötigen Kenntnisse und die lebensrettende Ausrüstung verfügte. Ihre Nerven ließen sich jedoch nicht beschwichtigen.
Zum Glück vibrierte die kleine Maschine im Steigflug, sodass ihr Sprungpartner ihr Zittern nicht bemerkte.
„Sie brauchen nicht nervös zu sein, Miss Monroe!“, rief Randy, der hinter ihr auf der breiten Bank saß, ihr ins Ohr. „Ich lasse Sie ganz sicher nicht fallen!“
Offenbar zitterte sie doch stärker, als die Maschine vibrierte. Soweit es das Geschirr erlaubte, das sie an Brians Sohn band, drehte sie sich um und reckte den Daumen hoch.
„Es wird Ihnen gefallen“, beteuerte Randy und lächelte strahlend.
Sie erwiderte das Lächeln – oder bemühte sich wenigstens. Randys Begeisterung steckte sie nicht an. Trotzdem zeigte sie niemandem, wie es um sie stand. Vor allem Alex, der vor Brian saß, sollte nichts merken.
Er beobachtete sie schon seit dem Start durch die Schutzbrille mit dem klaren Glas, das seine blauen Augen nicht verbarg. Sein Springeranzug hatte die gleiche Farbe wie seine Augen.
Wahrscheinlich hatte er bis zuletzt angenommen, dass sie einen Rückzieher machen würde, weil ihr die Story doch nicht wichtig genug war. Er hatte keine Ahnung, dass sie noch viel mehr machen würde, als sich mit einem erfahrenen Fallschirmspringer aus einer Maschine fallen zu lassen. Schließlich wollte sie später unter anderem über Kinder in Kriegsgebieten berichten, um ihnen zu helfen, und dafür brauchte sie auch jede Menge Mut.
Es bestand natürlich die Möglichkeit zu warten, bis Alex mit Brian abgesprungen war. Sie konnte immer noch erklären, sie wollte doch mit der Maschine landen. Dann würde sie ungefähr gleichzeitig mit Alex unten ankommen, und er konnte sie nicht abhängen. Das kam jedoch nicht in Frage. Sie hatte sich für den Sprung entschieden, um sich und Alex zu beweisen, dass sie alles schaffte.
Leider wirkte sich das nicht beruhigend auf ihre Nerven aus.
Alex streckte das Bein aus und stieß sie mit dem Fuß an. Jetzt betrachtete er sie nicht mehr forschend, sondern besorgt und mitfühlend. „Du musst das nicht machen!“, rief er ihr zu, um den Motorenlärm zu übertönen.
„Doch!“, erwiderte sie.
Aus seinen Augen traf sie ein bewundernder Blick. Das gefiel ihr, besonders weil sie in ihrem Leben noch nicht viel Anerkennung bekommen hatte.
Der Pilot der zweimotorigen Maschine drehte sich zu ihnen um. „Wir sind so weit, Leute!“
Randy klopfte Madeline auf die Schulter. „Bereit?“, fragte er und lachte über ihre Miene. „Bereit!“, rief er dem Piloten zu.
Alex nickte, und Brian gab dem Piloten ebenfalls grünes Licht. Die beiden Männer standen auf, und Brian verband Alex’ Ausrüstung mit seiner.
„Ladies first!“, rief Alex lächelnd Madeline zu. „Oder soll ich vor dir springen?“
Sie schüttelte den Kopf. „Nein!“
Randy hatte sie gleich an sich befestigt, nachdem sie eingestiegen waren. Jetzt stand er auf, und Madeline hoffte inständig, dass das Warten auf den Sprung schlimmer war als der Sprung selbst. Leider zweifelte sie daran.
Ihre Beine zitterten, als sie sich zu zweit an Alex und Brian vorbei zur Tür schoben.
Dann ging alles so schnell, dass sie keine Zeit für Angst fand. Randy fasste an ihr vorbei und öffnete die Tür. Kalte Luft schlug ihr entgegen. Die Schutzbrille beschlug. Davon war während des Schnellkurses im Hangar keine Rede gewesen. Randy schob sie immer weiter vor.
Ehe sie überhaupt in Panik geraten konnte, hatte sie wieder freie Sicht – in den blauen Himmel. Vor ihr gab es nichts weiter als blauen Himmel!
Madeline versuchte zurückzuweichen. Randy drängte sie vorwärts.
Unwillkürlich blickte sie nach unten und sah tief unter sich Dependable und das umliegende grüne Land. Wenigstens waren sie hoch genug, dass Randy viel Zeit zum Öffnen des Fallschirms und notfalls auch des Reserveschirms blieb.
Doch dann kam ihr ein höchst beunruhigender Gedanke. Womöglich wartete Alex nur, bis sie gesprungen war, und unterbreitete Brian das Angebot, ihn zu einem geheimen Ort zu fliegen. Brian machte nicht den Eindruck, als würde er sich ein Geheimnis entlocken lassen.
Jetzt wurde sie doch noch von Panik gepackt. Sie durfte sich diese Story nicht entgehen lassen. Vielleicht hatte Alex die Sorge um nur sie vorgetäuscht. Er hatte gemeint, sie müsste nicht springen. Womöglich hatte er sie herausgefordert, um
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