Collection Baccara Band 0250
sie loszuwerden.
Sie wollte sich an der Türöffnung festhalten, doch Randy stieß sich mit ihr ab und rief ihr zu: „Nicht das Lächeln vergessen!“
Sie hatte gerade noch Zeit, sich daran zu erinnern, dass sie lächeln sollte, um während des freien Falls den Druck auf ihr Gesicht zu verringern. Dann schnellte Randy sich auch schon aus der Maschine.
Madeline kniff die Augen zusammen und schrie. Zumindest glaubte sie zu schreien. Hören konnte sie nichts, so laut rauschte der Wind in ihren Ohren. Alles in ihr wehrte sich gegen den freien Fall.
Instinktiv wollte sie mit den Armen rudern, um den Sturz irgendwie doch noch zu verhindern. Stattdessen krallte sie sich an Randys ausgebreiteten Armen fest, und der Luftdruck auf ihre Brust ließ sie kaum atmen.
Schon glaubte sie, jeden Moment vor Entsetzen einen Herzinfarkt zu erleiden. Dann verschwand schlagartig die Todesangst.
Sie schwebte – nein, sie flog! Sie stürzte nicht wie ein Stein zu Boden, sondern schwebte scheinbar schwerelos durch die Luft. Es war unbeschreiblich, unglaublich und fantastisch.
Sie ließ sogar Randy los und spreizte Arme und Beine. Sie war befreit, nicht nur von der Schwerkraft, sondern auch von allem Leistungsdruck.
Die Begeisterung wuchs ständig, bis Randys Faust vor ihrem Gesicht erschien und er den Daumen hochreckte. Sie hatten die Höhe erreicht, bei der er den Fallschirm öffnen musste.
Noch nicht, dachte sie, als Randy nach der Reißleine griff. Gleichzeitig machte sie sich auf den Ruck gefasst, vor dem Brian während des Kurzunterrichts gewarnt hatte. Über sich hörte sie das Rauschen und Flattern des sich öffnenden Schirms, und im nächsten Moment ging ein gewaltiger Ruck durch ihren Körper.
Die Riemen schnitten in Schenkel und Oberkörper ein, während sie nach dem freien Fall scheinbar in der Luft stehen blieben. Das Rauschen hörte auf. Geradezu unheimliche Stille trat ein.
Der große rechteckige blaugelbe Fallschirm hatte sich geöffnet. Madeline konnte wieder atmen, sog tief die Luft ein und stieß einen Freudenschrei aus.
„Gefällt es Ihnen, ja?“ Randy griff nach den Steuerseilen des Schirms.
„Ja, sehr!“
„Habe ich doch gleich gesagt.“
Jetzt trieben sie tatsächlich sanft dahin. Ganz in der Nähe hörte sie, wie sich ein anderer Fallschirm öffnete. Alex! Er war gesprungen und hatte sie nicht hereingelegt.
Bedeutete das vielleicht, dass sie ihm in irgendeiner Weise wichtig war und er doch nicht gewollt hatte, dass sie sich der nervlichen Belastung eines Absprungs aussetzte?
Randy lehnte sich nach hinten, damit sie den Himmel über ihnen sehen konnte. Linker Hand leuchtete ein hellroter Fallschirm, an dem die beiden Männer hingen.
Alex spreizte die Arme weit und stieß einen lauten Schrei aus.
„Mr. McCoy gefällt es offenbar auch“, stellte Randy lachend fest.
Sie atmete erleichtert auf, weil Alex ebenfalls sicher landen würde. „Sieht so aus“, meinte sie und winkte Alex zu.
Die Erleichterung darüber, dass er sie nicht abgehängt hatte, sollte eigentlich stärker sein als die Freude darüber, dass es ihm gut ging, war es aber nicht. Und sie wünschte sich, der Mann hinter ihr wäre nicht Randy, sondern Alex, mit dem sie diese unbeschreibliche Erfahrung teilte.
Die Farben der Felder und Wiesen und sogar des Himmels wirkten wesentlich klarer und strahlender als vom Flugzeug aus. Unter ihr erstreckte sich Dependable mit dem glänzenden Glasturm von McCoy Enterprises auf der einen und dem McCoy-Besitz auf der anderen Seite.
„Mögen Sie Achterbahnen?“, fragte Randy.
„Natürlich“, erwiderte sie. „Ich bin gerade aus einem Flugzeug gesprungen. Wie können Sie da noch fragen?“
„Dann los!“, rief er und zog an einer Leine.
Sofort schwenkten sie nach links und sanken spiralförmig mit wachsender Geschwindigkeit. Madeline kreischte wie bei einer Fahrt auf einer Achterbahn und bekam ein flaues Gefühl im Magen.
Randy fing die Drehung ab. „Alles klar? War das gut?“
„Noch einmal!“, verlangte sie.
Er lachte und gehorchte. „Möchten Sie die Steuerung übernehmen?“, fragte er hinterher. „Es ist ganz einfach.“
Sie drehte den Kopf und betrachtete die Schlinge, die er ihr reichte. Randy und sie waren noch weit vom Erdboden entfernt. Alex und Brian schwebten links über ihnen, auch wenn sie näher kamen, weil sie schwerer waren. „Ich will nur genießen, was Sie mir bieten.“
„Dann biete ich Ihnen eben noch etwas“, erwiderte Randy und führte erneut
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