Collection Baccara Band 0250
leugnen.
Zwischen ihnen durfte sich jedoch nichts ändern, mochte er Maddy auch noch so attraktiv finden und sie bewundern. Ihre Sorge um ihn zählte nicht, wenn es um Vertrauen ging. Schließlich war sie Klatschreporterin, auch wenn sie diese Bezeichnung strikt ablehnte. Sie stimmte. Und er war ein Mann mit einem Geheimnis, das er unbedingt bewahren musste, damit ihm und seiner Familie kein Schaden entstand.
Andere Teammitglieder stießen zu den beiden und ließen Maddy auf Kleidungsstücken oder Ausrüstungsgegenständen unterschreiben. Alex’ Sehnsucht wuchs unbeschreiblich, als er sie lachen hörte.
Schließlich ertönte in ihrer Handtasche ein lautes Ticken. Maddy entschuldigte sich und ließ die Männer stehen. Sie hatte ihr Handy mit der akustischen Einleitung der bekannten Nachrichtensendung 60 Minutes programmiert, dem lauten Ticken einer Stoppuhr. Interessant.
Chuck schüttelte den Kopf. „Eigentlich würde man wohl erwarten, dass sie die Kennmelodie von Entertainment This Evening auf dem Handy hat, finden Sie nicht auch?“
„Ja, das sollte man meinen“, erwiderte Alex. Vielleicht strebte Miss Monroe nach Höherem. Allerdings hoffte er, dass das nicht zutraf, weil sie dann weiter in seiner Achtung gestiegen wäre und es für ihn noch einen Grund mehr gegeben hätte, sich von ihr fernzuhalten.
Maddy warf einen Blick auf die Anzeige des silbrigen Handys, ehe sie antwortete, und ging langsam weiter. Als sie Alex und Chuck erreichte, sagte sie: „Warten Sie bitte einen Moment, Preston. Nur einen Moment.“ Dann senkte sie das Handy und lächelte Chuck sichtlich nervös zu. „Ich muss Ihnen Alex für einen Moment entführen, wenn Sie nichts dagegen haben.“
„Natürlich nicht, Maddy, ganz und gar nicht“, beteuerte Chuck und zog sich sofort zurück.
„Danke.“ Sobald sie mit Alex allein war, sah sie ihn ernst an. „Das ist Preston, mein Produzent. Er will wissen, was ich mache.“
Wieso wusste ihr Produzent das nicht? Was für ein Spiel spielte sie? „Was hast du ihm gesagt?“
„Nichts … bisher.“
Also war das gar kein Spiel. Hatte sie heute alles nur mitgemacht, weil es ihr um ihre Arbeit ging? Wenn ihr Produzent von nichts wusste, bedeutete es, dass sie auf eigene Faust handelte. War das für die McCoys nun gut oder schlecht?
„Was willst du von mir, Madeline?“, fragte Alex leise.
Vielleicht antwortete sie gleich: Ich will die ganze schlimme Geschichte mit allen skandalösen Einzelheiten. Oder – und das wäre noch schlimmer gewesen, sie sagte: Vertrau mir!
Stattdessen schwieg sie einen Moment und betrachtete das Handy. „Ich will, dass du mich mitnimmst, wohin du auch fährst.“
„Was?“, fragte er verblüfft. Da wäre es ja sogar noch besser gewesen, wenn sie ihn gebeten hätte, ihr zu vertrauen. Es war einfach zu gefährlich, sie mitzunehmen.
„Wenn du mich nicht abschüttelst, sage ich Preston, dass ich einen Kurzurlaub brauche. Anderenfalls erkläre ich ihm, dass ich einer tollen Story auf der Spur bin, und ich sage ihm genau, worum es geht.“
Obwohl er es selbst nicht begriff, amüsierte er sich über ihre Unverschämtheit. „Du erpresst mich?“
„Ich erpresse dich.“
„Ich hätte nie gedacht, dass du so tief gesunken bist, Maddy.“
„Wenn ich wirklich tief gesunken wäre, hätte ich in meiner Sendung schon berichtet, was du in deinem Büro verraten hast“, hielt sie ihm vor.
„Und ich würde alles abstreiten und dadurch deine Glaubwürdigkeit vernichten“, warnte er.
„Daran würden sich viele Reporter nicht stören, wenn sie dafür die öffentliche Aufmerksamkeit bekämen, die deine Story mit Sicherheit bringt.“
Alex sah ihr forschend in die Augen. „Aber du störst dich daran, weil du im Mediengeschäft auf der Erfolgsleiter weiter aufsteigen willst und dafür einen makellosen Ruf brauchst.“ Er zeigte auf ihr Handy mit dem verräterischen Klingelton. „Du brauchst diesen Ruf zum Beispiel für 60 Minutes , richtig? Darum würdest du kein Risiko eingehen.“
Sie trat dicht auf ihn zu und sah ihm unverwandt in die Augen. „Stell mich auf die Probe, wenn du es wagst.“
Er ärgerte sich über sie, aber gleichzeitig wuchs seine Achtung. Den ganzen Tag hatte er große Risiken auf sich genommen, doch nun zögerte er, sie herauszufordern. Wie gut kannte er Madeline Monroe wirklich?
Nun, er würde sie auf jeden Fall bald besser kennenlernen. Um sein Geheimnis zu schützen, musste er sie nämlich mitnehmen, wenn auch vielleicht nicht in
Weitere Kostenlose Bücher