Collection Baccara Band 0250
konnte er sie wohl zu einem morgendlichen Bad überreden – nackt. Die Erinnerung an das Glänzen ihrer nassen Haut erregte ihn so sehr, dass auch das kalte Wasser des Sees kaum etwas daran ändern würde.
Er griff zu einem Handtuch, schlang es sich um die Hüften und trat auf den Flur hinaus. Durch die Fenster warf er einen Blick zum See, entdeckte Madeline jedoch nirgendwo. Im Haus roch es auch nicht nach Kaffee.
Seine Enttäuschung hielt sich in Grenzen, weil sie noch genug Zeit hatten, um nackt zu baden. Schließlich gehörte ihm der ganze See, und das wollte er diesmal voll ausnutzen.
Obwohl er immer von zahlreichen Angestellten versorgt worden war, konnte er sich sein Frühstück selbst zubereiten und tat das auch gern. Es gefiel ihm sogar, dass er in der Hütte keine einzige Angestellte hatte. Das half ihm, für eine Weile zu vergessen, wer er war.
Auch im Wohnraum und in der Küche entdeckte er keine Spur von Madeline. Als sein Blick auf ein Blatt Papier auf der Theke fiel, beschlich ihn Unbehagen. Vorsichtig zog er die Nachricht unter der noch halb vollen Flasche Champagner hervor.
Alex ,
was auch passieren mag, vergiss nie, was für ein besonderer Mensch Du bist. Die letzte Nacht hat mir mehr bedeutet, als Du Dir vorstellen kannst, aber da ich jetzt weiß, dass mit Dir alles in Ordnung ist, muss ich gehen. Hoffentlich macht es Dir nichts aus, dass ich mir einen Wagen geliehen habe. Natürlich werde ich Dir die Unkosten erstatten.
Madeline
Fassungslos starrte er auf die Nachricht. Wieso hatte sie gehen müssen?
Ihm fiel ein, worüber sie in der Nacht gesprochen hatten. Er hatte ihre Schönheit gelobt, und sie hatte gefragt, ob er nur auf ihr Äußeres achtete. Wieso hatte er ihr nicht gesagt, was er alles in ihr sah? Er hätte sie davon überzeugen müssen, dass sie für ihn viel mehr war als ein schönes Anhängsel.
Zielstrebig eilte er zur Garage und öffnete das Tor. Tatsächlich, ein Wagen fehlte. Instinktiv wollte er hinter ihr herfahren. Lange konnte sie noch nicht weg sein. Schließlich hatten sie sich erst kurz vor der Morgendämmerung erneut geliebt.
Ja, sie hatten sich geliebt und nicht einfach Sex gehabt. Für ihn war es zumindest so gewesen.
War es sogar möglich, dass er sich in Madeline verliebt hatte? Der Gedanke machte ihm Angst, weil er derzeit gar nicht in der Lage war, jemanden zu lieben.
Auf jeden Fall wollte er Madeline zurückholen und dazu bringen, gemeinsam mit ihm die ganze Welt zu ignorieren – zumindest für eine Weile.
Er kehrte zu der Nachricht auf der Theke zurück. Sollte das tatsächlich ein Abschiedsbrief sein? Das wäre für ihn eine völlig neue Erfahrung. Normalerweise war er derjenige, der Schluss machte.
Vielleicht revanchierte sie sich dafür, dass er sie vor sieben Jahren nicht mehr angerufen hatte. Aber nein, Madeline war nicht rachsüchtig. Das hatte er an ihrem sanften Blick erkannt.
Vielleicht war sie sogar die Frau, die ihn lieben konnte, wie er wirklich war – wie immer das letztlich auch sein mochte.
8. KAPITEL
Während der ganzen Fahrt nach Dependable hatte Madeline Tränen in den Augen. Dass sie Alex’ Sachen trug und in seinem Wagen fuhr, verstärkte die Bindung zu ihm, eine Bindung, die sie kappen musste, bevor er es tat.
Vor sieben Jahren hatte er schon einmal die Beziehung dadurch beendet, dass er nicht mehr anrief. Damals waren sie miteinander ausgegangen, auch wenn es nie zu Sex gekommen war. In seiner typischen Art hatte er sich zurückgehalten.
Heute hätte es sie noch viel mehr geschmerzt, wenn er mit ihr gebrochen hätte. Diesmal hatte sie sich ihm aufgedrängt. Sie durfte ihm nicht verübeln, dass er das ausgenutzt hatte. Und sie durfte in die Ereignisse in der Hütte nicht mehr hineindeuten, so gern sie das auch getan hätte.
Sie hatte sich vorgenommen, Alex nur für eine Nacht an sich zu binden. An die Stunden in seinen Armen würde sie sich immer gern erinnern, doch sie waren nicht der Beginn eines wahr gewordenen Märchens.
Die Realität sah anders aus. Er hatte ein Ventil gebraucht für seine Gefühle, die durch die Lügen in seiner Familie hochgeputscht worden waren. Madeline hatte ihm gern diese Gelegenheit geboten, weil er immer einen Platz in ihrem Herzen gehabt hatte. Daher machte sie ihm auch keine Vorwürfe.
Allerdings durfte sie sich durch ihre eigenen Gefühle nicht davon abhalten lassen, ihr Ziel zu verfolgen. Sie wäre dumm gewesen, die einmalige Chance zu opfern, den Beweis für ihre Fähigkeiten als
Weitere Kostenlose Bücher