Collection Baccara Band 0250
dieses Bett wieder verlassen. Aber er fühlte sich dieser Frau so nah wie nie einer anderen Frau zuvor.
Kyra. Seiner besten Freundin.
Trotz seines brennenden Verlangens löste er sich von ihr, legte eine Decke über sie und hielt sie im Arm. Immer noch bebte sie am ganzen Leib. Warum sollte er nicht noch ein wenig bleiben?
Nur bis er seine Lust wieder unter Kontrolle hätte und Kyra eingeschlafen wäre.
Oder bis sie wieder bereit war, dort weiterzumachen, wo sie gerade aufgehört hatten. Mit dem Finger strich er sanft über ihren Arm und wartete gespannt darauf, was Kyra als Nächstes tun würde.
Selbstzufrieden stellte er fest, dass sie sich immer noch von dem gewaltigen Orgasmus erholten musste. Nach kurzer Zeit vernahm er jedoch ein tiefes, gleichmäßiges Atmen.
Sie war in seinen Armen eingeschlafen.
Ach, was für ein schönes Bild!
Gerade als Jesse dabei war, seine „Geschäftspartnerin“ behutsam zuzudecken, steckte Greta Ingram ihren Kopf durch Kyras Schlafzimmerfenster. Greta konnte sich nicht daran erinnern, dass er sie jemals so liebevoll behandelt hätte.
Wie konnte es sein, dass er lieber mit dieser dürren Pferdetrainerin zusammen war als mit einem Model mit Traummaßen und preisgekrönten Brüsten?
Mit einem Seufzer stahl sich Greta leise wieder davon. Sie wollte hier keine Szene machen. Zumindest nicht heute.
Nachdem Kyra in ihrem Lederoutfit Jesse vom Gasparilla-Festival weggelockt hatte, war Greta per Anhalter zur Crooked Ranch gefahren. Sie hatte den Plan gefasst, oben ohne vor seinem Bürofenster zu erscheinen und ihn zu einem mitternächtlichen Nacktbad im See zu animieren. Aber offensichtlich war er diese Nacht schon vergeben.
So ein Mist!
Mit ihren hohen Absätzen tippelte sie über den Rasen und überlegte, ob sie bei seiner Harley auf ihn warten sollte. Doch nachdem sie gesehen hatte, wie zärtlich er Kyra zugedeckt hatte, würde er bestimmt nicht so bald hier auftauchen. Bei ihr hingegen hatte er es nach dem Sex immer besonders eilig gehabt, wieder nach Hause zu fahren.
Greta hatte es nicht leicht gehabt im Leben. Ihr Elternhaus war die Hölle gewesen. Nie wieder wollte sie daran zurückdenken. Aber sie hatte es geschafft, dem zu entkommen, und jetzt sehnte sie sich nach dem hektischen Modelleben der vergangenen Jahre nach einem ruhigeren Dasein.
Seit sie vierzehn war, hatte sie sich ihr eigenes Geld als Mannequin verdient. Anfangs war sie fasziniert gewesen von der glamourösen Modewelt, doch inzwischen war sie dreiundzwanzig, und es hatte für sie an Reiz verloren. Zusammen mit Jesse Chandler wollte sie ein neues Leben beginnen.
Seinem Charme und seinen Fähigkeiten im Bett konnte keine Frau widerstehen. Greta war dafür sogar bereit, ihre teuren High Heels gegen ein Paar bequeme Hausfrauen-Sandalen einzutauschen. Ein Mann wie Jesse Chandler würde es jedenfalls verstehen, sie glücklich zu machen.
Besonders seine zurückhaltende Art gefiel ihr, denn ihr strenger Vater hatte ihr mit seinem männlichen Gehabe und seinen Zornesausbrüchen immer Angst gemacht.
Zu allem Überfluss sah Jesse auch noch verdammt gut aus. Sie war sich sicher, sie würde sehr viel glücklicher sein, wenn sie in Zukunft nur noch im Publikum der großen Modeschauen sitzen würde, anstatt selbst daran teilzunehmen. Auf diese Weise hätte sie jedenfalls Jesse immer an ihrer Seite.
Greta stellte sich an die Landstraße, die an der Crooked Ranch vorbeiführte. In ihrer Tasche hatte sie noch einen halben Donut. Während sie auf der verlassenen Straße auf ein Auto wartete, biss sie genüsslich in das Gebäckstück.
Jahrelang hatte sie immer auf Kalorien geachtet, jetzt wollte sie endlich wieder richtig essen.
Der Donut schmeckte köstlich. Und das, obwohl der Mann ihrer Träume gerade mit einer anderen Frau im Bett lag.
Aber Greta war sich sicher, er würde früher oder später erkennen, dass sie allein die Richtige für ihn war. Sie hatte die Männer bisher immer dazu gebracht, das zu tun, was sie wollte.
Als Erstes jedoch musste sie Kyra klarmachen, dass Jesse nicht mehr zu haben war.
In der Ferne sah Greta Scheinwerferlicht auftauchen. Schnell packte sie den Donut zurück in die Tasche, stellte sich in aufreizender Pose an die Straße und hielt den Daumen hinaus. Ein weißer Cadillac hielt mit quietschenden Reifen, und ein älterer Mann öffnete von innen die Beifahrertür.
Während sie einstieg, beschloss sie, Jesses Gespielin am nächsten Morgen einen Besuch abzustatten.
Schließlich musste
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