Collection Baccara Band 0250
seine Schritte langsamer. Von drinnen war ein Lachen zu hören.
Es war ein weiches, unheimlich verführerisches Lachen.
Darauf folgte das Flüstern eines Mannes.
Plötzlich überkam ihn eisige Beklommenheit. Kyra und der Pferdeflüsterer waren da drinnen.
Um Himmels willen, konnte es wirklich sein, dass er eifersüchtig war?
Noch nie in seinem Leben war er eifersüchtig gewesen, aber er wusste, dieses unangenehme Gefühl war darauf zurückzuführen, dass ein anderer Mann Kyra zum Lachen brachte.
Mit zusammengebissenen Zähnen riss er die Tür auf und versuchte erst gar nicht zu verbergen, wie verärgert er war. Die Szene, die sich ihm bot, trug nicht gerade dazu bei, ihn zu besänftigen.
Kyra stand neben ihrem Lieblingspferd, streichelte dessen Kopf und redete beruhigend auf das Tier ein. Der fremde Mann neben ihr konnte seine Finger nicht von ihr lassen und hatte die Hand scheinbar freundschaftlich auf ihre Hüfte gelegt.
Genau an die Stelle, wo Jesse Kyra gestern Nacht gestreichelt hatte.
Jesse ließ seinem Ärger freien Lauf. „Würdest du mir mal erklären, was hier vorgeht?“
5. KAPITEL
Kyra löste sich von dem Pferd und trat auf Jesse zu. Doch anstatt ihn reumütig anzusehen, warf sie ihm einen erbosten Blick zu. „Kannst du mir sagen, was aus deinen Manieren geworden ist?“, fauchte sie ihn an.
Sam’s Pride wurde unruhig und schlug mit den Hufen. Der coole Cowboy verschränkte die Arme und blickte Kyra fragend an.
Bis zum gestrigen Tag war es Jesse nie aufgefallen, wenn andere Männer Kyra angestarrt hatten, jetzt lauerten sie plötzlich überall. „Gute Manieren sind zweitrangig, wenn man von der besten Freundin hintergangen wird.“
Der Cowboy hob seine Augenbrauen. „Die beste Freundin?“
„Ganz genau!“, antwortete Jesse zornig und blickte den Eindringling wütend an.
Doch Clint schien wenig beeindruckt. Er nickte nur und zeigte ein amüsiertes Lächeln.
Kyra bahnte sich ihren Weg zwischen den beiden Männern hindurch. „Ich habe dich keineswegs hintergangen, Jesse Chandler. Du hast einen sehr wichtigen Augenblick zwischen mir und Sam’s Pride zunichtegemacht. Das nehme ich dir wirklich übel. Und wenn deinetwegen die Behandlung misslingt, werde ich dir das nie verzeihen!“
Noch einmal tätschelte sie das Pferd, dann stürmte Kyra hinaus und rannte den langen Gang entlang.
Jesse überlegte nicht lange und lief ihr hinterher. Heute war sie endlich wieder sie selbst. Die Lederkorsage hatte sie gegen ihre abgetragene Jeans und ein Männerhemd eingetauscht. Sie sah aus wie immer. Doch seltsamerweise betrachtete Jesse sie nun mit anderen Augen. Er bemerkte zum ersten Mal den tiefen Ausschnitt ihres Hemdes und ihre schmale Taille.
„Wie kann es sein, dass auf einmal ich der Schuldige bin. Du bist es doch, die sich keine drei Stunden, nachdem ich von dir weggegangen bin, bereits von einem anderen Mann begrapschen lässt!“
Ihre Schritte wurden langsamer. Als sie schließlich bei der großen Stalltür angelangt war, blieb sie stehen und drehte sich zu ihm um. „Was meinst du damit, dass ich mich von einem anderen Mann begrapschen lasse?“ Ungläubig runzelte sie die Stirn. „Wie kommst du denn darauf?“ Plötzlich erhellte sich ihr Gesicht. „Oh, mein Gott, kann es etwa sein, dass du eifersüchtig bist?“
Auf einmal fühlte sich Jesse total unwohl in seiner Haut. Die Situation war ihm äußerst unangenehm. „Natürlich nicht …“
„Du bist eifersüchtig!“ Sichtlich erfreut klatschte Kyra in die Hände. Sein Blick fiel auf ihre unbeschreiblich zarten Finger, mit denen sie ihn vergangene Nacht noch gestreichelt hatte.
„Nein, das siehst du falsch, Kyra.“
„Das ist ja ganz was Neues, dass du an deine One-Night-Stands Besitzansprüche stellst!“
Das hatte gesessen.
Er öffnete die Tür und schob Kyra nach draußen in die Morgensonne. Er hoffte, draußen wäre weniger los, sodass sie ungestört miteinander reden konnten. „Die letzte Nacht war für mich kein billiger One-Night-Stand.“
„Heißt das, es gibt eine Fortsetzung?“ In ihren blauen Augen zeigte sich ein anrüchiges Funkeln. Kyra war keineswegs so unschuldig, wie Jesse immer gedacht hatte.
„Nein.“ Er holte tief Luft, da er spürte, wie sein Körper auf die Vorstellung reagierte, eine weitere Nacht mit ihr zu verbringen. „Das heißt nur, dass ich es nicht als One-Night-Stand bezeichnen würde, weil wir nicht …“
Wie sollte er es ausdrücken?
„Weil wir nicht bis zum Äußersten
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