COLLECTION BACCARA BAND 0256: VERFÜHRUNG IN DER HOCHZEITSNACHT / VIEL ZU VIEL SEX-APPEAL? / TRAUMMANN IM DOPPELPACK / (German Edition)
jedoch.
„Was ist?“, fragte er. „Habe ich etwas Falsches gesagt?“
„Nein.“ Sie blickte angestrengt durch das große Fenster des Diners auf die Straße hinaus. „Ich habe nur eben die beiden Männer aus dem La Paloma auf der anderen Straßenseite gesehen. Und diesmal muss vermutlich keiner von ihnen zur Toilette.“
„Waren das bestimmt dieselben Männer?“
„Ganz sicher. Ich glaube, sie haben uns schon eine Weile beobachtet.“
„Wie haben sie ausgesehen?“, fragte er und blickte unauffällig auf den leeren Bürgersteig hinaus. „Lass dir Zeit und erinnere dich möglichst an alle Einzelheiten.“
Sie fröstelte. „Der eine trug wieder einen schwarzen Anzug. Der andere war wie ein Cowboy gekleidet. Heute hatte er aber einen Cowboyhut mit einer roten Feder im Hutband.“
Colby blickte erneut ins Freie. Die Beschreibung klang nicht ungewöhnlich. Allerdings wusste er mittlerweile, dass die rote Feder ein Bandenkennzeichen war.
„Du hast dich geirrt“, behauptete er, damit sie sich keine Sorgen machte. „Warte hier. Ich sehe mich draußen um.“
„Nein, bitte, bleib bei mir!“
„Schon gut“, erwiderte er. „Es dauert nicht lange.“
Sobald sie allein war, sah Rita sich unbehaglich im Diner um. Außer ihnen hielten sich hier im Moment keine Gäste auf. Das Problem war, dass es im Melvin’s keine bodenlangen Tischtücher gab und sie sich daher notfalls nirgendwo verstecken konnte.
Zu ihrer Erleichterung kam Colby tatsächlich schnell wieder zurück. „Jetzt war jedenfalls niemand da“, versicherte er und setzte sich zu ihr. „Vielleicht hast du es dir nur eingebildet.“
„Ich weiß, was ich gesehen habe“, beteuerte sie. „Es war genau wie im La Paloma. Die beiden Männer haben uns beobachtet, und der eine war der Mann, der angeblich zur Toilette musste.“
Colby gab der Kellnerin erneut einen Wink, warf vorsichtshalber noch einen Blick aus dem Fenster und bestellte Hackbraten für Rita und Steak mit gebackener Kartoffel für sich.
„Nachtisch?“, fragte die Kellnerin.
Rita schüttelte den Kopf.
„Na, komm“, drängte Colby. „In einem solchen Diner muss man Apfelkuchen mit Eiscreme bestellen.“
Sie schüttelte erneut den Kopf, weil sie zu nervös war, um sich ihren Lieblings-Nachtisch zu gönnen.
„Du wirst dich bald wieder besser fühlen“, beteuerte er. Unbedingt wollte er dafür sorgen, dass sie Schutz erhielt, wenn er ab morgen wieder verdeckt ermittelte.
Die Kellnerin brachte das kochend heiße Essen, das so gut aussah und roch, dass einem das Wasser im Mund zusammenlief.
„Iss“, drängte Colby und schob Rita den Teller mit Hackbraten, Kartoffelpüree, Soße und grünen Erbsen näher hin. „Es tut dir gut, wenn du etwas in den Magen bekommst.“
Sie hatte zwar ein flaues Gefühl im Magen, aber da Colby auf sie wartete, griff sie nach dem Besteck und tat wenigstens so, als würde sie essen.
Sie dachte daran, wie er an der High School gewesen war – ein Abenteurer, ständig auf der Suche nach Ärger. Doch heute hatte sie wie im La Paloma das Gefühl, dass ihn diesmal der Ärger eingeholt hatte.
5. KAPITEL
Im Greenroom des Senders bekam Rita trotz Hackbratens und Kartoffelpürees erneut ein flaues Gefühl im Magen. Schwere Gerätschaften klapperten vor der Tür, Anweisungen wurden gerufen, hastige Schritte ertönten.
„Kaffee?“
Colby hielt ihr einen Becher Kaffee hin, als wäre vor einer Stunde nichts Besonderes geschehen. Für ihn war das sicher einfach. Er war an Gefahr gewöhnt. Vielleicht glaubte er auch nicht daran, dass ihm jemand bei Melvin’s Diner aufgelauert hatte, doch sie war davon überzeugt. Jemand hatte es auf ihn abgesehen.
„Danke.“ Sie griff nach dem Becher und blickte düster auf die Zeiger der Wanduhr. Nicht einmal der bunt geschmückte Weihnachtsbaum in der Ecke konnte ihre Stimmung heben. Wie sollte sie die nächsten zwei Stunden überstehen, wenn Colby vor einem Studiopublikum auftrat, unter das sich womöglich ein bewaffneter Attentäter gemischt hatte?
Er setzte sich zu ihr. „Du wirkst besorgt. Geht es darum, dass du mit Horton vor Publikum erscheinen musst?“
„Nein, eigentlich nicht. So schnell macht mich ein Mann wie Horton nicht nervös.“
„Mutig“, sagte er bewundernd. „Schon früher hast du dir von niemandem etwas gefallen lassen. Daran hat sich offenbar nichts geändert. Trotzdem bedrückt dich etwas, Ri. Wenn du es mir sagst, kann ich dir vielleicht helfen.“
„Nein, du willst es nicht
Weitere Kostenlose Bücher