COLLECTION BACCARA BAND 0256: VERFÜHRUNG IN DER HOCHZEITSNACHT / VIEL ZU VIEL SEX-APPEAL? / TRAUMMANN IM DOPPELPACK / (German Edition)
hören“, wehrte sie ab, „und du sollst mich nicht Ri nennen. Ich bin Rita.“ Wozu sollte sie ihm sagen, dass sie um sein Leben fürchtete? Er hätte ihr ohnedies nicht geglaubt.
„Der Fernsehauftritt macht dich wahrscheinlich nervöser als erwartet“, meinte er. „Oder du machst dir noch Gedanken wegen der Männer, die du bei Melvin’s gesehen zu haben glaubst.“
„Genau, und ich weiß, was ich gesehen habe. Diese Männer haben dich durch das Fenster beobachtet. Das habe ich mir nicht eingebildet.“
Colby nahm ihr hastig den Becher aus der Hand, als sie heftig damit gestikulierte. „Du weißt, dass ich Polizist bin, und deshalb glaubst du, jemand wäre hinter mir her. Doch wir sind in Chicago und nicht in Texas.“
„Aber ja, sicher“, entgegnete sie finster, „und du bist nur hier, weil meine Mutter dich hergeschickt hat, damit du mich zu Weihnachten nach Hause holst. Nein, du selbst hast gesagt, dass du in Chicago beruflich zu tun hast. Da du Polizist bist, geht es um Kriminelle, oder nicht? Und Kriminelle können gefährlich sein.“
Seufzend trank er einen Schluck Kaffee. Vielleicht war es besser, er weihte sie ein. „Du hast recht“, begann er, „ich …“
„Zeit für die Maske, Ms. Rosales!“, verkündete die Sekretärin Helen und runzelte die Stirn, weil Colby dicht neben Rita saß. „Mr. Horton wäre sicher nicht erfreut darüber, dass Sie so freundschaftlich miteinander umgehen. Denken Sie daran, Ms. Rosales, dass Sie nicht mit Mr. Callahan übereinstimmen. Sie vertreten entgegengesetzte Standpunkte, und es geht um die Bedeutung der Liebe.“
Es überraschte Rita nicht, dass die Sekretärin Colby voll Bewunderung betrachtete. Er hatte schon immer diese Wirkung auf Frauen gehabt.
„Sie werden anschließend in die Maske geholt, Mr. Callahan“, fuhr Helen fort und warf einen Blick in ihr Notizbuch. „Hier steht, dass Sie Chicago bald verlassen werden. Mr. Horton lässt Ihnen schon im Vorhinein dafür danken, dass Sie in seiner Sendung auftreten. Bitte, Ms. Rosales, folgen Sie mir.“
Die Erwähnung von Colbys Rückkehr nach Texas traf Rita wie eine kalte Dusche. Sie warf ihm einen Blick zu, und er reckte den Daumen hoch, ehe sie sich der Sekretärin anschloss. Es gab keine gemeinsame Zukunft, und es hatte keinen Sinn, sich in einen Mann zu verlieben, den sie nie wiedersehen würde.
Nach der Maske wurde sie auf die Bühne geführt. Erst die grelle Beleuchtung und die zahlreichen Kameras führten ihr vor Augen, wie entnervend es war, vor Publikum im Studio und vor den Fernsehern aufzutreten.
Der Set war wie eine Bibliothek eingerichtet, mit Bücherregalen an einer Wand und Bildern früherer Gäste an einer anderen Wand. Im Mittelpunkt befand sich selbstverständlich ein Foto von Horton.
Der Talkmaster kam ihr entgegen und legte ihr den Arm um die Schultern. „Kommen Sie nur“, forderte er sie auf und führte sie in die Mitte der Bühne, wo bereits fünf Hocker standen. „Ich möchte, dass Sie sich unserem Publikum vorstellen“, fuhr er fort und lächelte strahlend. „Erzählen Sie uns doch etwas über sich, und erklären Sie uns, warum Sie sich für geeignet halten, heute Abend bei uns zu erscheinen.“
Einen Moment war Rita sprachlos. Beinahe hätte sie gestanden, dass sie sich mit einem Scheck über fünftausend Dollar hatte überreden lassen, doch dann holte sie tief Atem und nannte Namen und Beruf.
„Das ist alles?“ Horton überspielte seinen Ärger über die knappen Auskünfte mit einem ermutigenden Lächeln. „Keine besondere Eignung, um über die Bedeutung der Liebe zu sprechen?“
„Ich fürchte nein“, entgegnete sie bescheiden und wartete darauf, dass er ihr sagte, warum sie geeignet war.
„Ach, kommen Sie schon, Rita“, drängte Horton und warf einen Blick auf die geschlossene Tür hinter ihr. „Ich weiß, dass Sie für das bekannte Magazin Today’s World arbeiten, das vor kurzem Lucas Sullivans Artikel über die sechs Regeln bei der Partnerwahl veröffentlicht hat.“
Rita bemühte sich verzweifelt, lässig zu erscheinen, hatte jedoch schreckliches Herzklopfen. Wäre es keine Live-Sendung gewesen, hätte sie sofort das Studio verlassen. Es war schon schlimm genug, über Liebe zu diskutieren, doch damit hatte sie wenigstens gerechnet. Mit Colby vor sämtlichen Zuschauern über Sullivans Regeln zu sprechen, war jedoch ein Albtraum.
„Wie ich gehört habe“, fuhr Horton fort, „hat Sullivans Artikel die Leserinnen der Zeitschrift in Rage
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