COLLECTION BACCARA Band 0259
den Arm um Maren, und sie gingen gemeinsam zu seinem Wagen.
„Wie geht es eigentlich Joe?“, fragte er.
Maren lächelte. „Er wird wieder gesund, hat der Arzt gesagt.“
„Da bin ich aber froh. Komm, wir erzählen ihm gleich, dass du Ja gesagt hast.“
Nichts hätte sie in diesem Moment glücklicher machen können.
– ENDE –
Patricia McLinn
Rote Lippen auf heißer Haut
1. KAPITEL
Jetzt musste er sie einfach zur Kenntnis nehmen!
Rebecca Dahlgren strich ihr perfekt sitzendes Kostüm glatt und schob sich die vom Wind zerzausten dunklen Haare aus dem Gesicht.
Der Mann hatte sie kommen sehen und mit einem intensiven Blick gemustert, aber er hatte es nicht für nötig befunden, seine Arbeit auch nur für einen Moment zu unterbrechen.
Doch nun hielt er seine Mähmaschine an, und Rebecca nutzte ihre Chance.
Der Mann legte irgendwelche Hebel um, und die Kraftanstrengung ließ die Muskeln auf seinem Rücken und seinen Oberarmen hervortreten. Sein dünnes Hemd tat wenig, dieses Muskelspiel zu verbergen. Er stand etwas nach vorne gebeugt, und seine ausgeblichenen Jeans spannten sich höchst ansehnlich über seinem …
„Bleiben Sie stehen!“, fuhr er sie an.
Sie gehorchte automatisch und versank prompt mit ihren hohen Absätzen in der weichen Erde. Der Mann betätigte einen Schalter, und in einer riesigen Staubwolke rollte ein Heuballen auf das Feld. Dann kam er zu ihr. Übertrieben eilig schien er es nicht zu haben. Seine Jeans waren an den Oberschenkeln fast weiß gescheuert und lenkten die Aufmerksamkeit unbeabsichtigt auf den dunkleren Bereich in der Mitte. Rebeccas Kehle wurde trocken. Das kommt vom Wind und von diesem elenden Staub, dachte sie und fuhr sich unwillkürlich mit der Zunge über die Lippen.
Sie verlagerte ihr Gewicht und zog einen Absatz aus der Erde, nur um mit dem anderen umso tiefer zu versinken. Der Mann trug einen breitkrempigen Hut, der seine Augen beschattete. Seine Nase war wahrscheinlich einmal klassisch schön gewesen, bevor sie Bekanntschaft mit einer Faust oder sonst einem harten Gegenstand gemacht hatte, und sein Kinn war etwas zu eckig, um wirklich vollkommen zu sein. Von seinem linken Mundwinkel lief eine dünne Narbe quer über seine Wange, wo sie in einem leicht schiefen Grübchen endete. Bartstoppeln bedeckten die untere Hälfte des Gesichts.
„Ja?“ Das klang wenig einladend.
Er ging an ihr vorbei zum Gatter, und Rebecca stapfte hinter ihm her durch die lehmige Erde. Sie sah wahrscheinlich verheerend aus, staubbedeckt und windzerzaust und nicht annähernd so würdevoll, wie sie sich vorgenommen hatte. Dabei war es ihr so wichtig, diesen Cowboy zu beeindrucken, denn sie wollte etwas von ihm.
Und sie war entschlossen, es zu bekommen.
„Ich kann Sie hier nicht brauchen“, beschied er ihr jetzt unfreundlich.
Er schickte sie fort? Rebecca straffte unwillkürlich die Schultern. Sie dachte ja nicht daran, sich von diesem Rüpel abweisen zu lassen!
„Ich habe extra auf Sie gewartet, um …“
„Das interessiert mich nicht“, fiel er ihr brüsk ins Wort. „Das Heu muss unter Dach und Fach, bevor es anfängt zu regnen.“ Das mochte eine Erklärung sein, aber ganz sicher keine Entschuldigung. „Wenn Sie zum Highway kommen, geht es links nach Far Hills und rechts nach Sheridan.“
„Ich habe mich nicht verfahren.“
„Was wollen Sie dann hier in dieser Kostümierung?“
Höflichkeit war offenbar ein Fremdwort für diesen Kerl.
Rebecca trug ein klassisches, über jede Kritik erhabenes Kostüm, welches sie allerdings nicht gewählt hätte, hätte sie geahnt, dass ihr geplanter Geschäftstermin sich als staubvernebelte Auseinandersetzung mit einem ungehobelten Farmarbeiter entpuppen würde. Abgesehen davon waren seine Jeans nun auch nicht gerade der Hit. Sie hätte sie sogar fast als ordinär bezeichnet! Nicht, dass es eine Rolle spielte.
Und so lächelte Rebecca nur unterkühlt und streckte ihm die Hand entgegen. „Ich wollte Sie sprechen, Mr. Chandler. Mein Name ist Rebecca Dahlgren, und ich würde gern …“
„Wenden Sie sich an Mrs. Susland. Ihr gehört die Ranch.“ Er sah kurz auf seine groben Handschuhe, als wären sie ein ausreichender Grund, Rebeccas Hand zu übersehen. Jeder andere hätte die Handschuhe ausgezogen.
Es irritierte Rebecca, dass sie seine Augen unter der Krempe dieses verflixten Cowboyhuts nicht sehen konnte, obwohl sie seinen Blick fast körperlich spürte.
Aber ihre Stimme verriet nichts von dieser Unsicherheit. „Mrs. Susland
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