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COLLECTION BACCARA Band 0259

COLLECTION BACCARA Band 0259

Titel: COLLECTION BACCARA Band 0259 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella , Susan Mallery , Patricia Mclinn
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warum?“
    „Damit das Wasser durchfließen kann.“ Er lud sich Werkzeug auf die Schulter. „Wenn Sie mitkommen, zeige ich es Ihnen.“
    Sie stiegen einen felsigen Abhang hinauf, kämpften sich durch dicke stachlige Sträucher, die an Rebeccas Jacke und Tasche zerrten, und kletterten dann auf der anderen Seite wieder hinunter. Luke schlängelte sich scheinbar mühelos durch das dichteste Buschwerk und bewegte sich äußerst behände. Rebecca schlug sich tapfer.
    „Bleiben Sie hier“, befahl Luke plötzlich und zog seine Jeansjacke aus, um sie über einen abgestorbenen Ast zu hängen. „Der Boden sieht zwar trocken aus, aber das täuscht. Es wäre doch schade um diese Dinger, wenn sie nass würden.“
    Damit meinte er ihre Wanderschuhe, auf die sie so stolz war.
    Im nächsten Augenblick war er verschwunden.
    „Wo ist denn jetzt dieser Graben?“, rief Rebecca ihm nach.
    „Sie stehen direkt davor.“ Seine Stimme klang nicht weit entfernt, aber sie konnte ihn nicht sehen. „Einen halben Meter vor Ihnen.“
    Tatsächlich. Rebecca entdeckte, verdeckt durch das hohe Gras und das Buschwerk, einen breiten Spalt in der Erde, der als Graben durchgehen konnte. Sie hörte hackende Geräusche. „Und wozu dienen die Gräben?“
    „Zur Bewässerung“, lautete die einsilbige Antwort.
    Resigniert zog sie ihre Jacke aus und setzte sich darauf. Wenig später war Luke wieder da.
    „Kommen Sie, hier sind wir fertig.“
    Und so machten sie sich auf den Weg zum Wagen zurück. Den zweiten Graben erreichten sie ohne Probleme über das angrenzende Feld. Dieses Mal arbeitete Luke im Unterhemd. Rebecca stockte der Atem, und ihr Adrenalinspiegel stieg steil an. Sie versuchte, ihn nicht anzusehen und sich ganz auf das Thema Bewässerung zu konzentrieren. Aber dann kam er zu ihr.
    Natürlich hatte sie schon öfter Männer mit bloßem Oberkörper gesehen. Dabei war Luke nicht einmal ganz nackt. Aus irgendeinem Grund machte es die Sache noch schlimmer. Nein, schlimmer war nicht das richtige Wort. Aber dieses dünne schweißnasse Achselshirt ließ ihn irgendwie nackter erscheinen, als wenn er gar nichts angehabt hätte. Seine Schultern wirkten darin noch breiter, die Brust noch muskulöser. Seine Bewegungen waren kraftvoll und anmutig zugleich.
    Ein Seufzen – ihr Seufzen – riss Rebecca aus ihren Gedanken, und sie beeilte sich, Luke mit Fragen zu bombardieren. Oft gab sie ihm nicht einmal die Gelegenheit zu einer Antwort, bevor sie die nächste Frage abfeuerte.
    Der letzte Graben war nur wenig zugewuchert, und Luke machte rasche Fortschritte. Plötzlich spürte Rebecca etwas Feuchtes an der Wange und schaute hoch. „Oh! Es regnet!“
    Luke hob nicht einmal den Kopf, sondern schaufelte unbeirrt weiter. „Ja, und? Fürchten Sie zu schmelzen? Keine Angst, so zuckrig sind Sie nicht, dass das passieren könnte.“
    Rebecca würdigte ihn keiner Antwort. Der Regen wurde stärker, und innerhalb kürzester Zeit hatte er ihre Jacke durchweicht.
    Endlich war Luke mit seiner Arbeit fertig. „Los, kommen Sie.“
    Er packte seine Werkzeuge, die Jacke und das Hemd zusammen und machte sich mit langen Schritten auf den Weg zum Wagen zurück. Rebecca folgte ihm langsam. Es roch nach feuchter Erde, und aus irgendeinem Grund hatte sie es plötzlich gar nicht mehr so eilig.
    Luke drehte sich zu ihr um. „Was ist?“
    Sie breitete die Arme aus und hob das Gesicht dem Himmel entgegen. „Ich dachte, es stört Sie nicht, nass zu werden.“
    „Ich unterbreche meine Arbeit nicht, wenn es regnet, aber ich bin auch nicht erpicht darauf, völlig aufzuweichen.“
    Rebecca schloss die Augen. „Ich finde, der Regen fühlt sich wunderbar an.“
    „Befürchten Sie nicht, dass Ihr Stärkepanzer sich auflösen könnte?“
    „Dafür ist der viel zu dick.“ Rebecca drehte sich im Kreis.
    „Da mögen Sie recht haben.“ Luke räusperte sich. „Eben noch konnten Sie gar nicht schnell genug ins Trockene kommen, und jetzt führen Sie auf einmal einen Regentanz auf? Könnten Sie sich vielleicht endlich entscheiden, was Sie wollen?“
    Rebecca lachte. Kleine Rinnsale aus Regentropfen liefen ihr übers Gesicht, und ihre Haare waren klatschnass. Regenwetter hatte ihr Leben lang bedeutet, dass sie das Haus nicht verlassen durfte und nicht in den Wald hinter dem streng geometrisch angelegten Garten fliehen konnte. Regen hatte Gefangenschaft bedeutet.
    „Der Regen hier ist ganz anders als in Delaware, fast wie ein Geschenk. Wenn ich als Kind morgens wach wurde und der

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