COLLECTION BACCARA Band 0259
Firmenanteilen. Angeblich gibt es außer dieser Rebecca nur noch eine Großmutter. Sie scheint eine echt gute Partie zu sein.“
Leise aufstöhnend verzog Luke das Gesicht. Na, das konnte ja ein heiterer Abend werden.
Rebecca straffte unwillkürlich die Schultern, als sie auf Lukes Haus zuging. Sie war extra früh gekommen, um ihn auf jeden Fall noch anzutreffen. Und tatsächlich öffnete er die Tür. Besonders guter Laune schien er nicht zu sein, und bei ihrem Anblick verschlechterte sie sich offenbar merklich.
Seine finstere Miene ignorierend, schenkte sie ihm ein professionelles Lächeln. „Guten Morgen, Mr. Chandler.“
„Haben Sie hier übernachtet? Oder was wollen Sie so früh?“
„Ich habe natürlich bei mir zu Hause geschlafen.“
„Offenbar nicht besonders gut, Ihren Augenringen nach zu urteilen.“
„Falls Sie glauben, mich mit Ihrer Unfreundlichkeit loszuwerden, irren Sie sich gewaltig. So leicht lasse ich mich nicht abwimmeln, Mr. Chandler. Nehmen Sie das bitte zur Kenntnis.“
Er betrachtete sie eingehend. „Warum sind Sie eigentlich so versessen auf diesen Job? Doch sicher nicht, um Geld zu verdienen, Miss Dahlgren.“
„Ich verstehe.“ Rebecca seufzte. Es war also wieder einmal passiert. „Sie haben sich über meinen familiären Hintergrund informiert.“
„Das war nicht notwendig. Hier sprechen sich Neuigkeiten schnell herum. Und wenn jemand fremd ist, bietet er natürlich ein interessantes Gesprächsthema. Dort, wo Sie herkommen, ist das vermutlich anders.“
„Dort, wo ich herkomme, ist es keinen Deut anders.“
Er sah sie an, und sie hielt seinem Blick stand. Zu weiteren Erklärungen schien sie nicht bereit.
Luke brach das Schweigen schließlich. „Ich muss los, um die Arbeit für die Jungs einzuteilen.“
„Okay, dann werden wir anschließend unsere Tour fortsetzen“, erklärte Rebecca, aber er hatte sich schon an ihr vorbeigeschoben und auf den Weg zur Scheune gemacht. Rebecca atmete tief durch. Den Umständen entsprechend war dieses Zusammentreffen bemerkenswert gut verlaufen. Immerhin hatte sie sich nicht vertreiben lassen.
Und das würde auch in Zukunft nicht geschehen, schwor Rebecca sich. Sie hatte endlich eine vielversprechende Spur zu ihrem Vater gefunden, und die würde sie bis zum Ende verfolgen. Aber dazu musste sie mehr über die Geschichte der Far Hills Ranch und ihrer Bewohner erfahren.
Rebecca folgte Luke in die Scheune, wo sich eine Gruppe Männer um ihn versammelt hatte. „Ted, du machst da weiter, wo du gestern aufgehört hast, und nimmst dir dann den Nordabschnitt vor. Walt, du kümmerst dich um die Bullenweide. Das gestern war Pfusch. Heute erwarte ich anständige Arbeit, verstanden?“ Luke runzelte die Stirn. „Walt?“
„Mmh.“
„Kannst du mir verraten, wozu du einen Mund hast?“
„Zum Essen“, erwiderte Walt schlagfertig und hielt einen Karton hoch. „Rebecca hat uns Donuts mitgebracht.“
Erst jetzt wurde Luke bewusst, dass die meisten seiner Männer genüsslich kauten. „Na gut. Hat jeder sein Funkgerät dabei?“ Alle nickten. „Dann ab an die Arbeit.“
Nachdem die Männer die Scheune verlassen hatten, wandte Luke sich Rebecca zu. „Wollen Sie die Jungs bestechen?“
„Ich möchte nur gut mit ihnen auskommen. Schließlich brauche ich für meine Arbeit Informationen von ihnen. Und wenn Donuts helfen …“
„Wenn uns Ihr Programm nicht passt, lassen Sie uns dann wieder in Ruhe?“
Nein. Ganz bestimmt nicht. Nicht bevor sie nicht herausgefunden hatte, welche Verbindung zwischen der Ranch, den Suslands und dem Mann bestand, der ihrer Mutter vor so langer Zeit diesen traurigen Brief geschrieben hatte. Aber das würde sie Luke ganz sicher nicht verraten.
„Sie haben Ihren Job, und ich habe meinen. Und zu meinem gehört, dass ich so viel wie möglich über die Ranch erfahre, um das Computerprogramm darauf abzustimmen.“
Er murmelte etwas Unverständliches. „Steigen Sie endlich ein.“
Sie unterdrückte ein triumphierendes Lächeln, als er sich die beiden letzten Donuts schnappte.
Diesmal sprang der Wagen sofort an. Kaum war Luke angefahren, ergriff Rebecca auch schon die Initiative. „Warum führen die Männer Funkgeräte mit?“, erkundigte sie sich.
Luke ließ den Blick über die Landschaft schweifen. „Das Land ist sehr weitläufig. Im Notfall kann man sich über Funk Hilfe rufen.“
„Sie haben also nicht grundsätzlich etwas gegen Technik?“
„Nein, natürlich nicht.“
„Na, das ist doch schon ein
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